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Mitteilung vom 18.11.22

Presse-Infos | Kultur

Silberne Nüsse, gläserne Zapfen

Christbaumschmuck aus dem Thüringer Wald in der Glashütte Gernheim

Bewertung:

Petershagen (lwl). Zierliche Glasvögel, kunstvoll gesponnene Drähte oder glitzernde Dekore - der handgefertigte Christbaumschmuck aus dem Thüringer Wald entfaltet seine Pracht in vielen Gestalten. An den ersten zwei Adventswochenenden zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Glashütte Gernheim eine Auswahl der zierlichen Kunstwerke zum Anschauen und Kaufen.

Das Angebot reicht von den klassischen "Reflexen" - Glaskugeln mit einem eingedrückten Hohlraum, der das Licht besonders kunstvoll einfängt - bis hin zu naturgetreuen Glasvögeln. Unter den Motiven finden sich nicht nur Bergmänner, sondern ebenso Eiszapfen, Äpfel und Märchenfiguren. Vertreten sind die Werkstätten Magdolna Hähnlein, Marolin, formgeblasener Christbaumschmuck Michael Haberland, Glasbläserei Thüringer Weihnacht Helmut Bartholmes, Glas-Ambiente Hausdörfer und Glasphantasien René Möller.

Ausstellung und Verkauf sind Samstag und Sonntag (26. und 27.11. sowie 3. und 4.12.) jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zugang ist kostenlos. Für den Besuch des Museums gilt der reguläre Eintrittspreis. Parallel bietet das Museum an beiden Samstagen eine Weihnachtswerkstatt mit Bastelangeboten für Kinder an. Für die Teilnahme fallen 5 Euro an Materialkosten an.

Insekten "vor der Lampe" geblasen
Am ersten Adventswochenende erwartet die Besucher:innen außerdem eine seltene Vorführung: Falk Bauer, Glasbläser aus Lauscha, wird "vor der "Lampe" - einer kleinen Gasflamme - naturgetreue Insekten herstellen. Bauer ist derzeit der einzige Glasbläser in Deutschland, der die Kunst beherrscht, die Feinheiten der Insektenkörper in heißem Glas wiederzugeben. Die Vorlagen stammen aus aller Welt von dem hier heimischen Maikäfer bis zum nordvietnamesischen Bockkäfer. Gäste können aus der Nähe alle typischen Arbeitsschritte der Glasbläserei verfolgen, sich das traditionelle Handwerk erläutern lassen und die Kunstwerke auch kaufen. Die Vorführungen (Samstag und Sonntag, 26. Und 27.11, jeweils 11 bis 17 Uhr) sind kostenlos.

Hintergrund: immaterielles Kulturerbe
Der vor der Lampe geblasene Christbaumuck aus Lauscha wurde 2021 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit wird ein traditionelles Handwerk gewürdigt, dass durch seinen Entstehungsort geprägt wurde und weit über seinen Ursprungsort hinaus praktiziert wird: Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Thüringer Wald, insbesondere die Stadt Lauscha, Zentrum der Produktion des gläsernen Baumschucks. Er wird in der Region traditionell vor einer kleinen Gasflamme geblasen, geformt und dekoriert. Dazu werden Kugeln, Reflexe und Formsachen versilbert, bemalt, mit Glimmer bestäubt oder mit glitzernden Drähten umsponnen. Die Miniaturen des traditionellen Glasbläserhandwerks haben inzwischen Weltberühmtheit erlangt.

Gernheimer Weihnachtsdekoration
Neben der Ausstellung lohnt auch ein Besuch der Schauproduktion. Hier werden im traditionellen Mundblasverfahren an den beiden Wochenenden Kugeln, Schalen und Figuren geblasen. Diese Gläser tragen die typischen Spuren der Handfertigung: Bewegte Oberflächen, individuelle Formgebung und kleine Bläschen lassen die Bearbeitung mit den Werkzeugen am Ofen erahnen. Auch Weihnachtsengel sind für diese beiden Wochenenden entworfen worden. Wie der Christbaumschmuck aus Lauscha ist auch dieses Handwerk ein immaterielles Kulturerbe.

Recycling-Objekte aus Glas aus der Schleiferei des Museums, dazu Produkte wie handgewebte Decken oder Textilien aus der Region bereichern das Angebot.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Sebastian Bollmann, Glashütte Gernheim, Tel. 05707 9311-29
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Glashütte Gernheim
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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