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Mitteilung vom 20.07.22

Presse-Infos | Kultur

Barbarossa und ein europäischer Barockmaler

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert Herbstausstellungen

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Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert seine Ausstellungen für den Spätsommer und Herbst. Anlässlich des 900. Geburtstages des berühmten Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die große internationale Sonderausstellung "Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft" (28.10.2022 - 5.2.2023). Dazu macht das LWL-Museum im Schloss Cappenberg in Selm den Auftakt mit "Barbarossa. Das Vermächtnis von Cappenberg" (14.9.2022 - 5.2.2023). Zudem eröffnet im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) "Wolfang Heimbach. Ein deutscher Barockmaler an europäischen Höfen" (23.9.2022 - 4.12.2022).

Die schillernde Figur des Kaisers "Rotbart", der als schwäbischer Herzogssohn und seit 1155 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Geschicke Europas mit lenkte, steht im Zentrum der Barbarossa-Ausstellung, die sich auf zwei Standorte verteilt: das Kunstmuseum am Domplatz in Münster und Schloss Cappenberg bei Selm (Kreis Unna).

In der Kirche des ehemaligen Prämonstratenserstifts in Cappenberg wird der sogenannte Barbarossakopf aufbewahrt, eines der berühmtesten Zeugnisse der romanischen Goldschmiedekunst. Die beiden Gründer des Stifts, die Grafen Otto und Gottfried von Cappenberg, waren eng mit der Familie des Stauferkaisers verbunden, Otto fungierte 1122 als Taufpate Friedrich Barbarossas. In Ottos Testament (um 1160) wird die Schenkung der Barbarossa-Büste an den Konvent erwähnt, zusammen mit einer ebenso berühmten "Taufschale", die an das Ereignis erinnert.
Das LWL-Museum widmet sich in einem breiten kunst- und kulturgeschichtlichen Überblick dem um Machtausgleich bemühten Politiker, streitbaren Ritter und tiefgläubigen Kunstförderer Barbarossa. Mit den Augen des Kaisers, der 1190 während des dritten Kreuzzugs im heutigen Anatolien ertrinkt, wirft die Ausstellung einen Blick auf das 12. Jahrhundert.

Zahlreiche Städte werden gegründet und gelangen rasch zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte. An den neu gegründeten Universitäten diskutieren Gelehrte aus den verschiedensten Ländern über Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften. Der rege Transfer über die Grenzen hinaus führt zu einer Verschmelzung antiken, orientalischen und abendländischen Kulturgutes. Der künstlerische Reichtum dieser Epoche spiegelt sich auch in anderen Exponaten wider: in orientalischen Elfenbeinreliefs aus Süditalien, mit bunten Emaillen geschmückten Reliquiaren aus dem Rhein-Maas-Land und aufwändigen vergoldeten Bronzeskulpturen aus Niedersachsen.

Der Künstler Wolfgang Heimbach (ca. 1613-1679) zählt zu den begabtesten, wenngleich wenig bekannten deutschen Malern des 17. Jahrhunderts. Vom 23.9. bis 4.12. schafft die erste Einzelausstellung Deutschlands in Kooperation mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg eine neue Perspektive auf das bewegte, von zahlreichen Ortswechseln geprägte Leben und Schaffen des Künstlers.

Die Liste von Heimbachs Auftraggebern liest sich wie das "who is who" der europäischen Oberschicht seiner Zeit. Er malte für den österreichischen Erzherzog Leopold Wilhelm, den dänischen König Frederik III. und für Papst Innozenz X. Heimbach wurde in Ovelgönne in der Nähe von Oldenburg geboren. Von Geburt an war Heimbach gehörlos, konnte sich durch Lippenlesen und Zeichensprache aber verständigen. Bereits seine Ausbildung absolvierte Heimbach in den Niederlanden, zog dann über Österreich nach Italien weiter, wo er sich in Rom, Neapel und Florenz aufhielt. Knapp zehn Jahre verbrachte Heimbach dann am Hof des dänischen Königs in Kopenhagen, bevor er sich für den Lebensabend wieder in seine Heimat in Norddeutschland begab.

Die Barbarossa-Ausstellungen werden gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Kulturstiftung der Länder, die Kunststiftung NRW, die Provinzial Stiftung LWL-Museum für Kunst und Kultur, die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost, die LWL-Kulturstiftung, die Stiftung kunst³, die Freunde des Museums für Kunst und Kultur e.V., und den Rotary Club Selm - Kaiser Barbarossa, Kreis Unna.

Die Heimbach-Ausstellung wird gefördert durch die Rudolf-August-Oetker-Stiftung und die Freunde des Museums für Kunst und Kultur.


Barbarossa. Das Vermächtnis von Cappenberg
Schloss Cappenberg, Selm
14.9.2022 - 5.2.2023

Wolfgang Heimbach
Ein deutscher Barockmaler an europäischen Höfen
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
23.9.2022 - 4.12.2022

Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
28.10.2022 - 5.2.2023



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nora Staege, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-311, nora.staege@lwl.org
presse@lwl.org



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Domplatz 10
48143 Münster
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