LWL-Newsroom

Mitteilung vom 22.04.22

Presse-Infos | Kultur

Lehmbauer:innen gesucht

Der Mai im LWL-Römermuseum

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Haltern (lwl). Im Mai steht das LWL-Römermuseum in Haltern am See ganz im Zeichen der Archäologischen Landesausstellung "Rom in Westfalen 2.0". In zahlreichen Themenführungen geht es für große und kleine Besucher:innen durch die Sonderausstellung, vorbei an einem reichverzierten Legionärsdolch, zu zwei Römerhelmen und Teilen eines Schienenpanzers aus Kalkriese. Auf der Römerbaustelle Aliso erfahren sie am Beispiel des neuen römischen Wachhauses, wie vor 2.000 Jahren gebaut wurde, und können beim Lehmverputz selbst Hand anlegen.

Das Programm startet am Sonntag (1.5.) um 11 Uhr mit der Führung "Vor Ort in Aliso 2.0". Im Mittelpunkt dieses Rundgangs für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren steht die römische Bautechnik. Einige Handwerks- und Vermessungstechniken können die Besucher:innen im Museum selbst ausprobieren, bevor es auf die Römerbaustelle Aliso geht. Hier lassen das Westtor mit Holz-Erde-Mauer und das neue Wachhaus römische Baukunst lebendig werden.

Im Anschluss stehen sich bei einer Führung um 14 Uhr die moderne Bundeswehr und die antike römische Armee gegenüber. Unter dem Motto "Unvergleichliches vergleichen: Militäreinsatz früher und heute" lernen Besucher:innen ab 15 Jahren Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Feldzügen vor 2.000 Jahren und Auslandseinsätzen heute kennen. Welche Vorbereitungen waren nötig und wie wurden Militäreinsätze durchgeführt?

Am Sonntag (8.5.) um 11 Uhr lernen Besucher:innen ab zehn Jahren den Lebensalltag in einem römischen Militärlager kennen. Unter dem Motto "Unter dem Adler: Unterwegs nach Germanien" erfahren sie, wie die Röme:rinnen in Haltern gewohnt, gehandelt und gekämpft haben. Kleine praktische Aufgaben bringen Erwachsenen und Kindern den Legionärsalltag in Germanien näher.

Die Themenführung um 14 Uhr "Als die Römer frech geworden 2.0: Auf Konfrontationskurs - Römer in Germanien" richtet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Vor 2.000 Jahren schickte Augustus drei Legionen nach Germanien. Beim Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" entdecken die Besucher:innen die verschiedenen Stationen eines solchen Feldzugs. Anhand von Funden und Mitmachstationen werden Erkundung, Lagerbau und Belagerung erfahrbar gemacht.

Am Sonntag (15.5.) ist Internationaler Museumstag und freier Eintritt im LWL-Römermuseum. Dann stehen drei Veranstaltungen auf dem Programm. Um 11 Uhr geht es für Kinder von fünf bis sechs Jahren bei der Führung "Kalle, der Baumeister" auf Entdeckungstour über die Römerbaustelle Aliso. Der Museumsmaulwurf zeigt den kleinen Besucher:innen das neue "römische" Wachhaus und erklärt, wie vor 2.000 ohne Bagger und Bauschaum ein Gebäude entstand.

Eine Führung mit Gebärdensprachdolmetscherin bietet das LWL-Römermuseum im Anschluss um 14 Uhr an. Der Rundgang "Von Adlern, Maultieren und Skorpionen" versetzt die Teilnehmenden 2.000 Jahre zurück in die Zeit, als sich die Römer:innen auf nach Germanien machten. Was hat sie hierhergeführt und was haben sie in Haltern erlebt? Das erfahren die Besucher:innen ab sechs Jahren bei dieser Führung ebenso wie Details zur römischen Legion, römischem Handel und Handwerk.

Von 11 bis 14 Uhr heißt es auf der Römerbaustelle Aliso, dem Außengelände hinter dem LWL-Römermuseum, "Lehmbauer:innen gesucht!". Hier können Besucher:innen aller Altersgruppen beim Verputz des neuen römischen Wachhauses selbst Hand anlegen. Unterstützt von professionellen Handwerker:innen und den Museumspädagog:innen bringen sie das Gebäude als "Work in Process" (zu dt. Arbeit im Prozess) seiner Vollendung einen Schritt näher und erfahren, wie die Römer vor 2.000 Jahren gebaut haben.

Am Sonntag (22.5.) stehen zudem zwei Führungen für Erwachsene und Kinder auf dem Programm: Um 11 Uhr bewegen sich die Besucher:innen "Im Schatten der Legion". Eigentlich hatten Frauen und Kinder auf Feldzügen nichts zu suchen. Bei dieser Führung erfahren Familien mit Kindern ab sechs Jahren aber, wo sie dennoch im Römerlager Haltern zu finden waren. Wie sind sie mit den Legionären nach Westfalen gekommen und was machte ihren Alltag aus? Ein Schwerpunkt der Führung liegt auf dem Spielzeug der Kinder. Deshalb bestimmt ein Würfel, welche Bereiche der Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" genauer unter die Lupe genommen werden. Dabei ist der Blick stets auf die Lebenswelt der Kinder gerichtet. Mit dem Basteln einer Bulla, dem Schutzamulett freigeborener römischer Kinder, endet das Programm.

Im Anschluss geht es für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren um 14 Uhr mit der Sklavin Fortunata auf einen Rundgang in "römischer" Begleitung. Nach der Schlacht im Teutoburger Wald retten sich die überlebenden Römer:innen in das letzte Militärlager, das von den Germanen noch nicht überrannt worden war: Aliso. Hinter der mächtigen Wehrmauer sucht auch Fortunata Schutz. Wird die Mauer den Angriffen standhalten? Reichen die Vorräte? Kommt rechtzeitig Hilfe? Das erfahren die Besucher:innen beim Rundgang auf der Römerbaustelle Aliso im Schatten der 1:1-Rekonstruktion des Westtors mit Holz-Erde-Mauer.

Am Sonntag (29.5.) um 11 Uhr heißt es für Besucher:innen ab zehn Jahren "Unter dem Adler: Unterwegs nach Germanien". Wie haben die Römer:innen in Haltern gewohnt, gehandelt und gekämpft? Besucher:innen lernen bei der eineinhalbstündigen Führung anhand kleiner praktischer Aufgaben den Legionärsalltag in Germanien kennen.

Um 17 Uhr lädt das LWL-Römermuseum zum kostenlosen Vortrag "Archäologie ohne Buddeln. Prospektion der westfälischen Römerlager" ein. Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" berichtet LWL-Archäologe Joris Coolen, verantwortlich für Prospektion, über die neuesten Erkenntnisse zu den westfälischen Römerlagern. Anhand konkreter Beispiele erklärt er, wie die römischen Lagerstandorte erforscht werden, ohne in den Boden einzugreifen.


Hintergrund-Informationen
Sonderausstellung in Haltern "Rom in Westfalen 2.0"

Mit der Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" erhält das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein Update. Bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung "Roms fließende Grenzen" zu sehen. Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher:innen begeben sich in das Westfalen vor 2000 Jahren und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen, wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde, wie ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.

Auf der Römerbaustelle Aliso entsteht ein neues "römisches" Wachhaus. Hier gibt es für die Besucher:innen antike Bautechniken als "Work-in-Process" zu entdecken. Ab Mitte des Jahres erleben sie die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten "Römer-Escape-Room".

Archäologisches Landesausstellung NRW "Roms fließende Grenzen"
"Roms fließende Grenzen" ist ein Gemeinschaftsprojekt des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Landesverband Lippe und der Stadt Köln. Die "Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen" präsentiert seit September 2021 bis Oktober 2022 neue Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes. Unter dem Titel "Roms fließende Grenzen" machen sechs Museen an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen den Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten lebendig. Wissenswertes rund um die Römerzeit in NRW bietet die Website: https://www.roemer.nrw. Die Ausstellung "Rom in Westfalen 2.0" im LWL-Römermuseum in Haltern am See wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung.

Für alle Veranstaltungen gilt: Zu zahlen ist der Museumseintritt, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei, öffentliche Führungen sind inbegriffen.

Ab sofort gelten für den Museumsbesuch keine Zugangsbeschränkungen mehr, lediglich die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt bestehen. Gleiches gilt für Veranstaltungen. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen auf Abstand kann der Mund-Nasen-Schutz am Sitzplatz abgelegt werden. Bitte beachten Sie weiterhin während des Museumsbesuchs die gültigen Abstands- und Hygieneregeln.

Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter: http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de. Für die öffentlichen Führungen wird um eine vorherige Anmeldung gebeten unter Tel.: 02364 93760 oder per E-Mail an: lwl-roemermuseum@lwl.org


Alle Termine im Überblick

Sonntag, 1.5.

11 Uhr, Öffentliche Führung "Vor Ort in Aliso 2.0"
14 Uhr, Öffentliche Führung "Unvergleichliches vergleichen: Militäreinsatz früher und heute"

Sonntag, 8.5.
11 Uhr, Öffentliche Führung "Unter dem Adler⿊ unterwegs nach Germanien"
14 Uhr, Öffentliche Führung "Als die Römer frech geworden 2.0: Auf Konfrontationskurs - Römer in Germanien"

Sonntag, 15.5. Internationaler Museumstag und Familiensonntag - eintrittsfrei
11 Uhr, Öffentliche Führung "Kalle, der Baumeister"
14 Uhr, Öffentliche Führung mit Gebärdensprachdolmetscherin "Von Adlern, Maultieren und Skorpionen. Mit den Römern auf dem Feldzug"
11-14 Uhr, Mitmachbaustelle am Wachhaus: Lehmbauer:innen gesucht!

Samstag, 21.5.
11-14 Uhr
Mitmachbaustelle am Wachhaus: Lehmbauer:innen gesucht!

Sonntag, 22.5.
11 Uhr, Öffentliche Führung "Im Schatten der Legion"
14 Uhr, Rundgang in römischer Begleitung mit der Sklavin Fortunata

Samstag, 28.5.
11-14 Uhr, Mitmachbaustelle am Wachhaus: Lehmbauer:innen gesucht!

Sonntag, 29.5.
11 Uhr, Öffentliche Führung "Unter dem Adler⿊ unterwegs nach Germanien"
17 Uhr, Öffentlicher Vortrag: "Archäologie ohne Buddeln. Prospektion der westfälischen Römerlager", Joris Coolen, Münster



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Römermuseum
Weseler Str. 100
45721 Haltern am See
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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