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Mitteilung vom 01.06.23

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Langjähriger Kurator verstorben

LWL-Museum für Kunst und Kultur und LWL-Archäologie für Westfalen trauern um Dr. Peter Ilisch

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Münster (lwl). Nach kurzer, schwerer Krankheit ist am 29. Mai Dr. Peter Ilisch, von 1979 bis zu seiner Pensionierung 2012 wissenschaftlicher Referent für die Münzsammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster, verstorben.

Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold: "Ilisch war über Jahrzehnte einer der produktivsten und angesehensten Mittelalter- und Neuzeit- sowie Fundnumismatiker weltweit. Zugleich war er ein engagierter Regionalhistoriker für das Münsterland. Er hat so den Namen des LWL-Museums für Kunst und Kultur und der LWL-Archäologie für Westfalen über Münster hinaus auch in die Welt getragen."

Ilisch, geboren 1947 in Billerbeck, studierte in Münster Geschichte, Historische Hilfswissenschaften (einschließlich Numismatik) und Volkskunde und wurde 1974 mit einer Arbeit über die mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzfunde sowie den Geldumlauf im westlichen und südlichen Westfalen promoviert. Bereits 1972 bis 1974 war er als wissenschaftlicher Volontär am LWL-Museum tätig, wo er nach einer Station am Institut für religiöse Volkskunde der Universität Münster schließlich die Nachfolge seines Lehrers Prof. Dr. Peter Berghaus antrat. Ilisch profilierte sich durch seine Erwerbungen, durch Ausstellungen und vor allem durch seine Publikationen.

Über das LWL-Museum hinaus war Ilisch in zahlreichen Kommissionen, Gremien und Vereinen aktiv. So als Landesvertreter für Westfalen-Lippe in der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, daneben in der Historischen Kommission und der Altertumskommission des LWL. Dem Verein der Münzfreunde für Westfalen und Nachbargebiete gehörte er seit 1965 an, lange Jahre als Ehrenmitglied und als wissenschaftlicher Beisitzer im Vorstand. Für sein Lebenswerk hat er mehrere internationale Preise erhalten, unter anderem 2021 den Eligius-Preis der Deutschen Numismatischen Gesellschaft.

Ilisch war ein klassischer "Landesnumismatiker", zuständig neben der Museumssammlung auch für die Münzfundpflege im Rahmen der LWL-Archäologie. Es ist ihm zu verdanken, dass Fundmünzen als historische wie archäologische Quellen in Westfalen-Lippe systematisch dokumentiert, publiziert und erforscht werden. Zudem war es sein Selbstverständnis, numismatische und landeskundliche Erkenntnisse miteinander zu verbinden und auch der breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Sein Wissen hat er als Lehrbeauftragter an der Universität Münster an den wissenschaftlichen Nachwuchs weitergegeben.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org
presse@lwl.org



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Tel.: 0251 5907-210
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