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Mitteilung vom 13.04.22

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Jahrestagung der LWL-Archäologie

Livestream jetzt auf YouTube

Bewertung:

Münster/Herne (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentierte in diesem Jahr seinen archäologischen Jahresrückblick per Livestream aus der Dauerausstellung des LWL-Museums für Archäologie in Herne. Das Tagungsprogramm war bunt:
vom Fischsaurier über römische Marschlager bis hin zur Dokumentation mittelalterlicher Bergwerke. Wer es verpasst hat oder keine Zeit hatte, kann nun auf YouTube alles nachholen.

An der Jahrestagung der LWL-Archäologie nehmen jedes Jahr viele Fachleute und Archäologieinteressierte teil. In diesem Jahr ging es digital durch das Programm, allerdings als echtes Live-Erlebnis. Gestreamt wurde aus dem Landesmuseum für Archäologie.
"Auf dem Höhepunkt waren knapp 240 Zuschauer:innen live dabei. Und das Publikum war sehr aktiv, es kamen viele spannende Fragen bei uns an", sagt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind.

Die meistgesehenen Beiträge
Solo oder im Duett präsentierten LWL-Archäolog:innen und Mitarbeiter:innen externer Institutionen und Fachfirmen in 15-minütigen Vorträgen das, was 2021 in Sachen Bodendenkmalpflege in die Kategorie Höhepunkte gehörte. Aufgepeppt wurden einige der Vorträge durch kurze, eigens produzierte Filme. Nun sind alle Beiträge in einer Playlist zusammengefasst und können einzeln angeschaut werden.

Im ersten Block dreht sich alles um die älteste Vergangenheit. Bisher ist der Beitrag zum Gräberfeld von Legden-Asbeck (Kreis Borken) das meist gesehene Video. Hier kam im Zuge einer baugeleitenden archäologischen Untersuchung gleich ein ganzes Gräberfeld ans Licht. Rund 75 Urnen und 35 Brandbestattungen aus der Bronze- und Eisenzeit sowie verschiedene Grabenstrukturen galt es zu untersuchen.

Im Bereich der provinzialrömischen und kaiserzeitlichen Archäologie wurde bisher ein Beitrag zu einer kaiserzeitlichen Siedlung bei Dülmen-Dernekamp (Kreis Coesfeld) besonders häufig aufgerufen. Für den Raum Coesfeld ist es erst der zweite Fund einer Siedlung aus der Zeit von der Mitte des 2. bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts und daher für die Fachleute etwas Besonderes. Auch die entdeckten Metallfunde bargen einige Premieren für Westfalen: Rüstungsbeschläge und Zaumzeug-Teile römischer Herkunft, Reitersporne und eine Gussform für die Herstellung von Bronzefibeln.

Bei den Themen aus der Mittelalterarchäologie liegen die neusten Erkenntnisse zur Siedlungsforschung in Ostwestfalen anhand zweier archäologisch untersuchter Höfe in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) ganz vorne. Das hier die in der Spätantike doch recht dichte Besiedlung ab der Mitte des 6. Jahrhunderts abbricht, erkennen die Archäolog:innen an den Spuren im Boden. Spannendes zu Migrationsbewegungen und Siedlungsgeschichte in Ostwestfalen wird hier anschaulich erklärt.

In einem gesonderten Block widmete sich die Veranstaltung den neusten Methoden und Techniken, die in der westfälischen Archäologie zum Einsatz kommen. Besonders gut geklickt wurde hier der Beitrag zur Dokumentation südwestfälischer Bergwerke und Untertageverlagerungen. Spuren aus der Vergangenheit sind untertage oft besonders bedroht - durch Verfüllung oder natürliche Ursachen. Zudem sind Funde, die dort gemacht werden, oft nicht zu bergen, weshalb eine akribische Dokumentation umso wichtiger ist. Auf welche erschwerten Bedingungen die Expert:innen in den oft engen und dunklen Arbeitsumfeldern stoßen und mit welchen Tricks sie dort dennoch Ergebnisse erzielen, zeigt der Beitrag auch mittels spektakulärer Bilder.

Die Playlist auf dem YouTube-Kanal der LWL-Archäologie finden Interessierte hier:
https://www.youtube.com/watch?v=sxFrI6soJco&list=PLo37PaPGOgsDJaZ0wfbNQ-HKX3K7mGCj4



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Sandra Görtz, LWL-Archäologie für Westfalen, Tel.: 0251 591-8946
presse@lwl.org



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An den Speichern 7
48147 Münster
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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