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Mitteilung vom 11.08.23

Presse-Infos | Maßregelvollzug

Lüner Planungsbeirat besichtigt Forensik-Neubau im Münsterland

Transparente Zaunanlage und hohe Sicherheitsvorkehrungen in ähnlicher Baustruktur

Lünen (lwl). Baulich lässt sich am neuen LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland vieles besichtigen, was ähnlich auch für die künftige forensische Klinik in Lünen geplant wird. Aus diesem Grund reiste der Lüner Planungsbeirat vergangene Woche nach Hörstel und ließ sich den Klinik-Neubau von den Verantwortlichen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) als Träger und des NRW-Gesundheitsministeriums (MAGS) als Bauherrn erklären.

Schon zu Beginn der Führung zeigten sich die Beiratsmitglieder beeindruckt von dem transparenten Sicherheitszaun, der das gesamte Klinikgelände umschließt. Auch für Lünen ist auf Anraten des Beirats eine solche Zaunanlage geplant, damit die spätere Klinik sich besser in das Umgebungsbild einfügt und weniger massiv wirkt. Wie die geplante Lüner Forensik ist auch die kürzlich fertiggestellte Klinik für 150 untergebrachte Personen ausgelegt, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung eine rechtwidrige Tat begangen haben.

Es sei sehr hilfreich gewesen, die Gebäude, die bisher in den Beiratssitzungen als Zeichnungen in Bauplänen vorgestellt worden seien, nun als reale Gebäude zumindest in ähnlicher Form zu sehen, sagte der Beiratsvorsitzende Dr. Niklas Nowatius, der als Direktor des Lüner Amtsgerichts im Beirat die Justiz vertritt. "Wir konnten uns von der Zweckmäßigkeit und den Sicherheitsvorkehrungen überzeugen", so Nowatius. Besonders interessant sei es jedoch gewesen, von dem Fachpersonal Näheres über die spätere Nutzung der Räume zu erfahren und dadurch Bezug zu der therapeutischen Arbeit mit den Patienten herzustellen, stellte er fest.

Da die Patienten voraussichtlich im Spätsommer in die neue Klinik verlegt werden, konnten die Beiratsmitglieder nun noch jeden Winkel der Klinik in Augenschein nehmen. Von den Patientenzimmern auf den geschlossenen Stationen über die Werkräume der Arbeitstherapie und die Unterrichtsräume der Patientenschule bis hin zum Reha-Gebäude für fortgeschrittene Patienten besichtigten die Beiratsmitglieder die unterschiedlichen Funktionsräume. Die Ärztliche Leiterin des Münsterländer LWL-Therapiezentrums Dr. Carola Spaniol und der LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg erläuterten, wie die Klinik aufgebaut ist und welche Rolle die einzelnen Räumlichkeiten im Therapieprozess und für die Sicherheit spielen.

Im Austausch mit den Beiratsmitgliedern stellte der Referatsleiter des MAGS, Ulrich Scheinhardt, den aktuellen Planungsstand der künftigen Lüner Forensik vor. Da das vorgesehene Baugelände auf der Victoria-Brache an der Lippe mit gut fünf Hektar etwas kleiner und anders geschnitten sei, würden die Gebäude umgruppiert und der Zaunverlauf sei weniger rechtwinkelig. Durch den transparenten Sicherheitszaun und die moderne Fassadengestaltung werde sich der Gebäudekomplex jedoch gut in die Umgebung einfügen. "Wir streben an, die Klinik bis Ende 2026 fertigzustellen, bevor die Internationale Gartenausstellung 2027 auf dem umgebenden Gelände stattfindet", so Scheinhardt, aktuell stünden noch einige Schritte im Bauantragsverfahren an.

Da nun die Planungen konkreter werden, solle auch die Information der Öffentlichkeit mehr in den Mittelpunkt rücken. Darin waren sich die Beiratsmitglieder mit den Vertreter:innen des Landes und des LWL einig. Der LWL arbeite aktuell an einem Internetauftritt mit Informationen zur künftigen forensischen LWL-Klinik in Lünen, hieß es. In der nächsten Beiratssitzung soll vertiefend über weitere Maßnahmen beraten werden.

Hintergrund
Der Lüner Forensik-Beirat begleitet die Planungen für die künftige forensische Klinik auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Victoria I/II seit 2014. Das beratende Gremium besteht aktuell aus 25 Personen, die vom LWL und der Stadt Lünen vorgeschlagen wurden und verschiedene Gruppierungen aus dem Umfeld der Klinik repräsentieren, wie etwa die Siedlergemeinschaften, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und die örtliche Politik. Die Bürgerinitiativen "Lünen ohne Forensik", "Pro Victoria" und "Mut zur Verantwortung" sind ebenso vertreten wie Fachkreise aus dem Psychosozialen Bereich, Polizei und Justiz.

Das Land Nordrhein-Westfalen plant den Bau einer forensischen Fachklinik mit 150 Plätzen auf der so genannten Victoria-Brache entlang der Lippe, als Träger der Klinik ist der LWL vorgesehen. Das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland ist im Juni als erste von fünf geplanten neuen Kliniken im zweiten Ausbauprogramm des Landes NRW für den Maßregelvollzug offiziell eröffnet worden.



Pressekontakt:
Petra Schulte-Fischedick, LWL-Maßregelvollzug, Telefon: 0231 4503-4100 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland in Hörstel
48477 Hörstel
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