Mitteilung vom 02.09.20
Presse-Infos | Kultur
Achtung Redaktion: Sperrfrist bis Dienstag, 02.09.2020, 18 Uhr
Der LWL verleiht seinen LWL-Preis für westfälische Landeskunde an den Literaturwissenschaftler Arnold Maxwill aus Dortmund
Münster/Dortmund (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat Arnold Maxwill aus Dortmund für seine Forschungen der westfälischen Literatur mit dem LWL-Preis für westfälische Landeskunde ausgezeichnet.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger überreichte die Auszeichnung am Mittwoch (2.9.) in Münster. In ihrer Rede hob sie hervor, dass Maxwill "ein schier atemberaubendes Portofolio landeskundlicher Arbeiten vorgelegt" hat. Maxwill habe im übertragenen Sinn Schwerstarbeit geleistet, er habe an dicken Sammelbänden mitgearbeitet, selbst solche Bände initiiert und herausgebracht sowie als Team-Player an vielen Gemeinschaftsprojekten mitgewirkt. "Das alles lässt sich unter dem Begriff Pionierarbeit zusammenfassen, die sich nicht in irgendeiner Nische abspielt, sondern weitere Früchte trägt und in diesem Fall besonders der Literatur des Ruhrgebiets zugutekommt, das durch die Arbeiten von Arnold Maxwill literarisch neu vermessen, neu kartografiert wird", sagte Rüschoff-Parzinger.
"Arnold Maxwill hat sich in besonderer Weise um die westfälische Literatur verdient gemacht", heißt es in der Begründung des Rates für westfälische Landeskunde. Es sei eine enorme Produktivität zu konstatieren, die im literaturwissenschaftlichen Bereich ihresgleichen suche. "Die Wirkung der Forschungen Maxwills weist dabei weit über die westfälischen Landesgrenzen hinaus", so die Jury weiter.
Prof. Dr. Moritz Baßler, Vorsitzender der LWL-Literaturkommission, würdigte die landeskundlichen Verdienste des Preisträgers: "Arnold Maxwill interessiert sich für die 'Risse, Fugen, Wölbungen' der westfälischen und Ruhrgebietsliteratur. Und das bedeutet, kulturgeschichtlich relevante literarische Erzeugnisse der Region auf der Höhe ihrer Komplexität zu präsentieren: Weder die heimattümelnde Verklärung mitzumachen noch auch sie triumphierend zu entlarven, sondern einer mündigen Leserin den Ort dieser Literatur, ihren Status, ihre Würde, aber auch ihre bedenklichen Seiten zugänglich zu machen und gleichzeitig das Ganze so zu präsentieren, dass es als ästhetisches Produkt auch für sich selbst stehen und wirken kann. Das ist das Maxwill'sche Projekt."
Hintergrund
Der 1984 am Niederrhein geborene Maxwill lebt heute in Dortmund. Er studierte an den Universitäten Münster und Wien Deutsche Philologie, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 2010 war er als Projektmitarbeiter bei der LWL-Literaturkommission für Westfalen tätig. Im Jahr 2014 bearbeitete und verzeichnete er den Nachlass von Autor Heinrich Schürmann im Westfälischen Literaturarchiv des LWL-Archivamtes und kuratierte dazu eine Ausstellung im Museum für Westfälische Literatur, Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde. Von 2014 bis Juni 2018 war Maxwill im Archiv des Fritz-Hüser-Instituts Dortmund beschäftigt, seitdem ist er als freiberuflicher Lektor, Herausgeber und Literarturwissenschaftler tätig.
Arnold Maxwill hat viele Aufsätze zur westfälischen Literatur geschrieben und hat mehrere Anthologien, Sammelbände und Neuausgaben herausgegeben. Schwerpunkt war dabei die Arbeiterliteratur. Maxwill hat beispielsweise den Nachlass des Dortmunder Arbeiterschriftstellers Erich Grisar aufgearbeitet und dessen Romane "Ruhrstadt", "Cäsar 9" und "Heinrich Volkmann" in Erstausgabe veröffentlicht. Außerdem hat der Literaturwissenschaftler drei Anthologien zur Ruhrgebietsliteratur vorgelegt.
Hintergrund
Der LWL vergibt seinen LWL-Preis für westfälische Landeskunde (früher Förderpreis) jährlich an ehrenamtlich engagierte Personen, die einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur westfälischen Landeskunde geleistet haben. Er soll diejenigen unterstützen, die meist ohne den ideellen und finanziellen Rückhalt einer großen Universität in ihrer Freizeit wesentliche Arbeitsergebnisse erbringen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos