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Mitteilung vom 23.11.22

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"Pierburg: Ihr Kampf ist unser Kampf"

Henrichshütte Hattingen zeigt Dokumentarfilm von 1973

Bewertung:

Hattingen (lwl). Am Mittwoch (30.11.) zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der Henrichshütte Hattingen den Dokumentarfilm "Pierburg: Ihr Kampf ist unser Kampf". Die Filmemacher:innen Edith Schmidt und David Wittenberg zeigen darin den "wilden Streik" migrantischer Arbeiterinnen beim Autozulieferer Pierburg 1973 in Neuss. Die Vorführung im Hüttenkino beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Hintergrund
13. August 1973: Weil sie trotz harter Akkordarbeit nach der untersten Lohngruppe bezahlt werden (4,70 DM pro Stunde), starten migrantische Arbeiterinnen bei der Firma Pierburg, dem damals größten Vergaserhersteller für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge in Neuss, einen insgesamt fünf Tage dauernden "wilden Streik". Von den insgesamt 3.800 Beschäftigten sind 70 Prozent Gastarbeiter:innen, davon in der Mehrzahl Frauen. Sie demonstrieren gegen die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen, fordern "Eine Mark mehr" und treten insgesamt für bessere Wohn- und Arbeitsbedingungen ein. Nach und nach schließen sich die deutschen Kolleg:innen an. Erst als klar wird, dass der Streik die gesamte deutsche Automobilindustrie lahmzulegen droht, kommt es zu ernsthaften Verhandlungen zwischen Belegschaft und Werksleitung. Das Ergebnis: Die Leichtlohngruppe 2 wird abgeschafft, der Lohn erhöht.

Die Filmemacher:innen Edith Schmidt und David Wittenberg haben das Material, das während des Streiks von unterschiedlichen Akteur:innen vor Ort gedreht wurde, in Absprache mit den Streikenden montiert und mit eigenen Filmaufnahmen ergänzt. Zu Beginn der Veranstaltung am Mittwoch führt Filmkuratorin und Diversity-Managerin Aurora Rodonò in den Film ein. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen.

Veranstaltungsreihe "Gekommen, um zu bleiben"
Die Filmvorführung ist Teil der Veranstaltungsreihe "Gekommen, um zu bleiben", in der das Museum die Geschichten der sogenannten Gastarbeiter:innen in den Fokus rückt. Über 20 Prozent der Belegschaft der Henrichshütte waren in Hochzeiten sogenannte Gastarbeiter:innen. Letzte Veranstaltung in der Reihe in diesem Jahr ist eine Lesung mit dem Literaturkollektiv "Daughters and Sons of Gastarbeiters" am 18. Dezember - Internationaler Tag der Migrant:innen und Jahrestag des letzten Hochofenabstichs auf der Henrichshütte.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



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