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Mitteilung vom 07.08.23

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Berge für Münster

LWL-Museum für Kunst und Kultur: Künstler-Talk mit Daniil Shumikhin und Kateryna Ray

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Münster (lwl). Der Westfälische Kunstverein präsentiert in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in der aktuellen Radar-Ausstellung die Werkgruppe "Mountains for Münster" von Daniil Shumikhin (*1985 in Kherson, Ukraine). Die Ausstellung zeigt Zeichnungen des ukrainischen Künstlers, die in direktem Bezug zu Münster entstanden sind. Am Langen Freitag (11.8.) findet um 19 Uhr ein Künstler-Talk mit Shumikhin und der ukrainischen Gast-Kuratorin, Kateryna Ray, statt.

In seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Daniil Shumikhin aktuell mit den Industriegebieten in und um die Stadt Münster. Durch verschiedene Abbrucharbeiten entstanden an diesen Orten in den vergangenen Jahren Hügel aus Bauschutt. Shumikhin setzt sie nun in einen neuen Kontext: Durch einen Perspektivwechsel und eine damit einhergehende Verlagerung der Horizontlinie wirken die entstandenen Hügel fast wie Gebirgszüge mit Vegetation und schneebedeckten Gipfeln. Diese Impressionen übersetzt der Künstler mithilfe von Holzkohle und Farbe auf monumentale Leinwände.

Insbesondere widmete sich der Künstler der Umgebung des Münsteraner Hafens, wo alte Industrie- und Lagerhallen für die Realisierung neuer Bauprojekte abgerissen wurden. Diese Orte symbolisierten zunächst Wachstum als Produktionsstätten und Arbeitsplätze, verfielen aber nach ihrer Schließung. Später wurden sie von kulturellen Gruppen wie der "B-Side Kultur" wiederbelebt, bevor sie letztlich wieder in den Kreislauf der Warenwirtschaft integriert wurden. Investoren und die Stadt Münster entwickelten den Standort erneut zum Warenumschlagsort, wo heute große Konzerne ihre Bürokomplexe haben. Die Bergmassen in den Zeichnungen erweisen sich als Aufschüttungen der Müll- und Schuttbrachen der Industriegebiete. Shumikhins Kunst führt vor Augen, dass unter seinen "Bergen" die Überreste der früheren Gebäude und der Abfall unserer Konsumgesellschaft verborgen liegen.

"Mountains for Münster" lädt die Betrachter:innen ein, die Vergangenheit und die Veränderungen der Stadt durch die künstlerische Perspektive von Shumikhin zu erleben. Die Ausstellung reflektiert die Transformation von Arbeitsstätten zu kulturellen Orten und regt zum Nachdenken über die Auswirkungen des urbanen Wandels an.

Shumikhins Arbeiten konzentrierten sich zuvor auf die Erfahrungen in der Ukraine und den Bruch mit der Sowjet-Ära. In Münster reagierte er auf die Impulse seiner neuen Umgebung und wechselte von Plastiken und Fotografien zu Zeichnungen auf Papier. Shumikhin hatte bereits in der "Transition"-Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur zwei seiner Plastiken ausgestellt.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Luisa Rüßmann, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, luisa.ruessmann@lwl.org
presse@lwl.org



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