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Mitteilung vom 18.02.20

Presse-Infos | Jugend und Schule

Die richtige Beleuchtung für Menschen mit Augenkrankheiten

Damit beschäftigte sich die 21. Soester Fachtagung zur beruflichen und sozialen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen

Soest (lwl). Die 21. Soester Fachtagung zur beruflichen und sozialen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen fand in den Räumen des Berufsbildungswerks Soest des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) statt. Unter dem Titel "Highlight - Licht und Beleuchtung im Kontext von Low Vision" beschäftigte sich die Veranstaltung mit verschiedenen Aspekten zum Thema Licht und Beleuchtung und dem aktuellen Forschungsstand. Die Tagung wurde in Kooperation zwischen der AG Low Vision des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS), dem Bund zur Förderung Sehbehinderter (BFS) und dem LWL-Berufsbildungswerk veranstaltet.

Die erste Soester Fachtagung zur beruflichen und sozialen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen fand bereits 1991 statt. Während auf der letzten Tagung im Jahr 2018 die Braille-Schrift - auch Punkt- oder Blindenschrift - im Fokus stand, lockte in diesem Jahr ein Programm rund um Licht und seine Auswirkungen eine Rekordzahl von 140 Teilnehmenden aus Experten, Expertinnen und Betroffenen nach Soest.

In aktuellen Entwicklungen erobern Leuchtdioden - kurz LED - immer mehr Lebens- und Anwendungsbereiche und lösen traditionelle Glühbirnen, Leuchtstoffröhren oder Halogen-Leuchtmittel ab. Einen grundlegenden Überblick über die technischen Entwicklungen in die-sem Bereich bot im ersten Vortag der Fachtagung Prof. Dr. Stefan Schweizer vom Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe in Soest.

Beleuchtung muss vor allem vor dem Hintergrund, dass verschiedene Augenerkrankungen sich sehr unterschiedlich auf die visuelle Wahrnehmung von Menschen auswirken, differenziert betrachtet werden. So standen die folgenden Fragen im Mittelpunkt der Tagung:

- Wie beeinflusst Licht das Sehen in Innenräumen und wie kann eine barrierefreie Schulbeleuchtung aussehen?
- Wie kann Licht genutzt werden, um Kinder mit Seh- und Mehrfachbeeinträchtigung gezielt zu fördern?
- Was ist Blendung und welche Maßnahmen zur Reduktion gibt es?
- Welche Wege zur Kontrast- und Lichtbestimmung gibt es und wie können sich daraus Kriterien zur Beleuchtungsgestaltung ableiten lassen?
- Wie verläuft eine Low Vision Anpassung mit besonderem Augenmerk auf Licht und Beleuchtung?
- Welche individuellen Anforderungen gibt es für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Sehbehinderung?

Behandelt wurden diese und weitere Fragen in insgesamt sieben Vorträgen und sechs Workshops von Referenten und Referentinnen aus Universitäten, Fachdiensten und Beratungszentren in Deutschland, der Schweiz und den USA.
In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden die Ergebnisse der Tagung zusammengetragen und ihre Relevanz für die Planung von Licht und Beleuchtung für Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen herausgestellt.

Im Verlaufe der Tagung konnten nicht alle Forschungsfragen abschließend beantwortet werden, doch die Teilnehmenden konnten ihre Alltagsanforderungen in einen größeren Zusammenhang stellen, ihre Kompetenzen erweitern und neue Impulse und Anregungen für ihre tägliche Arbeit mitnehmen. Insgesamt sprechen die Veranstalter von einem großen Erfolg dieser Fachtagung und freuen sich auf weitere Veranstaltungen in den nächsten Jahren.
Besonderer Dank entfiel bereits zu Beginn auf Erwin Denninghaus.

Der Diplom-Psychologe und Tagungsleiter verließ nach 31 Jahren seinen Arbeitsplatz als Leiter im Berufsbildungswerk in den Ruhestand und feierte kurz vor Beginn der Fachtagung seinen offiziellen Abschied. Die Verantwortlichen der beiden Vereine VBS und BFS bedankten sich in ihren Grußworten mit viel Lob und Anerkennung für seinen langjährigen und über den Arbeitsplatz herausragenden Einsatz.

Hintergrund:
Das LWL-Berufsbildungswerk Soest ist eine Einrichtung zur beruflichen und sozialen Rehabilitation blinder und sehbehinderter Jugendlicher und junger Erwachsener sowie junger Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. Träger ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Angeboten werden Ausbildungsberufe in den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, sowie Metalltechnik. Das LWL-Berufsbildungswerk Soest hat ein bundesweites Einzugsgebiet mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Es verfügt über 140 Ausbildungs- und 124 Wohnheimplätze.



Pressekontakt:
Sophie Kiko, LWL-Berufsbildungswerk Soest, Telefon 02921 684-103, sophie.kiko@lwl.org und Kerstin Goj, LWL-Berufsbildungswerk Soest, Telefon 02921 684-103, kerstin.goj@lwl
presse@lwl.org



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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