Mitteilung vom 16.05.22
Presse-Infos | Kultur
Niederländisches Stillleben ist keine NS-Raubkunst
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Vortrag zur Herkunftsgeschichte eines Gemäldes von Frans Snyders
Münster (lwl). Am Montag (23.5.) um 19 Uhr lädt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu einem Vortrag über die Herkunftsgeschichte des Gemäldes "Knabe in der Vorratskammer", 1640, des niederländischen Malers Frans Snyders ein. Es gab Hinweise darauf, dass das Werk in der Zeit von 1933 bis 1945 jüdischen Besitzer:innen durch das nationalsozialistische Regime unrechtmäßig entzogen wurde. Dieser Verdacht hat sich jetzt bei einer Untersuchung jedoch nicht bestätigt. Das großformatige Stillleben ist eines der bedeutendsten Werke der Sammlung im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und ein Beispiel für die Stilllebenmalerei der Niederlande im 17. Jahrhundert.
Seit 1959 befindet sich das Werk als Dauerleihgabe aus Privatbesitz im LWL-Museum für Kunst und Kultur. Der Verdacht, dass es sich um NS-Raubkunst handeln könnte, basierte in erster Linie auf der undurchsichtigen Vorgeschichte des Gemäldes. 1936 tauchte es im Auktionshaus Rudolph Lepke in Berlin auf. Der Inhaber des Auktionshauses, Hans Carl Krüger, war nachweislich in den Handel mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut involviert.
Vier Monate lang recherchierte die freiberufliche Provenienzforscherin Dr. Katja Terlau zur Herkunft und dem Verbleib des Stilllebens, ermöglicht durch eine Förderung vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste. Ihre umfangreichen Untersuchungen haben die Lücken der Herkunftsgeschichte des Gemäldes geschlossen und den Verdacht auf NS-Raubkunst ausgeräumt. In Ihrem Vortrag berichtet Terlau über die neuen Erkenntnisse.
Der Eintritt kostet fünf Euro. Tickets gibt es online über den Ticketshop des Museums.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nora Staege, Telefon 0251 5907-311, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org
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