Mitteilung vom 05.04.23
Presse-Infos | Kultur
Aufbauskizze für das zerstörte Landesmuseum
LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert Skizze als Kunstwerk des Monats April
Münster (lwl). Die Aufbauskizze des Architekten Paul Bonatz für das Landesmuseum in Münster aus dem Jahr 1951 ist das Kunstwerk des Monats April 2023 im LWL-Museum für Kunst und Kultur. Das auf den ersten Blick intakte Gebäude schien im Gegensatz zum restlichen Teil von Münsters Innenstadt den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden zu haben. Doch das Dachgeschoss sowie die Nebengebäude wurden durch die Bombardierung vollständig zerstört.
Die Kriegsfolgen waren in der Innenstadt kaum zu übersehen. Nach Kriegsende sind rund 90 Prozent der Gebäude stark oder sehr stark beschädigt. Vor allem die alliierte Bombardierung am Gründonnerstag 1945, kurz bevor Deutschland von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit wurde, erweiterte die Zerstörung erheblich. Daher gab es zunächst Überlegungen der britischen Militäradministration, das Zentrum der Stadt in Richtung Roxel oder Gievenbeck neu zu errichten. Das am Domplatz gelegene Gebäude des Landesmuseums der damaligen Provinz Westfalens erweckte im Vergleich zum Rest der Innenstadt einen intakten Eindruck. Augenscheinlich fehlte das Dachgeschoss, sowie die anliegenden Nebengebäude, die von dem Museum für Ausstellungszwecke angemietet worden waren.
Unmittelbar nach Kriegsende im Mai 1945 wurde das Museum hauptsächlich durch Mitarbeiter:innen notdürftig restauriert. Doch dem Museum stand nur noch ein Viertel der Ausstellungsfläche zur Verfügung, und durch das notdürftig reparierte Dach war ein geregelter Ausstellungsbetrieb kaum möglich. Dennoch konnte das Museum rund zwei Jahre nach Kriegsende wieder kleine Teile der Sammlung sowie eine Sonderausstellung präsentieren.
Erste Hinweise auf Neubaupläne lassen sich bereits Mitte der 1930er Jahre in Form einer detaillierten Grundstücksskizze finden, die die Fläche zwischen Domplatz und Rothenburg umfasste. Durch die beinahe vollkommen zerstörte Innenstadt, ergab sich nun die Möglichkeit die Fläche des Museums bis hinunter zur Rothenburg auszuweiten. Dafür lud die Hochbauabteilung des Provinzialverbandes den damals bekannten Architekten und Professor Bonatz (1877-1956) ein. Dieser entwickelte im Juli 1951 Pläne für einen Neubau des Museums, doch das Bauprojekt scheiterte an dem sich verschlechternden Gesundheitszustand des Architekten, der zu dem Zeitpunkt schon 74 Jahre alt war. Es dauerte noch bis 1958 bis der neu gegründete Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einen Architektenwettbewerb ausrief um den Museumsneubau umzusetzen.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Lilli Jürgens, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-312
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