Mitteilung vom 04.11.21
Presse-Infos | Kultur
Gemälde ist verschollen
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Werk des Malers Eugen Bracht ist Kunstwerk des Monats
Münster (lwl). Wie Geschmack sich wandelt, zeigt sich auch im LWL-Museum für Kunst und Kulturin Münster. Denn einige, vor über 100 Jahren vielfach bestaunte Gemälde, sind heute im Depot des Museums verborgen. Das gilt auch für das Kunstwerk des Monats "Sinai" des Landschaftsmalers Eugen Bracht, der am 15. November 1921 in Darmstadt starb. Zwischen 1909 und 1913 schenkte der Mäzen Joseph Hötte (1838-1919) dem 1908 eröffneten, damaligen "Landesmuseum für die Provinz Westfalen" fünf meist großformatige Gemälde des Künstlers Bracht.
Eines der Geschenke ist das Kunstwerk des Monats November: "Der Sinai". Die Besonderheit an dem Werk ist, dass es seit 1913 verschollen ist. Eugen Bracht malte das Sinai-Gebirge in der Abendsonne. Es ist ein Bild des Berges an dem Moses der biblischen Erzählung zufolge die zehn Gesetzestafeln von Gott erhielt. Bracht, der 1881 den Orient bereist hatte, interessierte sich für historische Landschaften und zugleich für frühe Stationen der Menschheitsgeschichte. Eine erste Fassung des Gemäldes hatte schon 1881 Kaiser Wilhelm I. gekauft.
Eugen Bracht galt als Westfale, obwohl am Genfer See geboren wurde, weil seine Eltern aus dem Münsterland stammten. Sein Vater hatte als Oppositioneller politisches Asyl in der Schweiz erhalten. In seinen Anfängen sammelte das Landesmuseum vor allem westfälische Künstler und eben auch Bilder von Eugen Bracht, die alle in dem "Hötte-Saal" gezeigt wurden.
Nachdem man 1911 die sechste Fassung von Brachts Hauptbild "Das Gestade der Vergessenheit" erworben hatte, war der "Sinai" aber eine landschaftliche Dublette und wurde 1913 gegen ein westfälisches Bild eingetauscht: "Die Henrichshütte bei Hattingen am Abend" - das erste Industriebild im heutigen Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Am Freitag (12. 11.) um 14 Uhr führt Kurator Dr. Gerd Dethlefs auch das Original des "Gestade der Vergessenheit" vor und spricht im Kuratorengespräch über die Hintergründe von Brachts Kunst. Die Teilnahme kostet 2 Euro, es gilt der übliche Museumseintritt. Tickets können über den Ticketshop gekauft werden.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Linda Flür, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-209, linda.flür@lwl.org
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
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