Kunstwerk ganz in Schwarz

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert das Kunstwerk des Monats März

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Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat durch seinen Direktor Dr. Hermann Arnhold eine enge Verbindung zum französischen Künstler Pierre Soulages. 2018 erwarb das Museum das hochformatige Bild "Peinture, 324,4 x 181 cm, 12 Avril 2016". Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert das Werk nun als Kunstwerk des Monats März.

Pierre Soulages, geboren am 24. Dezember 1919 in Rodez, ist der einer der bedeutendsten lebenden Künstler der abstrakten französischen Malerei der Gegenwart, die er bereits als junger Künstler, seit den 1950er Jahren, international geprägt hat.

Für Soulages ist die Verbindung von Schwarz und Licht das zentrale Thema seiner Malerei. Das hochformatige Bild, bestehend aus vier einzelnen, querformatigen und in der Horizontalen miteinander verbundenen Leinwänden, ist insgesamt 3,24 Meter hoch. Es gehört damit zu den großformatigen, sogenannten "Polyptiques" von Soulages, die aus mehreren Teilen bestehen. Es ist ganz in schwarzem Acryl gemalt, das der Künstler in unterschiedlicher Stärke und mit verschiedenen Techniken auf die Oberflächen aufgetragen hat.
Seit 1948 benennt Soulages die Titel seiner Werke nach ihren technischen Informationen: Technik, Maße, Entstehungsdatum. Dies hat die Absicht, keinen Anhaltspunkt für inhaltliche Interpretationen zu geben.

Der mittlere und größte Teil des Bildes im LWL-Museum für Kunst und Kultur ist durch ein starkes Relief geprägt. Dieses wird erzeugt durch alternierend glänzende und matte horizontal verlaufende schwarze Streifen, die sich im flachen Relief von der Oberfläche abheben. Nach oben und nach unten rahmen diese Mitte drei weitere Leinwände mit mattem bzw. leicht glänzendem schwarzen Farbauftrag. Die Oberflächen reflektieren das Licht jeweils unterschiedlich. Je nach Ausrichtung der Lichtquelle und der Position der Betrachtenden verändert sich die Wahrnehmung. Der Künstler nutzt dabei spezielle, teilweise von ihm selbst gefertigte Werkzeuge wie Pinsel, Bürsten, Rollen oder Spachtel, mit denen er die schwarze Acrylfarbe auf die Leinwand bringt. Aus der starken Farbschicht erarbeitet er glatte bis dynamisch aufgeraute Flächen und unterschiedlich tiefe Furchen.

Dr. Hermann Arnhold, der mit dem Künstler befreundet ist, bietet am Langen Freitag (11.3.) Kuratorengespräche zum Werk an. Um 18.30 Uhr und 19.15 Uhr präsentiert er den Besucher:innen das hochformatige Bild. Im Allgemeinen widmet sich der Abend des langen Freitags der Farbe Schwarz in der Kunst. Das komplette Programm und alle Touren sind auf der Website des Museums zu finden.