Mitteilung vom 06.06.23
Presse-Infos | Soziales
Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung in Paderborn
Spatenstich des SeWo-Wohnprojekts "Am Bischofsteich"
Münster (lwl). Im Rahmen seines Projekts "Selbstbestimmt Wohnen" möchte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mehr Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf die Möglichkeit bieten, in der eigenen Wohnung zu leben. In Paderborn entsteht daher am Bischofsteich ein Wohnhaus mit elf Einzelapartments. Am Dienstag (6.6.) war Spatenstich für das Bauvorhaben.
"Durch den Baubeginn setzen wir ein weiteres Zeichen für mehr Teilhabe und Inklusion und bieten damit elf beeinträchtigen Menschen einen Zugang zum umkämpften Wohnungsmarkt in Paderborn", erklärte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. "Die gute Lage mitten in der Stadt und die Anbindung an die Infrastruktur ist wichtig, damit die Menschen auch außerhalb ihrer Wohnung ihren Alltag gut gestalten können."
Inklusion im Wohnalltag
Die Wohnungen werden mit Mitteln der Wohnraumförderung errichtet und sollen somit bezahlbar bleiben. Die LWL-Tochtergesellschaft SeWo gGmbH wird das Wohnhaus voraussichtlich bis Herbst 2024 fertigstellen. In Kooperation mit dem LWL-Wohnverbund soll Menschen mit psychischen Behinderungen und chronischen Suchterkrankungen als Mieter:innen einziehen.
Bereits im Vorfeld hat es Gespräche mit der Nachbarschaft gegeben, die auch über die Baufortschritte regelmäßig informiert wird. Eva Irrgang, LWL-Abgeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende der SeWo: "Wir kombinieren schlaue Technik mit guter Nachbarschaft, damit Inklusion im Wohnalltag ankommt. Dafür fördern wir auch die Quartiersarbeit, die den Übergang in die eigene Wohnung begleitet und den Anschluss ans Quartier und dessen Angebote in den Blick nimmt".
Für die persönliche Unterstützung der Mieter:innen durch Mitarbeitende des LWL-Wohnverbunds wird es im neuen Wohnhaus ein Service-Büro geben. Ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum im neuen Wohnhaus bietet zudem Platz für gemeinsame Aktivitäten.
Die geplanten Gesamtkosten für das Bauvorhaben liegen bei knapp 2,7 Millionen Euro. Für die Haustechnik rechnet die SeWo in Paderborn mit rund 470.000 Euro. Alle Wohnungen werden mit einem Serviceruf ausgestattet, mit dem die Mieter:innen Kontakt zu Mitarbeiter:innen des LWL-Wohnverbunds aufnehmen können. Durch eine Hybridkonstruktion mit Holzbauelementen, kombiniert mit einer Dachbegrünung, einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wärmepumpe lassen sich Emissionen einsparen und somit auch die Nebenkosten in Grenzen halten. Für die Quartierseinbindung stellt die SeWo 70.000 Euro zur Verfügung.
Hintergrund: SeWo
Für Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf ist es noch die Ausnahme, dass sie selbstständig in einer eigenen Wohnung leben können. Um das zu ändern, fördert der LWL mit zehn Millionen Euro ein Programm für selbstständiges, technikunterstütztes Wohnen im Quartier. Seit 2018 entstehen in Westfalen-Lippe sukzessive insgesamt 15 Wohnprojekte durch die Selbstständiges Wohnen gGmbH. Diese Wohnprojekte werden gemeinsam mit den künftigen Mieter:innen und in enger Zusammenarbeit mit den Menschen in direkter Nachbarschaft der Projekte und Partnern umgesetzt. Weitere Informationen unter http://www.ideenschmiede-inklusives-wohnen.lwl.org
Pressekontakt:
Hannah Pöppelmann-Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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