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Mitteilung vom 03.01.20

Presse-Infos | Kultur

Turner als moderner Maler

Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur

Bewertung:

Münster (lwl). Er gilt als Wegbereiter der Moderne und als Meister des Lichts und der Farbe: Joseph Mallord William Turner, der 1775 in einfachen Verhältnissen in London geboren wurde und dort 1851 als anerkannter und wohlhabender Künstler starb. Fast 20 Jahre nach der letzten großen Turner-Ausstellung in Nordrhein-Westfalen bringt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Kooperation mit der Tate in London rund 80 seiner Werke nach Münster. Begleitend zur Ausstellung "Turner. Horror and Delight" (bis 26.1.) stellt eine Presseserie (Teil 4) die wichtigsten Werke des unvergesslichen Landschaftsmalers vor.

So unumstritten J. M. W. Turners Bedeutung als Landschaftsmaler heute ist, so sehr polarisierte sein Schaffen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Besonders Turners Spätwerk und die sich darin abzeichnende Auflösung der Form fanden schon bei seinen Mäzenen wenig Verständnis und erregten die Kritik von Kunstkritikern und -kennern. Diese Arbeiten waren seinen Zeitgenossen ein Rätsel, weshalb sie häufig als Schmierereien eines alten und geistig verwirrten Mannes abgetan wurden.

Die Nachwelt wollte in ihnen dagegen die Anfänge der modernen Kunst erkennen und erklärte Turner aufgrund dieser Werke zum Vater der modernen Kunst. Turner allerdings nahm keine Abstraktion eines Bildgegenstandes vor - vielmehr löst er sich von Form und Kontur, um die sich stets im Wandel befindliche Natur zum Gegenstand subjektiver Wahrnehmung zu machen. Angesprochen auf die fehlende Schärfe seiner Motive, gab er meist nur zurück: "Undeutlichkeit ist meine Stärke".

Nach Turners Tod im Jahr 1851 fand man eine Reihe an Werken in seinem Atelier, die der Forschung noch heute ein Rätsel aufgeben. Beinahe ohne sichtbaren Bildaufbau malte Turner in unterschiedlichen Farbgebungen diffuse Seestücke, denen meist jeglicher Gegenstand fehlt. Blieben sie nun unvollendet oder waren sie für den Künstler lediglich Studien, sind sie von starkem künstlerischen Ausdruck geprägt und entfalten eine ganz eigene Art von Dynamik?

Mit dem Gemälde "Peace - Burial at Sea" schuf Turner 1842 ein Denkmal für seinen Freund und Kollegen, den Künstler Sir David Wilkie. Dieser verstarb am 1. Juni 1841 auf der Rückreise aus dem Nahen Osten an Bord der "Oriental". Noch am selben Abend erhielt er eine Seebestattung vor der Küste Gibraltars. Eine zu Ehren Wilkies abgeschossene Leuchtrakete tritt in Turners Bild in Form eines goldgelb leuchtenden Streifens auf und verleiht der Szene ein überzeitliches Moment.

"Turner. Horror and Delight" ist eine Kooperation mit der Tate Britain in London, die heute den künstlerischen Nachlass Turners verwaltet. Die Ausstellung wandert anschließend weiter in das Frist Art Museum in Nashville (US) und danach in das Musée national des beaux-arts du Québec (CAN).


Alle Termine und Informationen zur Ausstellung

Turner. Horror and Delight (8.11.2019 - 26.1.2020)


Digitorial ®: Die digitale Tour mit Turner

Zum ersten Mal bietet das LWL-Museum für Kunst und Kultur zur Ausstellung ein Digitorial ® an. Die digitale Tour ermöglicht es, sich vor dem Besuch der Ausstellung auf das Thema vorzubereiten und multimedial in die Welt des Künstlers einzutauchen. Das Digitorial ® zu "Turner. Horror and Delight" ist in Kooperation mit Kunstmuseum Luzern entstanden. Entwickelt wurde es von maze pictures in Kooperation mit Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle Frankfurt: http://www.turner2019.de

Öffentliche Rundgänge (60 Min):
Mittwoch 14 Uhr
Donnerstag 16.30 Uhr
Freitag 15 und 18 Uhr
Samstag und Sonntag 11, 14, 16 und 18 Uhr

Begrenzte Teilnehmerzahl. Kostenfreie Teilnehmerkarten für öffentliche Rundgänge können 14 Tage vor dem jeweiligen Datum telefonisch (0251 5907-201) oder per Mail (besucherbuero@lwl.org) reserviert werden. Die Tickets können an dem Tag 30 Minuten vor Beginn an der Kasse abgeholt werden. Pro Person werden maximal zwei Teilnehmerkarten ausgegeben.


Lesungen und Vorträge

Turner und die Royal Academy of Arts
Dr. Gisela Bungarten (Kassel)
Donnerstag (9.1.) 19.30 Uhr
Auditorium, Eintritt 2 Euro

Erhabenheit als touristische Ur-Emotion. Turner und der Alpentourismus
Prof. Dr. Hasso Spode, Berlin
Donnerstag (16.1.) 19.30 Uhr
Auditorium, Eintritt 2 Euro

Zuschauer beim Schiffbruch. Über J.M.W. Turner als Marinemaler
Burkhard Spinnen, Münster
Donnerstag (23.1.2020) 19.30 Uhr
Foyer, Eintritt 5 Euro

Junge Nacht
Freitag (10.1.2020) 18 - 24 Uhr
Eintritt frei

Publikationen
Ausstellungskatalog (27 Euro)
Audioguide (2 Euro)
Mitmachheft (kostenlos)

Öffnungszeiten
Dienstag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr
Freitag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr, am zweiten Freitag im Monat bis 24 Uhr

Eintritt (inklusive Sammlung)
13 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, am zweiten Freitag im Monat frei ab 18 Uhr

Besucherservice
Telefon 0251 5907 201
besucherbuero@lwl.org

in Kooperation mit Tate, London

http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de
http://www.turner2019.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nora Staege, Telefon 0251 5907-311, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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