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Mitteilung vom 11.01.22

Presse-Infos | Kultur

Skulptur aus deformierten Plastikmülltonnen

LWL-Museum für Kunst und Kultur stellt Werk der Nimmersatt-Ausstellung vor

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Münster (lwl). Die Ausstellung "Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken" (bis 27.2.) findet an drei Orten in Münster statt. Die Werke in der Kunsthalle Münster, dem LWL-Museum für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Kunstverein thematisieren, wie menschliches Handeln und andauerndes Wachstum das Zusammenleben und die Umwelt verändern. Auf dem Vorplatz des LWL-Museums für Kunst und Kultur und des Westfälischen Kunstvereins an der Rothenburg steht seit Ausstellungsbeginn die Skulptur aus Mülltonnen "Sans Titre", 2021, der französischen Künstlerin Anita Molinero.

Auch wenn ihre Werke in Frankreich schon mehrfach ausgestellt wurden, ist es für sie eine Premiere in Deutschland: Die Plastik aus Mülltonnen in Münster ist eine Neuproduktion, die eigens für die Nimmersatt-Ausstellung angefertigt wurde. Hierfür nutzt Molinero nicht die traditionellen Materialien von Skulpturen wie Marmor oder Bronze, sondern Müll und Plastik.

Stehen die einen für Massivität und Langlebigkeit, ist gerade die letzte Eigenschaft bei Müll und synthetisch produzierten Materialien problematisch. Durch die Arbeit mit Plastik kritisiert die Künstlerin den Umgang mit Ressourcen und Konsum.

Molinero bearbeite die Mülltonnen mit einem Flammenwerfer, inspiriert von brennenden Containern im südfranzösischen Marseille, wo sie selbst einige Jahre lebte. Für die Künstlerin symbolisieren die Tonnen sowohl Verweigerung als auch Protest. Vor dem LWL-Museum für Kunst und Kultur und dem Westfälischen Kunstverein wirkt die verschmolzene, wuchernde Skulptur monströs und durch ihre Verschnörkelungen zugleich ba¬rock.

Im Westfälischen Kunstverein gibt es weitere Werke von Molinero zu sehen. Ausgestellt ist dort zum Beispiel ein großer Reifen mit in ihm verkeilten, wuchernden Plastikmülltonnen. In der Serie "Mur de feux" verformt und verfremdet sie geschmolzene Brems- und Rücklichter
von Autos. Deutlich wird hier auch ihr Bezug zwischen Mensch und Maschine - die Künstlerin nennt als wichtige Referenzen ihre Lieblingsfilme "Terminator", "Alien" und "Mad Max".

Moralisch ermahnen möchte Molinero mit ihren Werken nicht. Vielmehr erfreut sie sich an einer Formensprache, die zum Anpacken und Handeln auffordert.


Achtung Redaktionen: Dies ist der dritte Teil einer kleinen Serie. Davor wurden die Werke von Georges Adéagbo, Andrea Bowers und Nina Fischer / Maroan el Sani präsentiert. Im nächsten Artikel wird das Werk von Eva KoÅ¥átková vorgestellt. Die Ausstellung "Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken" wird durch ein Rahmenprogramm aus Filmgesprächen, Vorträgen, Vorlesungen, einer Reading Group, Kunstgesprächen, Touren und Workshops begleitet.
Alle Information gibt es unter: http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Nora Staege, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, nora.staege@lwl.org
presse@lwl.org



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