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Mitteilung vom 02.07.21

Presse-Infos | Kultur

Ausstellung "Menschen, Bilder, Orte" zieht von Münster weiter nach Köln

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Münster. Nur kurz nach dem letzten Ausstellungstag im Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster zieht die Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" weiter ins Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) nach Köln (2.7.-12.8.). Ihre dritte Station in diesem Jahr wurde am Donnerstag (1.7.) mit einer digitalen Veranstaltung in Köln eröffnet.

Beide Landschaftsverbände betonten bei der Staffelstabübergabe die Wichtigkeit des Themenjahres "#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland" für die Kulturarbeit in Westfalen-Lippe und im Rheinland.

"Die Ausstellung ist das sichtbare Herzstück der Zusammenarbeit zwischen den Verbänden, das an fünf Orten Impulse setzt und lebendige Begegnungen schafft", so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung. "Jede dieser individuellen Besuchs-Begegnungen in Essen, Münster, Köln, Wesel und Dortmund ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer friedvollen und pluralistisch geprägten Gesellschaft, den wir zusammen quer durch die Verbandsregionen mit verschiedenen Veranstaltungen in diesem Festjahr ziehen wollen."

Knapp acht Wochen lang (6.5.-25.6.) belebte die Schau die Bürgerhalle des Landeshauses in Münster. Begleitende Veranstaltungen und digitale Führungen setzten Impulse und regten zu Diskussionen an, die die drei Leitthemen der Ausstellung "Menschen, Bilder und Orte" beleuchteten.
Die Wanderroute führt die Ausstellung nun erstmals ins Rheinland, wo auch der Erzählstrang der Ausstellung beginnt: Im Jahr 321 erlaubte Kaiser Konstantin per Dekret, Juden den Zugang zu städtischen Ämtern in der Stadt Köln, was von dort aus auf den Rest des damaligen Reiches wirkte. Diese 1700jährige Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland können alle Interessierten im LVR-Landeshaus entdecken.
"Geschichte und Geschichten, Traditionen und Brüche, Orte und Denkmäler, Menschen mit ihren Biographien, berührende und gewohnte Gemeinsamkeiten, aber auch Ausgrenzung. Und mit diesen Schlagworten sind wir mitten im Thema und mitten in unserer Wanderausstellung, die all diesen Geschichten Raum gibt, sie in Text, Bild und Ton zeigt und dabei den wichtigen Bezug zu unserer heutigen Gesellschaft nicht aus den Augen verliert. Es ist unser aller Geschichte und Erinnerung, verbunden mit der Hoffnung auf eine gute gemeinsame Zukunft. Diese politische Botschaft wollen wir mit diesem Festjahr verbinden und zum Ausdruck bringen", so Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland.

"Jüdinnen und Juden prägten die kulturelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung Deutschlands durch alle Zeiten. Das wollen wir mit unserer Ausstellung zeigen - über persönliche Lebensbilder und mit dem wichtigen Gegenwartsbezug, der diese Geschichten erst erlebbar und erfahrbar macht", so Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland. "Die Ausstellung gibt Einblicke in das Gestern und Heute, weist aber auch in die Zukunft. Der Gegenwartsbezug ist wichtig, weil damit historische Phänomene ihre Spiegelung in aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen finden. Daher hoffe ich, dass viele Menschen sie besuchen werden, vor allem auch junge Leute."

In Köln entfalte sie ihr Narrativ jüdischen Lebens von gestern, heute und morgen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte und Kunst und Kultur werden in vier begehbaren Ausstellungskuben thematisiert. In 16 Medienstationen laden Fotos, Texte, Videos, Dokumente und Spiele zur Auseinandersetzung mit jüdischem Leben ein. Biografien und Bilder erzählen vom vielfältigen jüdischen Leben und von jüdischer Kultur im deutschsprachigen Raum seit Kaiser Konstantin. Auch gebe die Ausstellung ein Bild vom Ausgegrenzt sein und vom Verfolgt werden, aber auch vom gesellschaftlichen Miteinander, von Zu¬sammenhalt und Zusammengehörigkeit, von Alltags- und Lebenswelten.

Nach einer weiteren Station im Rheinland, im LVR-Niederrheinmuseum Wesel (17.8.-15.10.), kommt die Ausstellung im Herbst erneut zurück nach Westfalen: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund schließt die Wanderroute mit der Präsentation vom 24.10. bis 12.12. ab.
Die Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ist ein Projekt des MiQua und der LWL-Kulturstiftung. Sie ist eines von 24 Projekten, das die LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Förderschwerpunktes "#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland" unterstützt.


Ausstellungsinformationen zum Standort Köln
LVR-Landeshaus
Kennedy-Ufer 2
59679 Köln
Täglich 10 bis 18 Uhr mit zuvor gebuchtem Termin möglich. Die Voranmeldung erfolgt über ein Online-Ticketsystem.
Alle Informationen zum Besuch unter: http://www.miqua.blog/wanderausstellung

Alle Ausstellungstermine der Wanderausstellung
Alte Synagoge - Haus jüdischer Kultur, Essen, 3. März - 27. April 2021
LWL-Landeshaus, Münster, 6. Mai - 26. Juni 2021
LVR-Landeshaus, Köln, 2. Juli - 12. August 2021
LVR-Niederrheinmuseum, Wesel, 17. August - 15. Oktober 2021Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund, 24. Oktober - 12. Dezember 2021




Bildunterschrift:
LVR-Direktorin Ulrike Lubek, Dr. Christiane Twiehaus, LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (v.l.). eröffneten "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Sie ist bis zum 12. August im LVR-Landeshaus in Köln-Deutz zu sehen.
Foto: Nicole Schäfer, LVR-ZMB



Pressekontakt:
Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929
presse@lwl.org



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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