Mitteilung vom 13.06.23
Presse-Infos | Kultur
Umfassendes Buch zur Kunst der Moderne
LWL-Museum für Kunst und Kultur stellt Sammlungskatalog vor
Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat jetzt den ersten umfassenden Sammlungskatalog zu seinen über 600 Gemälden der Moderne veröffentlicht. Die mehrjährige wissenschaftliche Bearbeitung der Sammlung der Moderne im Zeitraum 1900 bis 1960 und das Erscheinen des Katalogs bildet den Anlass für die derzeitige Sonderausstellung "Sommer der Moderne" (bis 3.9.).
Die Moderne ist einer der überregional wichtigsten Sammlungsbereiche des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Neben der renommierten Sammlung mit Bildern, Zeichnungen und Dokumenten von August Macke beherbergt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Werke weiterer bedeutender Künstler der Brücke-Bewegung. Seit der Gründung des Museums im Jahr 1908 liegt zudem ein besonderer Fokus auf der westfälischen Kunst.
Der Katalog bietet eine umfassende Übersicht über den Gesamtbestand der Gemälde der Moderne-Sammlung, inklusive farbiger Abbildungen. Es sind rund 630 Gemälde der Jahre 1900 bis 1960 im Besitz des Museums, die der Katalog umfasst. Darüber hinaus präsentiert er neue Forschungsergebnisse zu den Werken, darunter einige bislang nicht gezeigte Gemälde von Künstlern und Künstler:innen.
Jedes Objekt im Katalog wurde mit einer Herkunftsangabe versehen, die transparent macht, wie die Bilder in das Museum gekommen sind, und ob es sich dabei um sogenanntes NS-Raubgut handelt. Zudem listet der Katalog auch diejenigen Werke auf, die heute nicht mehr Teil der Sammlung sind. Sie gelten als verschollen, sind Kriegsverluste oder abgegeben worden. Viele wurden im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" in der Zeit des Nationalsozialismus in den 1930er und 1940er Jahren aus dem Museumsbestand beschlagnahmt und zerstört.
In einem Zeitraum von über vier Jahren erforschte und digitalisierte das wissenschaftliche Team des Museums unter Leitung von Dr. Tanja Pirsig-Marshall den Bestand der Gemälde. Der Band spiegelt somit auch die aktuelle Museumsarbeit und die Geschichte des Museums wider. "Neben der ersten umfassenden Darstellung dieser für das Profil des Museums so wichtigen Sammlung deckt die Arbeit an dem Katalog der Moderne viele bisher unbekannte Aspekte der Sammlungspolitik der vergangenen Jahrzehnte auf", erklärt der Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Dr. Hermann Arnhold.
Während der Ausstellung "Sommer der Moderne" ist der Katalog zum Sonderpreis von 49 Euro erhältlich. Nach der Ausstellung beträgt der reguläre Preis 88 Euro. Die Veröffentlichung des Sammlungskatalogs wurde durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördert.
Die Ausstellung "Sommer der Moderne" zeigt 130 Kunstwerke von Künstler:innen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus dem Museumsbestand. Sie hinterfragt auch kritisch die Entstehung dieser Museumssammlung. Thematisiert wird dabei auch die geringe Repräsentanz von Künstlerinnen und der Umgang des Museums mit Kunst in der Zeit des Nationalsozialismus.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Leonie Lieberam, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-312, leonie.lieberam@lwl.org
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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