LWL-Newsroom

Mitteilung vom 19.12.22

Presse-Infos | Kultur

Von Kolonialismus über Höhlenkloster und Künstler:innen der Moderne bis zu AKW-Geschichten in Westfalen

LWL stellt Sonderausstellungen für 2023 vor

Bewertung:

Westfalen (lwl). Der Landschaftsver­band Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2023 zahlreiche Sonderausstellungen in seinen Mu­seen. Darunter sind Kunst­- und Archäologieaus­­stellungen ("Sommer der Moderne", "Nudes"/Akt-Kunst aus der Tate in London, Glaskunst, Archäologie der Moderne) und Aus­stellungen zu historischen oder natur- und sozialwissen­schaftlichen Themen (Kolonialismus, Ziegelarchitektur, Artenschutz, Insekten, das Kiewer Höhlenkloster, Preußen auf See und (Anti-) AKW-Geschichten aus Westfalen, wie LWL-Kultdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger hervorhebt.


LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Sommer der Moderne (12. Mai bis 3. September 2023)

Rauschende Tanzsalons in Paris, erhabene Berglandschaften oder westfälisches Idyll - die Ausstellung "Sommer der Moderne" zeigt 130 Kunstwerke von Künstler:innen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus dem Museumsbestand.  So wird der Sommer mit dem Münsteraner Künstler Bernhard Pankok in den Landschaften Westfalens erlebbar. Auch in Peter August Böckstiegels expressionistischen Arbeiten in leuchtenden Farben findet sich immer wieder der Bezug zur westfälischen Heimat. Das Fernweh lockt in die weiten und sehnsuchtsvollen Landschaften Eugen Brachts oder ins Paris der Jahrhundertwende mit Ida Gerhardi. Melchior Lechters strahlende Kulissen des Jugendstils nehmen Besucher:innen mit auf eine Zeit- und Traumreise, und Josef Albers' abstrakte Gemälde spielen in kräftigen Farben mit Ideen von Moderne. Die Ausstellung hinterfragt offen und kritisch die Museumssammlung der Moderne in den vergangenen 115 Jahren. Im Zentrum stehen die geringe Repräsentanz von Künstlerinnen und der Umgang mit Kunst im Nationalsozialismus.


Nudes. Radikal nackt (10. November 2023 bis 14. April 2024)
Er fasziniert, empört, erregt und inspiriert: der Akt. Er ist eines der ältesten und faszinierendsten Motive in der Kunst. Der unbekleidete Körper bietet geradezu unerschöpfliche Möglichkeiten, die Sicht des Menschen auf sich selbst, seine Ideale, Ängste und Träume darzustellen. Der Akt ist ein Genre, das sich immer wieder neu erfindet, um soziale, politische und ästhetische Belange zu transportieren und zu formulieren. Zum ersten Mal fusionieren die Sammlungen der Tate London und des LWL-Museums für Kunst und Kultur in einer gemeinsamen Ausstellung. Die 90 Werke werden in thematischen Gruppen präsentiert, die von dem historischen Akt, den privaten und modernen Aktdarstellungen sowie surrealen Körpern bis hin zu politisch aufgeladenen und fragilen Darstellungen des nackten Körpers reichen. Werke der Münsteraner Sammlung - unter anderem von Edvard Munch, Karl Schmidt-Rottluff, August Macke, Willi Baumeister - werden zusammen mit Arbeiten von Auguste Rodin, Gwen John, Edgar Degas, Henri Matisse, Pablo Picasso, Francis Bacon, Jackson Pollock, Marlene Dumas, Sarah Lucas, Tracy Enim, Alice Neel, Zanele Muholi und vielen mehr gezeigt.




LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn)
Weißt du von jenen Heiligen? Das Kiewer Höhlenkloster und das osteuropäische Mönchtum (10. September 2023 bis 7. Januar 2024)

Das im 11. Jahrhundert gegründete Kiewer Höhlenkloster (seit 1990 Weltkulturerbe) ist eines der ältesten und bedeutendsten Klöster Osteuropas und gilt als "Wiege des monastischen Lebens und nationales Kulturzentrum". Während des Zweiten Weltkrieges wurde die alte Kathedrale des Klosters 1942 von den deutschen Besatzungstruppen gesprengt. Durch den aktuellen Krieg ist es, wie unzählige andere Kulturgüter in der Ukraine, erneut von Zerstörungen bedroht. Die Ausstellung möchte ausgehend vom Kiewer Höhlenkloster das orthodoxe Mönchtum und Mönchsheilige vorstellen und der Bedeutung dieses Klosterkomplexes für die Kulturgeschichte sowohl der Ukraine als auch des gesamten ostslawisch-orthodoxen Raums nachspüren.


LWL-Museum für Archäologie in Herne
Archäologie der Moderne (September 2023 bis August 2024)

Erstmals in Deutschland widmet sich das LWL-Museum für Archäologie in einer Sonderausstellung der "Archäologie der Moderne" und damit dem jüngsten Arbeitsfeld der Archäologie. Die Ausstellung zeigt Aufsehen erregende westfälische Funde aus dem 19. und 20. Jahrhundert und stellt sie Objekten aus Finnland, Frankreich und den USA gegenüber. Der zeitliche Rahmen der Sonderausstellung reicht vom Beginn der Industrialisierung bis zur Jahrtausendwende. Der Alltag in Westfalen zur Zeit der beiden Weltkriege wird dabei ebenso eine Rolle spielen wie Bergbau und Stahlproduktion sowie das Leben auf Festivals wie in Woodstock. Thematisch steht das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen Objekten im Mittelpunkt der Ausstellung.


LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe)
"Museum under Construction" - Was machen die da? (1. April bis 31. Oktober 2023)

Das Themenjahr "Museum under Construction" wird 2023 mit der Frage "Was machen die da?" fortgesetzt. Besucher:innen haben die Gelegenheit, tiefer in die Themen Bauen und Bauforschung im Museum einzusteigen. Die Geländestationen des Vorjahres stellen die Baumaterialien in den Fokus und werden 2023 ergänzt um die Darstellung verschiedener Bauprojekte des Museums. Das Thema Wiederaufbau steht dabei ebenso im Fokus wie die Restaurierung im Bestand und die allem zugrundeliegende Forschungsarbeit. Ein Höhepunkt der Saison wird der Wiederaufbau eines Behelfsheimes im Siegerländer Weiler während der Sommermonate. An aktiven Baustellen lassen sich die Restaurator:innen über die Schulter schauen und die Mitmachstationen laden große und kleine Gäste dazu ein, die Ärmel hochzukrempeln und selbst aktiv zu werden.


LWL-Freilichtmuseum Hagen
Zurück in die 70er (1. April bis 31. Oktober 2023)

Am 1. Mai 1973 wurde das heutige LWL-Freilichtmuseum als Westfälisches Freilichtmuseum Technischer Kulturdenkmale eröffnet. Seitdem haben fast neun Millionen Menschen das Museum im Mäckingerbachtal besucht. Aus Anlass des 50. Jahrestages zeigt das Museum 2023 die Ausstellung "Zurück in die 70er". Sie widmet sich innovativer Technik der 1970er-Jahre, vom Mofa, elektrischen Schreibmaschinen mit Korrekturtasten über poppige TV-Geräte bis hin zu Haushaltsgeräten, gerne in orange oder schilfgrün. Eine weitere Ausstellung präsentiert modische 70er-Jahre Schmuckkreationen zeitgenössischer Goldschmied:innen.


LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
AußerGewöhnlich. Jüngste Funde der Paderborner Stadtarchäologie
(30. März bis 9. Juli 2023)

Warum versetzt ein Stempel in einer Keramikscherbe Römerfans in helle Aufregung, und was erzählt uns ein alter Kochtopf über Aberglaube und Magie in der frühen Neuzeit? Im LWL-Museum in der Kaiserpfalz entdecken kleine und große Besucherinnen und Besucher "gewöhnliche" Funde aus den neuesten Grabungen der Paderborner Stadtarchäologie. Früher waren diese Gebrauchsgegenstände, die irgendwann weggeworfen, gezielt vergraben oder versteckt wurden. Heute erzählen sie "außer-gewöhnliche" Geschichten und werfen neue Fragen zur Entwicklung Paderborns auf.


Textilien aus Paderborn. Seide und Wolle vom Kamp. (August bis Oktober 2023)
Bereits 1994 wurden bei der Ausgrabung am Kamp zahlreiche Textilienfragmente in ehemaligen Latrinen entdeckt. Jetzt sind alle Fragmente vollständig restauriert und mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung wurde begonnen. Die Funde zeigen, welche Textilien bei den Paderborner Bürgern verwendet wurden, wie diese hergestellt wurden und was das über das Leben im Kamp zur frühen Neuzeit aussagt.


LWL-Preußenmuseum Minden
Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus (bis 4. Juni 2023)

Die Ausstellung "Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus" entstand in Kooperation mit dem gleichnamigen Projektseminar der Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld. Sie legt ein besonderes Augenmerk auf das 19. Jahrhundert, um den Beitrag des Königreichs Preußen mit den Landesfarben schwarz und weiß zur Kolonialgeschichte zu verstehen. Die Ausstellung erzählt aber auch von den kolonialpolitischen Versuchen Preußens im 17. Jahrhundert. Von dort spannt sie den Bogen über die Berliner Afrikaâ¿`Konferenz 1884 bis zu den Kolonialkriegen und den Formen der Erinnerung im 20. Jahrhundert.


Gebäude und Geschichte(n) am Simeonsplatz (ab Februar 2023)
Als Teil der neuen ständigen Museumspräsentation widmet sich ein Raum vorab der wechselvollen Geschichte der Defensionskaserne, die als heutiges Museumsgebäude zugleich das erste und größte Exponat der Sammlung darstellt. Sie ist Teil eines historischen Gebäudeensembles am Simeonsplatz, das als separate Militärvorstadt Mindens lange Zeit über ein Drittel der Stadtfläche einnahm. Die architektonisch zum Teil bedeutenden Bauwerke spiegeln noch heute die vielfältige Nutzungsgeschichte eines Stadtquartiers. Über gut 200 Jahre hinweg geben sie Einblicke in Zeitläufe und Einzelschicksale deutscher Geschichte, die eine Erzählung wert sind.


LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Das ist ja kolonial! - Eine Ausstellungswerkstatt (17. März bis 15. Oktober 2023)

Die morgendliche Tasse Kaffee, ein Straßenname oder bestimmte Vorurteile: Die Kolonialgeschichte ist bis heute in unserem Alltag präsent - auch in Westfalen. Die partizipative Ausstellungswerkstatt "Das ist ja kolonial!" lädt zur Spurensuche ein und ist Treffpunkt, Bühne und Experimentierfeld zugleich. Sie ist keine fertige Ausstellung, sondern befindet sich im Werden und Wandel: In Form von künstlerischen Aktionen, Workshops und interaktiven Performances erkunden Besucher:innen gemeinsam mit Gästen aus Zivilgesellschaft, Kunst und Wissenschaft die Spuren und Folgen des Kolonialismus. Im Fokus stehen dabei der Austausch sowie die Entwicklung von gemeinsamen Ideen, die 2024 in eine große Sonderausstellung auf der Zeche Zollern einfließen sollen.


LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet (24. März bis 29. Oktober 2023)

Industrierevier Ruhrgebiet - bei diesem Begriff denken viele Menschen an gigantische Industriekomplexe aus Eisen und Stahl, Fabriken und Verkehrswege aus Beton oder an Konzernzentralen mit ihren gläsernen Fassaden. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Ruhrgebietsindustrie aber zu großen Teilen auf Ziegelstein gebaut. Zechengebäude und Fördertürme, Werkswohnungen und Unternehmervillen, Verwaltungsgebäude, Rathäuser und Kirchen - sie alle entstanden aus gebrannten Ziegeln, die oft vor Ort hergestellt wurden. Dabei reichen die Formen der architektonischen Gestaltung vom formenreichen Historismus über die zweckorientierte Sachlichkeit bis zum ausdrucksstarken innovativen Expressionismus. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung der Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet, fragt nach dem Selbstbild und Selbstverständnis der Region in ihren Bauten und regt zur aktiven Auseinandersetzung mit Architektur und Bauen im Alltag an.


LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
The Wall - Fotografien von Annet van der Voort (10. März bis 25. Juni)

90 Jahre nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten erinnert "The Wall" an ein Projekt, das vielleicht das Symbol des Nationalsozialismus überhaupt ist: der "Atlantikwall". Die Fotografin Annet van der Voort hat in jahrelanger Recherche die Reste des "Atlantikwalls" aufgesucht und fotografiert - ein Bauwerksystem, entstanden in den Jahren 1942 bis 1944 auf einer Länge von 6.000 Kilometern. Errichtet von zur Arbeit gezwungenen Menschen aus ganz Europa, gigantisch in den Dimensionen, unvollendet und militärisch sinnlos. In einem Exkurs zeigt die Ausstellung Luftschutzbunker aus dem Ruhrgebiet.

Industrie-Insekten - In einem unbekannten Land (17. Mai bis 15. Oktober 2023)
Insekten sind faszinierend. Ihre Lebensräume sind ebenso vielfältig wie ihr Erscheinungsbild und ihre Fähigkeiten. Doch die Population geht seit vielen Jahren immer stärker zurück. Sowohl die Biomasse als auch die Artenvielfalt sind daher bedroht. Doch wieso sind Insekten eigentlich wichtig? Was können sie und warum? Und wie beeinflussen sie quasi unbemerkt unsere gemeinsame Umwelt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Ausstellung "IndustrieInsekten". Die Fotograf:innen Ute Matzkows und Klaus Rieboldt nehmen dabei die Besucher:innen mit in einen oftmals unbeachteten Mikrokosmos und zeigen die Schönheit sowie Vielfalt der Insekten im Lebensraum Industriebrache. Dabei können die Besucher:innen den Sechsbeinern auf Augenhöhe begegnen und ihnen ganz nah kommen.


LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Täglich Bilder für's Revier (16. März 2023 bis 4. Februar 2024)

Jahrzehntelang hat Helmut Orwat den Castrop-Rauxeler Lokalteil der Ruhr-Nachrichten täglich mit Fotos beliefert. Die interessantesten Aufnahmen aus der Zeit von 1960 bis 1990 hat er dem LWL-Medienzentrum für Westfalen in Münster übergeben. Sie werden im Schiffshebewerk erstmals in einer großen Ausstellung präsentiert. Zu sehen sind typische Facetten des Lebens im Ruhrgebiet in den Zeiten des Strukturwandels. Die große Industrie und das Leben am Kanal hat der Fotograf ebenso abgelichtet wie Trinkhallen, Bonanza-Räder, Kaninchenzüchter und Pferderennen.


LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt (Kreis Borken)
Der ewige Teppich - Import, Innovation, Industrie (2. April bis 29. Oktober 2023)

Der "Ewige Teppich" hat eine lange Geschichte in Zimmern und Kammern. Bereits im Mittelalter gehörte der sogenannte "Orientteppich" zu den Luxusgütern in adeligen und großbürgerlichen Haushalten. Als im 19. Jahrhundert eine neue Technik auf den Markt kam, wurden Teppiche mit Mustern nach orientalischen Vorbildern zum erschwinglichen Massenprodukt. "Der Perser aus Deutschland", so eine zeitgenössische Werbung für Stickteppiche aus den 1920er Jahren, fand zunächst in den Wohnzimmern der Angestellten, später auch in vielen Arbeiterhaushalten seinen Platz. Die Ausstellung stellt Design, Verwendung und Herstellung dieser Art Teppiche vor. Sie zeigt die innovative Technik hinter dem industriellen Massengut und erzählt nebenbei auch eine deutsch-deutsche Geschichte.


LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe)
More than Bricks! (19. Februar bis 15. Oktober 2023

Mit der Tradition und Zukunft der Architekturkeramik beschäftigt sich die Ausstellung "More than Bricks!". Ob als Ziegel, Klinker oder Fliese - Keramik ist untrennbar mit der Geschichte des Bauens und Wohnens verbunden. Sie bildet das Grundgerüst unzähliger Bauwerke. Dabei ist Keramik als Baustoff ein echter Hingucker. Die Besucher:innen begeben sich in der Ausstellung auf einen Stadtbummel: Sie schlendern vorbei an Geschäften, Kirchen und Schlössern, bestaunen riesige Fabrikbauten und erfahren so mehr über die Geschichte des Baustoffs Keramik.


LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke)
Gravur on Tour: Gernheim 2023 (19. März bis 10. September 2023)

Mit der Ausstellung begeht das "Glass Engraving Network" sein zehnjähriges Bestehen. Gezeigt werden rund 60 Werke internationaler Kunstschaffender, die auf vielfältige Weise mit der Technik der Gravur arbeiten. Sie reichen von Gravur auf Flachglas bis hin zu Tiefschnitt und Installation. Die Auswahl der Exponate gibt einen Einblick in die ästhetischen und künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten der kalten Glasbearbeitung. Zugleich zeugt sie von der Leistung des Netzwerks, einer historischen Technik neue Vitalität zu verleihen.

Louise Lang (28. Mai bis 22. Oktober)
Die Künstlerin und Glasmacherin Louise Lang zeigt zwei Installationen, die auf differenzierte Weise die ästhetische Dimensionen des Glases ausloten. In der Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsort wird die Künstlerin in der Hütte das Material für ein neues Werk erarbeiten, das im Lauf der Ausstellung eine radikale Verwandlung erfahren wird. Dabei fängt sie Beobachtungen ein, in denen die Materialität scheinbar für sich selbst spricht. Lang möchte dadurch den Betracher:innen ungewöhnliche Blickwinkel auf das Material geben, das uns alltäglich umgibt.

Glas aus dem Thüringer Wald (1. Oktober bis 23. Dezember 2023)
Mit der Ansiedlung einer ortsfesten Hütte entwickelte sich das Glasblasen in Lauscha und den umliegenden Orten seit dem 18. Jahrhundert zu dem bedeutendsten Gewerbezweig der Region.

Ausgehend von dem Hüttenglas entwickelten sich Spezialisierungen wie Glasaugen und Prothetik, Christbaumschmuck, Perlen oder naturgetreue Insekten. Die Ausstellung zeigt nicht nur Werke, die an der Lampe (also an der offenen Flamme) entstanden sind, sondern auch Studioglas und Mischtechniken seit den 1960er Jahren bis in die Gegenwart.


LWL-Medienzentrum für Westfalen
Artenschutz in Westfalen - Fotoausstellung im Allwetterzoo Münster
(April bis Juni 2023)

Heimische Lebensräume und exotische, vom Aussterben bedrohte, Tierarten werden in der Region Westfalen-Lippe gepflegt. Eine Fotoausstellung des LWL-Medienzentrums für Westfalen zeigt in Kooperation mit dem Allwetterzoo Münster eine Auswahl von 40 Motiven zu Arterhaltung und Habitaten. Das Ausstellungsprojekt basiert auf der gleichnamigen Fotodokumentation, die die Fotografin Phillina Zuther für das LWL-Medienzentrum umgesetzt hat.


Wanderausstellungen des LWL-Museumsamtes
(Anti-)AKW-Geschichten in Westfalen

Im April 2023 sollen die letzten Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland abgeschaltet werden. Zeit für einen historischen Rückblick auf die Geschichte der 60-jährigen Nutzung von Atomenergie und des gesellschaftlichen Streits darum. Neben den zentralen Orten, an denen Brennmaterial hergestellt wird (Gronau/Kreis Borken), Energie gewonnen wurde (Würgassen, Hamm-Uentrup) und derzeit lagert (Ahaus/Kreis Borken), sollen auch dezentrale Orte Eingang in die Ausstellung erhalten. Anhand der vier Orte erzählt die Ausstellung übergeordnete Aspekte der Geschichte der Kernenergie ganzheitlich. Die (Anti-)AKW-Geschichte Westfalens schwebt nicht im luftleeren Raum. Themen wie die historische Entwicklung der Umweltbewegung, gesellschaftlich veränderte Perspektiven auf Atomkraft oder wichtige politische Entscheidungen und Ereignisse sollen allgemeine Exkurse in der Ausstellung bilden und dabei unterstützen, das Geschehene besser einzuordnen.

Neben dem Rückblick soll der Blick auch nach vorne gerichtet werden. Wenn die Herstellung von Atomenergie in Deutschland Vergangenheit wird, was brauchen wir dann in der Zukunft, um diese Geschichte in ihren Facetten zu erinnern?

Stationen der Wanderausstellung:
Museum im Stern, Warburg 18.06.2023 - 13.08.2023
Haus Kupferhammer, Warstein 20.08.202 - 15.10.2023
Bauernhausmuseum, Bielefeld 22.10.2023 - 07.01.2024
Mindener Museum 14.01.2024 - 10.03.2024
Stadtmuseum Lippstadt (Galerie im Rathaus) 17.03.2024 - 12.05.2024
Stadtmuseum Brakel 19.05.2024 - 14.07.2024
Wendener Hütte, Olpe 21.07.2024 - 15.09.2024



LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Das Klima (bis 15.10.2023)

Die Ausstellung "Das Klima" ist auch in 2023 noch im LWL-Museum für Naturkunde in Münster zu sehen. Auf rund 1.000 Quadratmetern sind Reisen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft möglich. Die Ausstellung greift fünf Themenbereiche auf: Klimawandel gestern, Wetter und Klima, Klima erforschen und verstehen, Klimawandel heute sowie "Stell dir vor". Sie gibt einen Überblick über die Erdgeschichte des Klimas, erklärt den Unterschied zwischen Klima und Wetter, stellt die Folgen des aktuellen Klimawandels für die Menschheit und unsere Ökosysteme vor und beschäftigt sich mit möglichen Lösungsansätzen, wie die Menschheit auch im Jahr 2100 noch in einer schönen Welt leben könnte. Museumsbesucher:innen können in die Welt der Klimaforschung eintauchen und selbst als Forscher:innen entdecken, welche Informationen unterschiedliche Klimaarchive wie Eisbohrkerne über das vergangene Klima enthalten.

"Alleskönner Wald" (bis 11.06.2023)
Die Sonderausstellung "Alleskönner Wald" wurde verlängert und ist noch bis zum 11. Juni 2023 im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen. Das Museum stellt anhand von über 420 Exponaten die oftmals seltenen und unbekannten Waldbewohner vor. Dabei bringt die Ausstellung den kleinen und großen Gästen das Thema mit allen Sinnen näher. Besonders Kinder kommen auf ihre Kosten: Neben originalen Exponaten bietet die Sonderausstellung kindgerechte Mitmachstationen und eine Schatzkarte, mit der die Kids in der Ausstellung auf Spurensuche gehen und sie dadurch intensiv aber kurzweilig kennen lernen können. Zudem ist der Außenbereich des Museums Teil der Ausstellung. Hier könnten junge und junggebliebene Museumsbesucher:innen verschiedene Klanginstallationen ausprobieren.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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