LWL-Newsroom

Mitteilung vom 16.02.22

Presse-Infos | Soziales

Mitarbeiter mit Behinderung sind gelebte Inklusion

In Westfalen-Lippe arbeiten 2.170 Menschen mit Handicap in 170 Inklusionsunternehmen

Achtung Redaktionen: Hier geht es zu einem Beispiel, wie Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in einem Inklusionsunternehmen arbeiten: https://www.lwl.org/de/LWL/Der_LWL/newsroom/dossiers/nicht-nur-mit-den-augen-sehen/.
Gern vermitteln wir Ihnen auch einen Kontakt in Ihrem Berichtsgebiet, wo es in Ihrem Verbreitungsgebiet Inklusionsunternehmen gibt und wieviele Menschen mit Behinderung dort arbeiten, können Sie der angehängten Tabelle entnehmen.


Westfalen (lwl). In Westfalen-Lippe gibt es zur Zeit 170 sogenannte Inklusionsunter-nehmen oder -abteilungen in größeren Firmen aus Industrie, Handel und Gewerbe, in denen rund 2170 Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten. Damit steht Westfalen-Lippe bundesweit an der Spitze. Zum Vergleich: Anfang 2008 gab es erst 57 Inklusionsunternehmen in Westfalen-Lippe. Die Betriebe, die in der Regel zwischen 30 und 50 Prozent Mitarbeiter:innen mit Behinderung beschäftigen, sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständig, sie werden aber vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt.

"Wir helfen auf diese Weise tagtäglich, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen, die sagt: Menschen mit Behinderung sollen die Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt selbst durch eine Beschäftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt verdienen zu können. Dazu sind Inklusionsunternehmen wichtige Bausteine", sagt LWL-Direktor Matthias Löb. "Unser Ziel ist die Inklusion - jeder soll die gleichen Chancen haben, am Leben in unserer Gesellschaft teilzunehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung gewinnen durch ihren Arbeitsplatz Selbstvertrauen, fühlen sich anerkannt und sind stolz darauf, selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können", so Löb.
Unter dem Strich gibt der LWL rund 13 Millionen Euro im Jahr für sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung in Inklusionsbetrieben aus. Dazu gehören regelmäßige Zahlungen als Nachteilsausgleich wie auch Investitionskostenzuschüsse. Um Nachteile der Beschäftigten mit Behinderung auszugleichen, erhalten Arbeitgeber:innen unter anderem Lohnkostenzuschüsse, die in der Regel bei 30 Prozent des Arbeitnehmerbruttolohns liegen. Für den besonderen Betreuungsaufwand am Arbeitsplatz bekommen die Unternehmen monatlich 210 Euro pro Mitarbeiter:in mit Behinderung. "Eines ist aber klar: Wir als LWL schaffen keine Arbeitsplätze, wir können nur fuÌ¿r verlässliche Rahmenbedingungen sorgen. Ich habe großen Respekt vor den GruÌ¿ndern, Eignern und Verantwortlichen der Inklusionsbetriebe. Sie gehen oft hohe wirtschaftliche Risiken ein und tragen ohne Bestandsgarantie alleine die unternehmerische Verantwortung. Das machen sie sehr gut - und dabei wollen wir sie weiter unterstuÌ¿tzen", so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning. "Inklusionsunternehmen sind ganz normale Betriebe, ihre Arbeitswelten sind mitten drin im Leben. Sie finden sich zum Beispiel in der Gastronomie, im Garten- und Landschaftsbau, in der Gebäudereinigung, bei Hausmeisterdiensten, bei Wäschereien, in der Zweirad-Produktion und in der industriellen Fertigung fuÌ¿r die Automobilindustrie. Der Erfolg der Inklusionsbetriebe ist groß."

Hintergrund: Inklusionsbetriebe
Der LWL unterstuÌ¿tzt die Inklusionsunternehmen mit Mitteln aus der "Ausgleichsausgabe", die alle Unternehmen leisten muÌ¿ssen, wenn sie nicht mindestens fuÌ¿nf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Mitarbeiter:innen mit Behinderung besetzen. Die Inklusionsunternehmen bekommen ZuschuÌ¿sse zu Investitionen, betrieblichem Mehraufwand, Betreuung und Lohnkosten. An der Finanzierung beteiligen sich auch die Bundesagentur fuÌ¿r Arbeit, das Land Nordrhein-Westfalen sowie die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW und die Aktion Mensch. Hinzu kommen Mittel des Bundes. Die Arbeitsplätze sind im Schnitt deutlich kostenguÌ¿nstiger als Plätze in den Werkstätten fuÌ¿r Menschen mit Behinderung.



Achtung Redaktionen:
Zur Ihrer Information haben wir Ihnen eine Übersicht über die vom LWL-Inklusionsamt Arbeit geförderten Inklusionsbetriebe (s. Online-Version dieser Pressemitteilung - über den Link oberhalb dieser Mail erreichbar) angehängt.

Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Anlagen:
Anlage 1: Adressenliste Inklusionsbetriebe_mit Zahlenl AP.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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