LWL-Newsroom

Mitteilung vom 29.09.21

Presse-Infos | Kultur

Der Oktober im LWL-Museum in der Kaiserpfalz

Führungen und Familienaktionen zum Themenjahr "Karl der Große"

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Paderborn(lwl). Im Oktober bietet das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Paderborn ein vielfältiges Programm mit öffentlichen Führungen und Familienaktionen zum Themenjahr "Karl der Große". Die Themen reichen von Lesen und Schreiben, Wohnen und Speisen im Mittelalter über europäische Gäste im Palast bis hin zu den Sagen rund um die Quellen Paderborns. An jedem ersten Mittwoch im Monat nehmen Archäolog:innen Besucher:innen mit zu einem Stadtrundgang der besonderen Art.

Los geht es am Samstag (2.10. und Samstag, 30.10.) mit der Familienaktion "Abschreiben erlaubt!" anlässlich des Themenjahres "Karl der Große". Der Rundgang gibt einen Einblick in die karolingische Schrift und Malerei. Wer konnte damals überhaupt lesen und schreiben und wo lernte man es? Vor rund 1.500 Jahren waren Klöster Orte der Bildung und des Wissens. In den Skriptorien schrieben Mönche Texte aus der Bibel ab, an großen Klöstern und Kathedralen gab es Schulen, um vor allem Lateinisch lesen und schreiben zu lernen. Karl der Große führte dazu eine neue Schrift mit gut lesbaren Buchstaben ein - die karolingische Minuskel. Auch in der Pfalz Karls des Großen fanden Archäolog:innen Schreibgriffel. Nach dem Museumsrundgang können es Familien mit Kindern ab acht Jahren den karolingischen Schreibern gleichtun: Mit Federkiel und selbst gemischter Tinte schreiben sie den eigenen Namen in karolingischen Minuskeln.

Am Tag der Deutschen Einheit (Sonntag, 3.10.) um 15 Uhr ist "Europa zu Gast im Palast". Traditionen, Austausch und Bewegung prägen den Alltag. Das war vor 1.200 Jahren nicht anders: "Europa" war vernetzt - nicht zuletzt durch die Kaiserpfalzen als Stützpunkte, in denen Karl der Große, "Vater Europas", Gesandte, Bischöfe und Gelehrte aus aller Welt empfing. Was aber be-deutete das für Westfalen und Paderborn in Karls Frankenreich? Wie gingen die Menschen mit den Einflüssen um? Und wie prägt all das das kulturelle Erbe bis heute? Die Mitmach-Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren zeigt, wie man schon damals mit Eigenem und Fremdem kreativ umging.

Am Mittwoch (6.10.) um 17 Uhr geht es mit der öffentlichen Führung "Archäologie am Abend" auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Bei einem Rundgang zu Originalschauplätzen die Stadtgeschichte Paderborns lernen Interessierte die Stadt von einer ganz neuen Seite kennen. Auf einer aktuellen Ausgrabung im Paderborner Stadtgebiet erhalten sie Einblicke in die Arbeit der Archäolog:innen.

Mit dem Herbstferienprogramm am Mittwoch (13.10., Anmeldeschluss: 8.10., und 20.10., Anmeldeschluss: 15.10.) nimmt das LWL-Museum in der Kaiserpfalz Schüler:innen mit auf eine Zeitreise in das Paderborn vor 1.200 Jahren: Wie sah der Alltag von Jugendlichen damals aus? Welche Outfits waren angesagt? Wie wurde die Kleidung hergestellt? Auf einem Rundgang durch das Museum gehen Jugendliche von zehn bis 14 Jahren diesen Fragen nach und treffen dabei auf Kreuzbandwickler:innen, Strippenzieher:innen und Netzwerkerinnen. Die Teilnehmenden probieren mittelalterliche Textiltechniken wie das Spinnen und Brettchenweben aus und fertigen ihr eigenes Brettchen-Set für Zuhause an.
Die Teilnahme ist kostenlos. Der Workshop findet jeweils von 14 bis 18 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: Telefon 05251 308 4110 oder per E-Mail an RammeD@kreis-paderborn.de. Das Programm ist Teil des Projektes "Kulturrucksack NRW", daher ist eine Anmeldung nur über Diana Ramme vom Kulturamt des Kreises Paderborn möglich. Da das Programm in den Schulferien stattfindet, bitten wir um einen aktuellen Corona-Test.

Bei der Führung "Die Paderborner Königspfalzen" am Sonntag (10.10.) um 15 Uhr geht es durch die Dauerausstellung des LWL-Museums in der Kaiserpfalz und in das mittelalerliche Paderborn. Vor knapp 1.000 Jahren war die Stadt ein bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern. Zwei königliche Palastanlagen - Pfalzen - wurden hier bei Ausgrabungen ent-deckt. Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren so viele Mauerteile gut erhalten, dass sie unter Einbeziehung der alten Mauern neu errichtet werden konnte. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren der Könige im Mittelalter deutlich.

Bei der Expedition ins unbekannte Sachsen am Samstag (16.10.) um 15 Uhr lernen Familien, was es für Kaiser Karl den Großen, aber auch Missionare und Händler bedeutete, in unbekannte Gebiete zu reisen. Ein solches war im frühen Mittelalter auch die Region der Sachsen, wo Karl der Große eine Pfalz errichten wollte. Was nahmen die Reisenden mit auf ihre Erkundungstour ins Unbekannte? Wer lebte zu dieser Zeit in Sachsen? Und, weshalb eine weitere Pfalz dorthin bauen, wo man sich nicht auskennt? Nach dem Rundgang können die Teilnehmer:innen selbst Reisebeutel aus Filz basteln.

Am Sonntag (17.10.) um 15 Uhr heißt es "Weg mit dem faden Brei!". Die Mitmach-Führung beantwortet Fragen wie: Was kam bei königlichen Empfängen in der Pfalz auf den Tisch? Gab es Tischsitten und Benimmregeln? Und welche Gewürze verfeinerten damals bereits unsere Speisen?

Am Samstag (23.10.) um 15 Uhr erkunden die Besucher:innen bei der Familienaktion "Wo der König wohnte" als Pfalz-Forscher:innen die erhaltenen Mauerreste und ausgegrabenen Funde aus karolingischer Zeit. Dazu führt ein Streifzug zum Thema Wohnen in die Karlsburg und auf das Land vor 1.200 Jahren. Die Teilnehmenden lernen die Materialien und Techniken kennen, die für den Bau von mittelalterlichen Häusern verwendet wurden. Sie erfahren, wie man auch ohne Geodreieck einen rechten Winkel zeichnet, warum der Schlussstein in einem Gewölbe eine wichtige Rolle spielt oder weshalb man beim Bau eines Dachstuhls auf Montagekleber verzichten kann. Im Anschluss können die Teilnehmer:innen selbst leuchtende Glasscheiben mit karolingischen Motiven gestalten.

Bei der Führung am Sonntag (24.10.) um 15 Uhr bewegen sich die Besucher:innen "Zwischen Reich und Kirche". Bischof Meinwerk gilt als einer der großen Reichsbischöfe im Hochmittelalter. Kaum ein anderer verstand es wie er, kirchliche und weltliche Macht zu verbinden. In einem Rundgang durch die Bartholomäuskapelle, die "Geroldskapelle" unter dem Küsterhaus und die spätottonische Pfalz sollen Meinwerks Leben und Wirken veranschaulicht werden. Die Architektur dieser Gebäude, aber auch zeitgenössische Exponate geben Einblicke in die Rolle Paderborns als kaiserliche Residenzstadt. Außerdem zeugen sie von einem Aufschwung in Bereichen wie Kunst und Bildung.

In den Quellkeller und zu den "Sagenhaften Quellen" geht es am Sonntag (31.10.) um 15 Uhr. Die vielen sprudelnden Quellen Paderborns prägen nicht nur das Aussehen der Region, sondern sind auch ein Grund dafür, dass sich hier zu allen Zeiten Menschen ansiedelten. Auch für den Bau der beiden mittelalterlichen Königspaläste spielt dieser Wasserreichtum eine große Rolle. Den Sagen um die Paderborner Quellen gehen die Besucher:innen bei einem Rundgang auf den Grund und erkunden gemeinsam den Quellkeller im LWL-Museum in der Kaiserpfalz und das Quellgebiet.

Alle Führungen sind kostenlos. Zu zahlen ist nur der Museumseintritt. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei. Für die Familienführungen am Samstag wird um Anmeldung gebeten unter E-Mail: kaiserpfalzmuseum@lwl.org oder per Telefon zu den Öffnungszeiten des Museums: 05251 1051-10.

Für den Museumsbesuch, die Teilnahme an Veranstaltungen und museumspädagogischen An-geboten gilt in den Herbstferien (11.10. - 23.10.21): Alle Schüler:innen in Nordrhein-Westfalen benötigen für die Teilnahme an 3G-Veranstaltungen einen aktuellen negativen Corona-Test (Schnelltest, höchstens 48 Stunden alt). Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jah-ren bleiben Tests auch nach dem 11. Oktober kostenlos. Kinder bis zum Schuleintritt sind wei-terhin ohne Vornahme eines Tests getesteten Personen gleichgestellt.





Alle Termine im Überblick

Samstag, 2.10., 15 Uhr
"Abschreiben erlaubt!", Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren mit Bastelaktion

Sonntag, 3.10., 15 Uhr
"Europa zu Gast im Palast", Führung für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren

Mittwoch, 6.10., 17 Uhr
"Archäologie am Abend", archäologischer Stadtrundgang für Erwachsene, Jugendliche und Kinder

Sonntag, 10.10., 15 Uhr
"Die Paderborner Königspfalzen", Führung für Erwachsene und Jugendliche

Mittwoch, 13.10. und 20.10., jeweils 14 bis 18 Uhr
Herbstferienprogramm "Ich glaub', ich spinne!" für Jugendliche von zehn bis 14 Jahren

Samstag, 16.10., 15 Uhr
"Expedition ins unbekannte Sachsen", Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren mit Bastelaktion

Sonntag, 17.10., 15 Uhr
"Weg mit dem faden Brei!", Mitmach-Führung für Erwachsene mit Kindern ab acht Jahren

Samstag, 23.10., 15 Uhr
"Wo der König Wohnte", Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren mit Bastelaktion

Sonntag, 24.10., 15 Uhr
"Zwischen Reich und Kirche", Führung für Erwachsene und Jugendliche

Samstag, 30.10., 15 Uhr
"Abschreiben erlaubt!", Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren mit Bastelaktion

Sonntag, 31.10., 15 Uhr
"Sagenhafte Quellen", Führung für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
https://de-de.facebook.com/museuminderkaiserpfalz/
https://www.instagram.com/lwl_kaiserpfalzmuseum/



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Museum in der Kaiserpfalz
Ikenberg 2
33098 Paderborn
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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