Mitteilung vom 17.03.21
Presse-Infos | Kultur
App zur LWL-Wanderausstellung "Geschichte der Dinge" über Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen
Münster (lwl). Der Fall Gurlitt, Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin oder die Elgin Marbles von der Akropolis - sie machen die Spannbreite aktueller Provenienzforschung deutlich. Die Provenienzforschung, also das Erforschen der Herkunft und der Geschichte von Objekten, ist Thema der Ausstellung "Geschichte der Dinge. Zur Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen" des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Dazu gibt es jetzt eine App für das Smartphone. Die Ausstellung wandert durch acht verschiedenen Museen in Nordrhein-Westfalen, zur Zeit ist sie im Mindener Museum zu sehen (bis 11. April).
Das LWL-Museumsamt hat die barrierearme App entwickelt. Sie ermöglicht es, Näheres zu allen Themenbereichen und Kapiteln zu erfahren. Die App präsentiert fast alle Objekte der Ausstellung, ergänzt um Dokumente wie Fotos und Briefe. Diese liefern weitere Hintergrundinformationen zu Herkunft, Vorbesitzerinnen und -besitzern und den Wegen, die die Exponate genommen haben. "Die App soll das allgemeine Interesse an Provenienzforschung wecken und bietet die Möglichkeit, sich ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen, auch mithilfe von professionellen Handreichungen und Leitfäden", sagt Ute Christina Koch, eine der beiden Kuratorinnen der Ausstellung. "Erstmals haben wir eine unserer Wanderausstellungen mit einem digitalen App-Angebot erweitert", so Alexander Muszeika vom Digitalteam des LWL-Museumsamtes. "Damit tragen wir der aktuellen Situation Rechnung und weisen zugleich einen Weg in die Zukunft der digitalen Vermittlng." Die App ist im App Store (Apple) und Play Store (Android) kostenlos erhältlich. Die Stichworte für die Suche lauten "Geschichte der Dinge".
Hintergrund
Mit der Unterzeichnung der "Washingtoner Erklärung" im Jahr 1998 verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland, die während der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmten Kunstwerke der Raubkunst zu identifizieren, deren Vorkriegseigentümer oder Erben ausfindig zu machen und eine "gerechte und faire Lösung" zu finden. Über 30 Jahre nach dieser Unterzeichnung wird deutlich, dass die Anstrengungen verstärkt werden müssen, um dieser Verpflichtung gerecht zu werden. In einem Projekt zur Provenienzforschung in NRW nahm die Museumsberatung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zusammen mit dem LWL-Museumsamt in den Jahren 2017 bis 2019 besonders die kleineren und mittelgroßen Museen in den Blick.
Von Beginn an war geplant, im Rahmen einer Wanderausstellung nicht nur die Ergebnisse dieses Projekts vorzustellen, sondern den Besuchern das Thema Provenienzforschung mit Objekten näherzubringen. Die Wanderausstellung haben Ute Christina Koch und Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen geplant und organisiert.
"Geschichte der Dinge. Zur Herkunft von Objekten in
nordrhein-westfälischen Sammlungen"
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
in Kooperation mit dem LVR-Fachbereich Regionale
Kulturarbeit, LVR-Museumsberatung
Weitere Stationen:
Mindener Museum noch bis 11. April 2021
Museum Wilhelm Morgner, Soest 18. April bis 13. Juni 2021
Museum und Forum Schloss Homburg, Nümbrecht 20. Juni bis 15. August 2021
Zoologisches Forschungsmuseum
Alexander Koenig, Bonn 26. August bis 17. Oktober 2021
Deutsches Textilmuseum Krefeld 24. Oktober 2021 bis 2. Januar 2022
Stadtmuseum Düsseldorf 9. Januar bis 6. März 2022
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museumsamt für Westfalen
Salzstraße 38 (Erbdrostenhof)
48133 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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