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Mitteilung vom 10.12.19

Presse-Infos | Kultur

Schlachten und Schiffbruch

LWL-Museum für Kunst und Kultur: Turners Seestücke

Bewertung:

Münster (lwl). Er gilt als Wegbereiter der Moderne und als Meister des Lichts und der Farbe: Joseph Mallord William Turner, der 1775 in einfachen Verhältnissen in London geboren wurde und dort 1851 als anerkannter und wohlhabender Künstler starb. Fast 20 Jahre nach der letzten großen Turner-Ausstellung in Nordrhein-Westfalen bringt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zusammen mit der Tate in London rund 80 seiner Werke nach Münster. Begleitend zur Ausstellung "Turner. Horror and Delight" (bis 26.1.2020) stellt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die wichtigsten Werke des Landschaftsmalers vor.

Das Meer ist eines der wichtigsten Themen im Werk von J. M. W. Turner, dem er während seiner 50 produktiven Arbeitsjahre immer wieder neue Facetten und Aspekte abgewann. Ausschlaggebend dafür war die führende Rolle, die England seit dem 18. Jahrhundert als Seenation innehatte und die durch die Schlacht von Trafalgar 1805 noch gefestigt wurde. In dieser Seeschlacht schlug der britische Admiral Nelson die französisch-spanische Flotte unter Napoleon vernichtend. Das neu gewonnene Selbstbewusstsein führte seitens des britischen Staates zu einer Reihe von Aufträgen für prächtige Gemälde mit Ansichten von Häfen, Handelsschiffen und Schlachten auf See.

Das Meer bot Turner aber vor allem die Gelegenheit, die elementaren Kräfte von Wasser und Luft zu erforschen, denen der Mensch auf See ausgeliefert ist. Mit seinen Schiffbruch-Darstellungen reflektierte er auch ein aktuelles Thema, denn noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts verloren jährlich mindestens 5.000 Menschen bei Schiffskatastrophen ihr Leben. In den Werken seines Spätwerkes vermischen sich die Elemente - Wasser, Sturm, Himmel und Regen - zu einem alles verschlingenden Strudel und heben so alle Normen einer klassischen Landschaftskomposition auf.

Ein Beispiel dieser Fusion der Elemente ist das Gemälde "Schneesturm", das er 1842 in der Jahresausstellung der Royal Academy in London ausstellte. Das in Seenot geratene Dampfschiff bildet das Zentrum eines Wirbels aus Dampf, Gischt und Regen und steht für die sinnlosen Bemühungen des Menschen und seiner Technik, die Naturgewalten zu bezwingen.

"Ich habe es nicht gemalt, um verstanden zu werden, sondern weil ich zeigen wollte, wie solch ein Schauspiel aussieht", sagte Turner selbst zu seinem Werk, das durch seine stilistische Freiheit stark polarisierte und nicht nur auf Verständnis stieß. Um das Bild rankt sich außerdem die Legende, Turner habe sich während eines Sturmes an den Mast des Schiffes binden lassen, um die Kraft der Elemente am eigenen Körper zu erfahren.

"Turner. Horror and Delight" ist eine Kooperation mit der Tate Britain in London, die heute den künstlerischen Nachlass Turners verwaltet. Die Ausstellung wandert anschließend weiter in das Frist Art Museum in Nashville (US) und danach in das Musée national des beaux-arts du Québec (CAN).


Alle Termine und Informationen zur Ausstellung

Turner. Horror and Delight (8.11.2019 - 26.1.2020)


Digitorial ®: Die digitale Tour mit Turner

Zum ersten Mal bietet das LWL-Museum für Kunst und Kultur zur Ausstellung ein Digitorial ® an. Die digitale Tour ermöglicht es, sich vor dem Besuch der Ausstellung auf das Thema vorzubereiten und multimedial in die Welt des Künstlers einzutauchen. Das Digitorial ® zu "Turner. Horror and Delight" ist in Kooperation mit Kunstmuseum Luzern entstanden. Entwickelt wurde es von maze pictures in Kooperation mit Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle Frankfurt: http://www.turner2019.de

Öffentliche Rundgänge (60 Min):
Mittwoch 14 Uhr
Donnerstag 16.30 Uhr
Freitag 15 und 18 Uhr
Samstag und Sonntag 11, 14, 16 und 18 Uhr

Begrenzte Teilnehmerzahl. Kostenfreie Teilnehmerkarten für öffentliche Rundgänge können 14 Tage vor dem jeweiligen Datum telefonisch (0251 5907-201) oder per Mail (besucherbuero@lwl.org) reserviert werden. Die Tickets können an dem Tag 30 Minuten vor Beginn an der Kasse abgeholt werden. Pro Person werden maximal zwei Teilnehmerkarten ausgegeben.

Lesungen und Vorträge

Cees Nooteboom: Lesung und Literaturgespräch

Montag (16.12.) 19.30 Uhr
Foyer, Eintritt 10 €

Turner und die Royal Academy of Arts
Dr. Gisela Bungarten (Kassel)
Donnerstag (9.1.) 19.30 Uhr
Auditorium, Eintritt 2 €

Erhabenheit als touristische Ur-Emotion. Turner und der Alpentourismus
Prof. Dr. Hasso Spode, Berlin
Donnerstag (16.1.) 19.30 Uhr
Auditorium, Eintritt 2 €

Zuschauer beim Schiffbruch. Über J.M.W. Turner als Marinemaler
Burkhard Spinnen, Münster

Donnerstag (23.1.2020) 19.30 Uhr
Foyer, Eintritt 5 €

Junge Nacht
Freitag (10.1.2020) 18 - 24 Uhr
Eintritt frei

Publikationen
Ausstellungskatalog (27 Euro)
Audioguide (2 Euro)
Mitmachheft (kostenlos)


Öffnungszeiten
Dienstag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr
Freitag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr, am zweiten Freitag im Monat bis 24 Uhr

Eintritt (inklusive Sammlung)
13 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, am zweiten Freitag im Monat frei ab 18 Uhr

Besucherservice
Telefon 0251 5907 201
besucherbuero@lwl.org

in Kooperation mit Tate, London

http://www.lwl-museum-kunst-kultur.de

#lwlmkk
#jmwturner
#horroranddelight



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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