LWL-Newsroom

Mitteilung vom 04.02.21

Presse-Infos | Psychiatrie

Neubau mit 120 Betten für die LWL-Klinik Lengerich

Standort-Umbau ermöglicht kurze Wege für Patienten, Besucherinnen und Mitarbeitende

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Lengerich (lwl). Die Klinik Lengerich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) soll einen Neubau für 120 Betten sowie den Umbau der Denkmalgebäude 4 und 5 erhalten: Der LWL-Gesundheits- und Krankenhausausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag (4.2.) seine Zustimmung zu diesen Plänen mit einem Finanzvolumen von 31,5 Millionen Euro gegeben. Sie werden auch noch nach baufachlichen und finanziellen Aspekten in weiteren Ausschüssen diskutiert. Der LWL-Landschaftsausschuss entscheidet am 19. März abschließend über das Bauprojekt.
"Mit dem Baubeschluss haben wir einen substanziellen und kraftvollen Einstieg in die bereits 2019 beschlossene, strategische Standortentwicklungsplanung für die LWL-Klinik Lengerich", so LWL-Krankenhausdezernent Prof. Dr. Meinolf Noeker.

Die Investitionskosten für diesen Bauabschnitt liegen bei 31,5 Millionen Euro und werden zum größten Teil aus Klinikmitteln finanziert. Auch wenn der Baustart erst für Anfang 2022 geplant ist, beginnt jetzt die Zeit der intensiven Vorbereitung, zumal dieser erste Bauabschnitt in der Standortentwicklungsplanung der LWL-Klinik Lengerich den umfangreichsten darstellt.

Mit dem Umbau der Gebäude 4 und 5 und der Errichtung des Neubaus werden Räumlichkeiten geschaffen, mit denen die Behandlungsangebote und Prozesse weiter verbessert werden. So ist nach Auskunft von Noeker die bauliche Konzentration auf das Kerngelände der Klinik zum Bei-spiel nicht nur energieeffizienter und wirtschaftlicher, sondern bedeutet vor allem für Patienten, Besucherinnen und Mitarbeitern verkürzte Wegezeiten - "selbstverständlich barrierefrei".
"Im Neubau sollen ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlungsangebote sowie Aufnahmeprozesse und Therapieangebote zusammengeführt werden. Das wird eine bedeutsame Verbesserung für unsere Patientinnen und Mitarbeitenden sein", berichten Dr. Christos Chrysanthou, der Ärztliche Direktor. Pflegedirektorin Mechthild Bischop: "Wir werden einen modernen Krankenhausstandard in ansprechenden Gebäuden anbieten. Die Verbindung von moderner Architektur mit sanierten denkmalgeschützten Gebäudebereichen wird die Aufenthaltsqualität wesentlich erhöhen. Auch unsere Ambulanzen gewinnen dadurch an Attraktivität."

In dem Neubau sollen die Behandlungsschwerpunkte mit psychiatrischer, psychotherapeutischer und psychosomatischer Orientierung konzentriert werden. Spezielle Angebote für Menschen mit affektiven Erkrankungen, Traumafolgestörungen und psychosomatisch erkrankte Patienten sind hier vorgesehen. Mit dem Neubau werden zugleich 23 Tagesklinikplätze auf den Stationen eingerichtet.
"Die Wegeführungen im Gebäude sind klar gegliedert und bieten Patienten, Besucherinnen und Personal eine eindeutige Orientierung. Aufweitungen von Fluren schaffen Aufenthalts- und Verweilbereiche und unterstützen ein gemeinschaftlich-offenes Miteinander von Patienten, Pflegepersonal, Psychologinnen, Ärzten und Therapeutinnen. Die Flurzonen bieten ab-wechslungsreiche Ausblicke. Großzügige Fensterflächen sorgen für eine natürliche Belichtung und Belüftung", erklärt Helmut Gesmann vom LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb.

Im Neubau werden zudem das Fortbildungszentrum und ein öffentlich zugängliches Café mit Blick auf den Innenhof angesiedelt. Der vorhandene, denkmalgeschützte Innenhof bleibt in seiner Struktur erhalten und wird durch die Neubaumaßnahmen aufgewertet. Von Patientinnen, Besuchern und Mitarbeitenden kann der Innenhof dann jederzeit genutzt werden.
Die neu gestalteten und gut erreichbaren Parkplatzflächen in unmittelbarer Nähe zum Neubau und Denkmalschutzbereich tragen, so Gesmann, zu einer Verbesserung der bestehenden Situation bei. Sämtliche Gebäude und Therapieangebote können vom zentralen Parkplatz barrierefrei und rollstuhlgerecht erreicht werden. Gesicherte Fahrradstellplätze sollen den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität u.a. durch E-Bikes fördern.

"Wir haben bei den Planungen in besonderer Weise Aspekte des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit sowie die Anforderungen an den Denkmalschutz berücksichtigt", erläuterte Thomas Voß, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Lengerich und Münster.

Eine schwierige Entscheidung betraf die rund 80 Jahre alte Blutbuche im Innenhof der Klinik, die im zukünftigen Baufeld eines Anbaues im kommenden 2. Bauabschnitt stehe. "Dieser vitale Baum ist geradezu ein Sinnbild für die Schönheit unserer Natur am Standort Lengerich. Trotz-dem mussten wir uns nach Abwägung aller Anforderungen an Behandlungsauftrag, Denkmalschutz, Naturschutz und wirtschaftliche Aspekte schweren Herzens zu der Erkenntnis durchringen, dass die Blutbuche nicht gehalten werden kann", berichtete Thomas Voß. Der Gärtner-meister der LWL-Klinik Lengerich, Christian Jenner, wolle den Genpool der Blutbuche erhalten. Aktuell würden bereits Rotbuchen-Schösslinge mit Trieben der 80 Jahre alten Lengericher Rot-buche veredelt. "Wir sind froh, dass die Blutbuche in den Sämlingen weiterleben wird und wir zu gegebener Zeit die Nachkommen an prominenter Stelle im Park pflanzen können", so Voß.

Seit vergangenem Oktober laufen schon die Abbrucharbeiten der Häuser 21, 22, 23 und 29 am nördlichen Rand des Klinikparks - aus artenschutzrechtlichen Anforderungen in den Wintermonaten außerhalb der Brut- und Nistzeiten von Wildvögeln.



Achtung Redaktionen:
Wenn Sie weitere Details zur Planung benötigen, finden Sie sie in der Baubeschluss-Vorlage: https://www.lwl.org/bi-lwl/vo020.asp?VOLFDNR=8811



Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Jutta Westerkamp, LWL-Klinik Lengerich, Telefon 05481/12 64 50, jut-ta.westerkamp@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Klinik Lengerich
Parkallee 10
49525 Lengerich
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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