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Mitteilung vom 03.12.21

Presse-Infos | Kultur

Niederländische Genremalerei trifft auf italienisches Landschaftsbild

LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert Werk des Malers Nicolaes Berchem als Kunstwerk des Monats

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Münster (lwl). Auf der Suche nach neuen Bildmotiven machten sich im 17. Jahrhundert viele junge Künstler:innen auf den Weg nach Italien - als Hauptvertreter der sogenannten Italianisanten schuf Nicolaes Berchem (1621/22-1683) in dieser Zeit um die 800 Gemälde der Landschafts- und Genremalerei. Sein Kunstwerk "Landschaft mit Hirte und Herde" (um 1655/58) wird nun vom LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster als Kunstwerk des Monats Dezember ausgezeichnet.

Obwohl nach aktuellem Forschungsstand Nicolaes Berchem vermutlich gar nicht in Italien war, sind die Arbeiten des Künstlers um 1640 und 1650 eindeutig dem italianisierenden Stil zuzuordnen: Bilder von Bauern und Hirten bei der Arbeit auf dem Land, in goldenes Licht getaucht, so auch das Ölgemälde "Landschaft mit Hirte und Herde", das seit 1977 im LWL-Museum ist. Es zeigt einen einsamen Hirten, der zusammen mit seiner Herde in der Morgensonne auf einer Anhöhe sitzt und rastet.

Die Werke der Italianisanten sind geprägt von einer Idealvorstellung eines sorglosen und genügsamen Lebens, das zu der Zeit als erstrebenswert galt. Im Gegensatz dazu zeigten Stadtansichten oft derbe Genreszenen einer verdorbenen Stadtbevölkerung.

Vermutlich wurde Nicolaes Berchem von anderen Künstlern inspiriert, die nachweislich einige Zeit in Italien verbracht hatten, wie zum Beispiel Pieter van Laer (1599-1642), Jan Both (1618-1652) und Jan Asselljn (1610-1652). Mithilfe der Druckgrafik konnten im 17. Jahrhundert künstlerische Werke vervielfältigt und verbreitet werden, wodurch es Berchem einfach gemacht wurde, auch ohne Italienaufenthalt Bildmotive italienischer Landschaften und Genreszenen kennenzulernen.

Seit 1978 stellt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Ein Text zum Kunstwerk des Monats ist auf Anfrage erhältlich.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon 0251 591-235, presse@lwl.org, und Viola Baatz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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