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Mitteilung vom 03.08.23

Presse-Infos | Kultur

Westfälische Landschaften und bunte Farben

Sommer der Moderne im LWL-Museum für Kunst und Kultur: Peter August Böckstiegel

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Münster/Werther/Bielefeld (lwl). Die Werke von Peter August Böckstiegel sind in der aktuellen Ausstellung "Sommer der Moderne" des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster noch bis zum 3. September zu sehen. Eine begleitende Serie stellt einzelne Künstler:innen vor.

Peter August Böckstiegel (1889 - 1951) ist als westfälischer Expressionist bekannt für seine leuchtenden Bilder mit pastosem (dickem) Farbauftrag. Der Künstler beginnt seine Ausbildung als Maler 1903 an der Bielefelder Gewerbeschule. Dort tritt er zum ersten Mal in Kontakt mit der modernen zeitgenössischen Malerei. Der Künstler setzt sein Studium an der Dresdner Kunstakademie fort.

In vielen Arbeiten von Böckstiegel stehen bäuerliche Motive und das Leben in seiner westfälischen Heimat im Fokus. Aufgewachsen in Werther-Arrode bei Bielefeld verbringt Böckstiegel auch während seines Studiums in den Ferien viel Zeit bei seiner Familie und lässt sich durch die ländliche Umgebung inspirieren.

Seine Darstellungsweisen werden zunehmend expressiver, sowohl in der Farbwahl als auch im Ausdruck. Ab den frühen 1920er Jahren wird ein Bauer namens Thorlümke zu einem häufig verwendeten Motiv.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur erwirbt im Jahr 1956 anlässlich einer Einzelausstellung zu Böckstiegels Werken das Ölgemälde des Bauern Thorlümke. Charakteristisch für den sitzenden alten Mann sind die markante Nase und die Pfeife, die er im Mund trägt. Die dick aufgetragene Farbe und die expressive Pinselführung beleben das Bild und geben dem Bauern trotz aller sichtbaren Spuren des Alters Präsenz und Lebendigkeit.

1937 werden im Zuge der nationalsozialistischen Aktion "Entartete Kunst" rund 90 Werke von Böckstiegel aus deutschen Museen und öffentlichen Sammlungen entfernt, darunter auch aus der Sammlung des damaligen Landesmuseums der Provinz Westfalen für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Bis heute fehlen der Galerie der Moderne des LWL-Museums mehrere Gemälde.

Das NS-Regime deklarierte Werke als entartete Kunst, die nicht dem nationalsozialistischen Kunst- und Menschenbild entsprachen. Teilweise wurden Werke gänzlich zerstört. Bei der Bombardierung Dresdens 1945 wurde zudem auch Böckstiegels Atelier schwer getroffen und zahlreiche seiner künstlerischen Arbeiten, Druckstöcke und Radierplatten vernichtet. Nach der Zerstörung seines Ateliers in Dresden zieht Böckstiegel zurück in seinen Heimatort und beginnt hier wieder mit seiner künstlerischen Arbeit in einem neuen Atelier.

Alle Termine und Informationen zur Ausstellung


Öffentliche Rundgänge

Mittwoch 12.15 - 13.15 Uhr

Samstag 11.15 - 12.15 / 14.15 - 15.15

Sonntag 11.15 - 12.15 / 14.15 - 15.15



Kuratorinnentour Sommer der Moderne

Donnerstag, 17.8., 17 - 18 Uhr



Öffentliche Touren auf Instagram

Dienstags, 18 Uhr, live

Tanz und Bewegung in der Moderne (1.8.)

Farbe in der Moderne (8.8.)

Abstraktion in der Moderne (15.8.)

Landschaft in der Moderne (22.8.)

Der Mensch in der Moderne (29.8.)



Langer Freitag: Alles tanzt!

Freitag, 11.8., 18 - 24 Uhr

Sommerfest des LWL-Museums für Kunst und Kultur und der Freunde des Museums für Kunst und Kultur e.V. im Rahmen der Ausstellung "Sommer der Moderne"



Schauraum: Lange Nacht der Museen und Galerien

Samstag, 26.8., 18 - 24 Uhr



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Luisa Rüßmann, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, luisa.ruessmann@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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