Mitteilung vom 12.03.20
Presse-Infos | Kultur
Beethovens Sechste und europäische Klänge beim Frühjahrskonzert in der Henrichshütte Hattingen
Hattingen (lwl). Beim 25. Konzert im Rahmen der Reihe "Volksbank.klassisch" am 9. Mai (Samstag) in der Henrichshütte Hattingen erwarten die Gäste Werke von Ludwig van Beethoven, Modest Mussorgsky und Alexandre Tansman. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Volksbank Sprockhövel sowie die Rhein-Ruhr Philharmonie laden um 20 Uhr zum Frühjahrskonzert ein. Karten für 15 Euro (ermäßigt 13 Euro) im Vorverkauf gibt es ab dem 20. April bei den Volksbank-Filialen Hattingen und Sprockhövel sowie im LWL-Industriemuseum. Schüler, Studentinnen und Geflüchtete haben freien Eintritt.
Im Mittelpunkt des Konzerts im Beethoven-Jahr steht seine Sechste Sinfonie. Der Komponist, dessen 250. Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, nannte sie "Pastoral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben". In den fünf Sätzen werden mit instrumentalen Mitteln Vogelrufe, Schritte eines Wanderers, das Plätschern eines Baches und ein Gewitter nachgeahmt. Ferner stehen unter dem Dirigat von Nikolaus Müller die Stücke "Bilder einer Ausstellung" des russischen Komponisten Mussorgsky sowie "Rhapsodie polonaise" des polnisch-französischen Komponisten Tansman, der als Jude vor dem Nationalsozialismus nach Amerika fliehen musste. "Der 9. Mai steht im Zeichen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Die beiden Stücke passen zum europäischen Zuschnitt dieses Gedenktages, der gleichermaßen für Freude wie auch Trauer steht", erläutert LWL-Museumsleiter Robert Laube.
Im Detail:
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 6 in F-Dur, op. 68 ("Pastorale"): Die Uraufführung dieser Symphonie erfolgte am 22. Dezember 1808 in einem Mammut-Konzert: Neben der Uraufführung hörten die Wiener erstmals Hauptwerke Beethovens wie die 5. Symphonie, das Klavierkonzert op. 58, Teile der Messe op. 86 und die Chorfantasie op. 80. Wegen ihrer Anschaulichkeit zählt die "Pastorale" zu Beethovens beliebtesten Orchesterwerken. Trotz vieler Assoziationen an die Natur - Vogelstimmen, Bachgemurmel, Donner und Blitz - dominiert die musikalische Architektur, welche in Form und Ausdruck die traditionellen Stilmittel der Gattung Symphonie erweitert: Fünf Sätze, die teils ineinander übergehen. Beethovens musikalische Nachfolger wurden durch dieses Werk zu der neuen Gattung "Symphonische Dichtung" angeregt.
Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung: Anlass zur Komposition war eine posthume Ausstellung von Bildern des Malers Viktor Hartmann, mit dem Mussorgsky befreundet gewesen war. Die Bilder zeigen Figuren und Szenen aus dem russischen Volksleben und seiner Sagenwelt: Bauern, Zwerge, Hexen, Reiche und Arme, Krönungszeremonie, aber auch kulturelle Eindrücke von außerhalb Russlands, z. B. Frankreich. Der musikalische Ablauf ist mehr als nur eine Folge von Illustrationen; in den verbindenden "Promenaden" porträtiert sich der Komponist als umherwandelnder und emotional betroffener Betrachter, der seinem verstorbenen Malerfreund hier ein musikalisches Denkmal setzt.
Alexandre Tansman: Rapsodie polonaise: Dieser polnisch-französische Pianist, Dirigent und Komponist mit jüdischen Wurzeln hatte nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen im 2. Weltkrieg unter Repressalien zu leiden, emigrierte 1941 in die USA und lebte dort als Filmkomponist, bevor er 1946 nach Paris zurückkehrte. Seine "Rapsodie polonaise" (1940) widmete Tansman "den Verteidigern von Warschau" als eine musikalische Utopie der Befreiung. Fragmente der polnischen und der britischen Nationalhymne werden Elementen der polnischen Folklore, einem Trauermarsch und Siegesgesang untergemischt. Tansmans Tonsprache ist gekennzeichnet durch rhythmische Frische und farbige Instrumentation. Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes bietet die Aufführung dieser Komposition Denkanstöße.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Robert Laube, LWL-Industriemuseum, Telefon: 02324 9247-0
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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