Mitteilung vom 15.09.22
Presse-Infos | Kultur
LWL unterzeichnet Absichtserklärung zur grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit mit niederländischen Provinzen
Münster/Dalfsen (lwl). Vertreter:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und der niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel haben eine Absichtserklärung zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich Kultur unterzeichnet. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Roy de Witte, Deputierter für Kultur und Soziales der niederländischen Provinz Overijssel, und Peter Drenth, Deputierter im Rat der Provinz Gelderland, unterschrieben die Erklärung im Theater de Stoomfabriek in Dalfsen (Niederlande).
Die gegenseitige Nähe der Institutionen aber auch die der Bürger:innen in der Grenzregion auf deutscher und niederländischer Seite sowie eine gemeinsame Geschichte sind Ausgangspunkt für die Kooperation. Ziel der Kulturpartnerschaft ist es, den grenzüberschreitenden Austausch im Bereich Kultur im Hinblick auf Entwicklung, Koordination und Wissensaustausch zu fördern und auszubauen.
"Hier in der deutsch-niederländischen Grenzregion wird der europäische Gedanke, der Gedanke an ein friedliches Europa als eine Region der offenen Grenzen greifbar. Gerade im regionalen Kontext können große Ideen im Kleinen wirksam werden", sagte Rüschoff-Parzinger. "Daher freue ich mich sehr, dass wir die Absichtserklärung nun unterschrieben haben und unseren Worten Taten folgen lassen können." Dies sei der Beginn einer guten Zusammenarbeit, so die LWL-Kulturdezernentin weiter. Sie sprach gleich eine Gegeneinladung für einen fachlichen Austausch auf Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) aus. Weitere Bereisungen, auch unter Einbindung der politischen Ebenen, sollen folgen.
Ein gemeinsames Projekt zur Trichterbecherkultur ist schon in Vorbereitung. Die LWL-Archäologie für Westfalen und niederländischen Partner:innen der Provinzen Gelderland und Overijssel realisieren es: Ab 3.600 v. Chr. errichteten Bauern der Trichterbecherkultur in Norddeutschland tausende Großsteingräber. Nur wenige sind in einem guten Zustand erhalten. Die vorliegenden Funde sowie die Chancen, die sich durch die grenzüberschreitende Bearbeitung des Themas ergeben, haben Dr. Bernhard Stapel von der LWL-Archäologie und Suzanne Wentink, Het Oversticht, vorgestellt und erläutert.
Die Partner haben Dalfsen nicht zufällig als Ort für die Unterzeichnung der Absichtserklärung ausgewählt. Denn das Gräberfeld in Oosterdalfsen ist das größte Gräberfeld aus dieser Zeit, das jemals in Nordwesteuropa gefunden wurde.
Die Unterzeichnung wurde von einem Programm der Theatergruppe "Kings's Men" aus Rheine (Kreis Steinfurt) begleitet, die in einer Mischung aus Deutsch und Niederländisch mit einer Prise Englisch und Twents (dem Dialekt der niederländischen Region Twente) Shakespeares große Geschichten darbietet.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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