Mitteilung vom 17.09.20
Presse-Infos | Kultur
Künstleraustausch zwischen dem LWL und der Insel Gotland
Torbjörn Limé arbeitet vier Wochen lang in Dortmund
Dortmund (lwl). Torbjörn Limé, ein Künstler von der schwedischen Insel Gotland, arbeitet als Stipendiat des jährlichen Künstleraustausches zwischen dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Region Gotland/Schweden in diesem September im Künstlerhaus Dortmund. Die Ergebnisse seiner Arbeit mit Mitteln der Malerei, Fotografie und Installation präsentiert er vom 19. September bis zum 4. Oktober im Künstlerhaus Dortmund. Die Ausstellung wird im Rahmen der Dortmunder-Museumsnacht am 19. September in der Zeit von 16 bis 23 Uhr eröffnet.
Ort, Umgebung und Kontext sind wichtige Ausgangspunkte für Limés Schaffen, das sich zwischen farbiger Abstraktion und dokumentarischen Bezügen bewegt. Mit der Betonung auf Farbe, Form, Illusion und Wahrnehmung beschäftigt er sich mit Themen, die sich um zeitgenössische soziale und wirtschaftliche Strukturen drehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verletzlichkeit der Natur und die Beziehung des Individuums zur umgebenden Gesellschaft.
Das zugrunde liegende Motiv ist seine Kindheit in Trollhättan, früher eine der größten Industriestädte Schwedens. An das Bild des deutschen Ruhrgebiets hat er in seinem Geographiebuch für die Sekundarstufe I noch lebhafte Erinnerungen. Der dichte Rauch, der aus den Schornsteinen aufstieg, illustrierte den westdeutschen Industrieboom der 1950er und 1960er Jahre. Der Inhalt passte gut zu seiner eigenen unmittelbaren Umgebung, auch wenn das Ausmaß der Industrie kaum vergleichbar war.
Limé, der die Kunstschule auf Gotland bis zu ihrer Schließung geleitet hat, entwickelt während des einmonatigen Stipendiums im Künstlerhaus Dortmund sein Projekt "The Labourer Suite" weiter. Dies ist sein vierter Aufenthalt im Ruhrgebiet, 2011 arbeitete er bereits als Stipendiat des Künstleraustausches mit Gotland vier Wochen lang in Gelsenkirchen. Er hat in der Region bereits im Kunstmuseum Gelsenkirchen und im Hawerkamp 31 in Münster ausgestellt. Seine Ausstellung im Künstlerhaus Dortmund ist eine "work in progress"-Präsentation, die Malerei, Fotografie, Zeichnung und Objekte mit Bezügen sowohl zu seinem Geburtsort Trollhättan als auch zu Dortmund enthält.
Robin Neumann arbeitet im Gegenzug auf Gotland
Im Gegenzug des Künstleraustausches arbeitet zur Zeit Robin Neumann, Student an der Kunstakademie Münster, auf Gotland. Neumann plant auf Gotland ebenfalls eine kleine Ausstellung mit einer Präsentation seiner Arbeiten.
"Robin Neumann setzt sich in seiner Kunst mit gesellschaftlich relevanten und vielleicht auch unangenehmen Themen auseinander. Seine Inhalte kreisen um Geschlecht und Sexualität, die die Frage nach Stereotypen und Normkonformitäten einschließt", so die Auswahljury des Stipendiums. "Sein künstlerischer Ansatz ist innovativ, experimentell und unerschrocken. Er schreckt weder davor zurück, den eigenen Körper in seine performativen Arbeiten einzubinden, noch scheut er vor invasiven Kunstaktionen zurück." Auf Gotland will sich Neumann mit Fragen der Selbstbeobachtung und Selbsterfahrung beschäftigen.
Hintergrund
Die Kulturpartnerschaft zwischen dem LWL und der schwedischen Insel Gotland existiert seit 1976. Jährlich entsendet "Gotlands Kommun" einen schwedischen Künstler nach Westfalen. Parallel dazu zeichnet der LWL eine westfälische Künstlerin mit einem Stipendium für Gotland aus. Die westfälischen Künstler werden in der Künstlersiedlung der Brucebo-Stiftung in Sjäsö bei Visby untergebracht. Der LWL kooperiert für die Unterbringung der Stipendiatinnen seit 2017 mit dem Künstlerhaus Dortmund. Bis 2016 waren die Gastkünstler unter anderem im Künstlerdorf Schöppingen (Kreis Borken) untergebracht. Während des Aufenthaltes haben die Stipendiatinnen jeweils auch die Möglichkeit auszustellen. Der Künstleraustausch zwischen Gotland und Westfalen knüpft an traditionelle Beziehungen an, die weit ins Mittelalter zurückreichen, in eine Zeit, als die Hanse rege wirtschaftliche Kontakte pflegte und in Visby auf Gotland ein eigenes Kontor unterhielt.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos