Lesung, Filme, Kultur-Ausflüge und Ausstellung im Juli

Das Förderprogramm der LWL-Kulturstiftung bietet Vielfalt

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Münster. Das Förderprogramm der LWL-Kulturstiftung "#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland" bietet mit einer Lesung, einer Filmreihe, einer Exkursion und einer Ausstellung im Juli Kulturangebote rund um jüdisches Leben und jüdische Kultur in Dorsten, Münster, Petershagen und Köln.

Dialogische Lesung "Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein"
Im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten startet am Donnerstag (1.7.) die Lesereise für Schauspieler Carsten Bender und Literaturwissenschaftler Dr. Walter Gödden, LWL-Literaturkommission für Westfalen. Im dialogischen Austausch widmen sie sich darin dem Werk der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993). Die in Paderborn geborene jüdische Autorin Aloni lebte seit 1939 im Exil in Israel, wo sie ihrer Leidenschaft für das lyrische Schreiben bis zu ihrem Tod nachging und dabei der deutschen Sprache treu blieb. Für die Aufarbeitung jüdischen Schicksals fand sie eine eigene, ausdrucksstarke Sprache.

Die Veranstaltung in Dorsten beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Bender und Gödden führen ihre Lesereise im September fort und machen mit dem Programm unter anderem Station in Münster, Ahlen, Duisburg und Essen.

Filmreihe "Drehbuch Geschichte" setzt Themenschwerpunkt "Auf das Leben!"
In Münster öffnen die Türen des Programmkinos Cinema wieder: Auf dem Spielplan stehen ab Juli auch neun Filme, die jüdisch-deutsche Geschichte und Gegenwart im Film beleuchten. Das LWL-Medienzentrum für Westfalen, der Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit "Die Linse" und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. laden dazu ein, mit Spiel- und Dokumentarfilmen jüdisches Leben und jüdische Kultur aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Jedes Filmforum beginnt mit einer Einführung durch Fachleute. So macht am Montag (5.7.) Julian Deterding von Hillel Hub - Jüdische Hochschulgruppe Münster - den ersten Aufschlag zum Film "Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut". Der Filmabend startet um 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet 8,50 Euro, 7 Euro ermäßigt.

Exkursionen zu "Musik & Kultur in westfälischen Landsynagogen"
Mit einer digitalen Veranstaltung am Sonntag (11.7.) in der Synagoge Bochum setzt die Evangelische Stadtakademie Bochum den Auftakt für die darauffolgenden acht Exkursionen zu "Musik & Kultur in westfälischen Landsynagogen". Ein Programm aus Musik, Literatur und Stadtrundgängen bringt bei den Kultur-Ausflügen die kleinen ehemaligen Synagogen, zum Beispiel in Selm-Bork, Drensteinfurt und Arnsberg-Neheim, und deren Gemeindegeschichten allen Interessierten näher. Die erste Fahrt führt am Sonntag (25.7.) nach Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke): Dort eröffnet der Autor Dieter Przygode den Nachmittag mit einem Vortrag und einer Lesung über die Fluchtgeschichte der letzten jüdischen Familie der Kleinstadt Bramsche (Niedersachsen) nach Argentinien.

In Stadtrundgängen erläutern Mitglieder der AG Alte Synagoge Petershagen die 400jährige jüdische Geschichte des Ortes. Zum Ausklang ertönt im Alten Amtsgericht liturgischer Gesang mit jiddischen und hebräischen Liedern, die Kantor Baruch Chauskin (Synagoge Osnabrück) zusammen mit der Violonistin Ekatarina Baranova und dem Gitarristen Erick Paniagua präsentiert. Die Teilnahme kostet 15 Euro. Anmeldungen unter: 0234 962904 661, E-Mail: ev.stadtakademie@gmail.com.

Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" in Köln
Im LVR-Landeshaus in Köln gastiert die Ausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" (02.7.-12.8.). Damit setzt sie ihre Wanderschaft durch Nordrhein-Westfalen fort und bezieht Station an dem Ort, von wo aus im Jahr 321 das Dekret von Kaiser Konstantin weitreichend in die damalige Republik wirkte und jüdischen Männern den Zugang zu städtischen Ämtern gewährte.

Dies ist Ausgangspunkt der Ausstellung, die sich in vier Kuben den Themen "Recht und Unrecht", "Leben und Miteinander", "Religion und Geistesgeschichte" und "Kunst und Kultur" widmet. An 16 Medienstationen können Besucher:innen die 1700jährige Geschichte anhand von Biografien, Dokumenten, Fotos und Videos entdecken.

Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 10 bis 18 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist notwendig. Die Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ist ein Projekt des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier und der LWL-Kulturstiftung.
Das Programm der LWL-Kulturstiftung anlässlich des Förderschwerpunktes "#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland" umfasst 24 Förderprojekte, die in den kommenden sechs Monaten in Westfalen-Lippe mit rund 60 Veranstaltungen die Vielfalt jüdischen Lebens sichtbar und erlebbar machen.

Alle Infos und Termine unter: http://www.2021juedischesleben.de


Alle Termine im Juli in der Übersicht

Donnerstag, 01.07.
Digitale Eröffnung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" im LVR-Landeshaus Köln, 18 Uhr
Streaming-Link: https://www.youtube.com/watch?v=vhzyeEEgUjs

Dialogische Lesung "Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein". Zum Werk von Jenny Aloni (1917-1993), Jüdisches Museum Westfalen Dorsten, 19.30 Uhr

Montag, 5.7.
Film "Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut", Cinema Münster, 18.30 Uhr,

Sonntag, 11.7.
Film "Jüdisch leben heute. Aus dem Gemeindeleben in Münster", Cinema Münster, 11 Uhr
Digitaler Auftakt zu "Musik & Kultur in westfälischen Landsynagogen", Synagoge Bochum, 15.30 Uhr

Montag, 12.7.
Film "Kaddisch für einen Freund", Cinema Münster, 18.30 Uhr

Montag, 19.7.
Film "Comedian Harmonists", Cinema Münster, 18.30 Uhr

Sonntag, 25.7.
Exkursion "Musik & Kultur in westfälischen Landsynagogen" nach Petershagen, Petershagen, 14-18 Uhr

Montag, 26.7.
Film "Regina Jones - erste Rabbinerin der Welt", Cinema Münster, 18.30 Uhr