Mitteilung vom 12.09.22
Presse-Infos | Kultur
LWL-Kulturstiftung fördert zwölf Projekte mit rund 1,1 Millionen Euro
Münster. Die LWL-Kulturstiftung hat Förderungen im Umfang von rund 1,1 Millionen Euro an zwölf Kulturprojekte in Westfalen-Lippe vergeben, darunter Vorhaben aus Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Gütersloh, Münster, Schmallenberg und Warstein. Über insgesamt 21 Anträge hatte das Kuratorium beraten.
"Nach zwei Jahren Pandemie wächst das Interesse der Menschen in Westfalen-Lippe wieder, gemeinsame Kulturveranstaltungen zu erleben. Die geförderten Projekte bieten ein gewohnt breites Spektrum, das vielfältige Besuchserlebnisse garantiert", so Anneli Hegerfeld-Reckert, Kuratoriumsvorsitzende der LWL-Kulturstiftung.
Vier Ausstellungen, zwei Veranstaltungsreihen, drei Digital-Projekte sowie eine Kulturkonferenz, ein Forschungsprojekt und eine Web-Serie greifen unterschiedliche regionale Kulturaspekte auf und reflektieren dabei Vergangenheit sowie Zukunftsfragen Westfalen-Lippes.
"Unser Förderprogramm zeichnet das Bild einer zeitgemäßen und engagierten Kulturszene in der Region", so Dr. Georg Lunemann, der seit Anfang Juli als der neue Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auch Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung ist. "Mediale Vermittlungsangebote und Vernetzungsplattformen finden sich ebenso darin wieder wie klassische Konzert- und Veranstaltungsreihen. Genau diese abwechslungsreiche und hochkarätige Mischung macht unsere Kulturregion in Stadt und Land aus", so Lunemann weiter.
"Globalisierung, Digitalität und Klima - die Kultureinrichtungen in Westfalen-Lippe zeigen deutlich, dass auch vor Ort große Zukunftsthemen unserer Zeit mit kulturellen Impulsen betrachtet und weiterentwickelt werden können", ergänzt Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung und LWL-Kulturdezernentin.
Vier Ausstellungen
Das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg (Kreis Recklinghausen) widmet sich mit der Ausstellung "Container - Die globale Box" der Globalisierung am Beispiel des Übersee-Frachtcontainers. Die allgegenwärtigen "Blechkisten" symbolisieren dabei weltweite Zusammenhänge von Produktion, Handel und Transport. 270.000 Euro gibt die LWL-Kulturstiftung für die Schau, die voraussichtlich von Juni 2024 bis Mai 2025 in Waltrop zu sehen sein wird.
Ein weiteres Projekt nimmt ein ebenso umfassendes Thema in den Blick: den Klimawandel.
So ist im LWL-Museum für Naturkunde in Münster die Sonderausstellung "Das Klima" (bis 15.10.2023) zu sehen. Besucherinnen und Besucher können auf rund 1.000 Quadratmetern in die Klimaforschung eintauchen und den Klimawandel aus historischer und aktueller Perspektive ergründen. Die Ausstellung wird von der LWL-Kulturstiftung mit 110.000 Euro unterstützt.
Vom 1. Januar bis 31. Oktober 2023 zeigt der Hartware MedienKunstVerein e.V. in Dortmund die Sonderausstellung "We grow, grow and grow, weâ¿¿ll gonna be alright and this is our show". In seiner ersten Einzelausstellung beschäftigt sich das Dortmunder Künstlerduo Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten mit dem Thema Wachstum und schickt das Publikum auf einen multimedialen Parcours aus Installationen, Videoarbeiten und Virtual-Reality-Welten. Der Verein erhält als Plattform für zeitgenössische Medienkunst eine Projektförderung in Höhe von 30.000 Euro von der LWL-Kulturstiftung.
Das Kulturbüro Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) zeigt die Schau "Das Brotbaumregime" in vier verschiedenen Ausstellungshäusern im Sauerland. Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung ist die Fichte, welche sich schon früher als gute Einnahmequelle erwies und daher den Spitznamen "Brotbaum" trägt. Die in Arnsberg geborene Künstlerin Theresa Kampmeier wird für die Ausstellung neu geschaffene, ortsspezifische Arbeiten präsentieren und sie mit Leihgaben aus verschiedenen Kunstsammlungen in NRW kombinieren. Vom 1. Juli 2023 bis zum 30.9.2023 ist die Ausstellung gleichzeitig in der Südwestfälischen Galerie des Museums Holthausen, im Holz- und Touristikzentrum Schmallenberg, im Sauerland-Museum Arnsberg und im Museum Haus Hövener in Brilon zu sehen. Die LWL-Kulturstiftung fördert das Ausstellungsprojekt mit 60.000 Euro.
Zwei Veranstaltungsreihen
Mit 34.800 Euro unterstützt die LWL-Kulturstiftung die Konzertreihe "Künstlerinnen aus Westfalen treffen Künstlerinnen weltweit", die 2022 und 2023 Weltmusik an mehreren Spielstätten Westfalen-Lippes präsentiert. Unter Federführung des Welthaus Bielefeld e.V. teilen sich Nachwuchskünstlerinnen aus der Region die Bühne mit internationalen Größen der Weltmusik. Der interkulturelle Austausch steht im Vordergrund der insgesamt zehn Konzerte.
Der Verein open systems e.V. in Essen veranstaltet im Herbst 2022 das interdisziplinäre Festival "Blaues Rauschen" mit Schwerpunkt auf dem westfälischen Ruhrgebiet. Bei der vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe können Besucherinnen und Besucher Konzerte elektronischer Musik und Performances handgemachter digitaler Kunst erleben. Neben internationalen Kunstschaffenden sind auch Akteurinnen und Akteure aus Westfalen-Lippe vertreten. Mit Spielstätten z.B. in Gelsenkirchen, Herne und Essen handelt es sich um ein überörtlich ausgerichtetes Projekt, das die LWL-Kulturstiftung mit 15.000 Euro unterstützt.
Eine Web-Serie
Der Verein Filmwerkstatt Münster e.V. produziert die zweite Staffel seiner Web-Serie "Haus Kummerveldt". An historischen Drehorten entstehen drei neue Folgen um die fiktive Adelige Luise von Kummerveldt. Die erste Staffel der Dramedy-Serie erhielt u.a. den Nachwuchspreis der Deutschen Filmakademie. Die neuen Folgen werden im Sommer 2023 auf einer Tour durch das Münsterland präsentiert und anschließend - wie auch Staffel 1 der Erfolgsserie - in der Mediathek des Fernsehsenders Arte verfügbar sein. Die LWL-Kulturstiftung ist erneut Förderpartnerin und unterstützt die Realisierung der zweiten Staffel mit 70.000 Euro.
Drei Digital-Projekte
Der Landesmusikrat NRW e.V. unterstützt im Rahmen von "create music NRW" Nachwuchsbands aus Westfalen-Lippe und dem Rheinland durch Workshops und Auftrittsmöglichkeiten und stärkt so das Netzwerk der Popularmusikszene in NRW. Im neuen Teilprojekt "Digital Showcases" geht es darum, Solo-Künstlerinnen und -Künstler sowie Bands bei ihrer Präsentation im Digitalen zu fördern, um sich online professionell bei Musikinteressierten und Veranstalterinnen und Veranstaltern zu präsentieren. Die LWL-Kulturstiftung hat "create music" seit seiner Gründung begleitet und gibt für dieses Teilprojekt 120.000 Euro.
Auch Museen sind heute auf eine zeitgemäße Präsentation ihres Angebots im Internet angewiesen. Gerade kleine Initiativen und ehrenamtlich getragene Vereine benötigen bei der Erstellung einer Website im Internet häufig externe und teils kostenintensive Hilfe. Hier möchte der Heimatverein Gütersloh e.V. in enger Kooperation mit dem LWL mit dem "Kultur-Kit: Modulbaukasten für westfälische Kultureinrichtungen" unterstützen. Das digitale Baukastensystem soll es Kultureinrichtungen ermöglichen, selbstständig und unkompliziert ihre Angebote auf einer eigenen inklusiven Internetpräsenz darzustellen. Nach einer Pilotphase mit ausgewählten westfälisch-lippischen Häusern kann der Modulbaukasten bei erfolgreicher Umsetzung auch weiteren interessierten Institutionen zur Verfügung stehen. Die LWL-Kulturstiftung fördert das Projekt mit 160.000 Euro.
Das Centrum für Niederdeutsch der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster setzt auf eine digitale Strategie, um dem Verschwinden des Plattdeutschen entgegen zu wirken: Es entwickelt Inhalte für die kostenfreie Smartphone-App "PlattinO", mit der Nutzerinnen und Nutzer sich das Münsterländer Platt aneignen können. Die Inhalte sollen 2023 zum Download bereitstehen. Das Vorhaben wird mit 10.000 Euro von der LWL-Kulturstiftung unterstützt.
Eine Kulturkonferenz
Am 14. und 15. September 2022 veranstaltet der Deutsche Kulturrat e.V. in Kooperation mit dem LWL die hybrid angelegte Fachkonferenz "Zukunft(s)land. Strukturen, Impulse und Allianzen für eine starke Kultur in ländlichen Räumen" in Münster. Ziel der Tagung ist es, die kulturelle Infrastruktur im urbanen wie im ländlichen Raum abzubilden und Entwicklungspotenziale zu erkennen. Kulturpolitische Fragen werden in Impulsreferaten, Podien, Workshops, Projektvorstellungen und Diskussionsrunden erörtert. Die Ergebnisse der Tagung sollen in einem Dossier der Zeitung "Politik & Kultur" veröffentlicht werden. Die LWL-Kulturstiftung steuert 18.400 Euro für die Durchführung der Konferenz bei.
Ein Forschungsprojekt
Für das dreijährige Forschungsprojekt "Dinge verrücken. Vermittlungs- und Kommunikationsstruktur zu Geschichte und Gegenwart der Psychiatrie in Westfalen" kooperiert die Stadt Warstein (Kreis Soest) mit dem LWL. Geplant ist ein westfalenweites Netzwerk, das kulturelle und historische Zusammenhänge der Psychiatrie an verschiedenen Standorten beleuchtet, ausgehend von der musealen Sammlung der Stadt Warstein. Ziel ist es, eine ganzheitliche Vermittlungsstruktur zu Geschichte und Gegenwart der Psychiatrie in Westfalen zu entwickeln. Die LWL-Kulturstiftung unterstützt das Projekt mit 208.150 Euro.
Hintergrund
Die LWL-Kulturstiftung hat die Aufgabe, überörtliche, spartenübergreifende oder interdisziplinäre kulturelle Projekte und Kooperationen mit westfälisch-lippischem Bezug zu fördern. Im Blickpunkt stehen dabei Vorhaben aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Vernetzung und Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in und für die Region. Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden. Seit ihrer Gründung durch den LWL 2004 hat die Kulturstiftung rund 360 Projekte mit Mitteln in Höhe von rund 33,9 Millionen Euro bewilligt.
http://www.lwl-kulturstiftung.de
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Svenja Boer, E-Mail: svenja.boer@lwl-kulturstiftung.de, Telefon: 0251 591 - 4086
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Kulturstiftung
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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