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Mitteilung vom 28.11.19

Presse-Infos | Kultur

Auf die leichte Tour

Diakonie und LWL-Industriemuseum bilden weitere Gästebegleiter aus

Bewertung:

Waltrop (lwl). Nicht alle Menschen können gleichermaßen einer Führung durch ein Museum mit oft komplexen Erklärungen zu Geschichte oder Technik folgen. Im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg gibt es deshalb Rundgänge in Leichter Sprache. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen beschreiten mit diesem Angebot Wege der inklusiven Vermittlung. Am Mittwoch (27.11.) erhielten drei weitere Gästebegleiter und eine Gästebegleiterin von den Recklinghäuser Werkstätten der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen ihre Zertifikate.

Sie werden künftig unter dem Motto "Auf die leichte Tour" Besucher durch das Schiffshebewerk führen. Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht nur an Menschen mit Lernschwierigkeiten, sondern an alle Menschen, die Wissen leicht verständlich aufbereitet haben möchten.

"Die 2017 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen Diakonie und LWL-Industriemuseum trägt Früchte", sagt Heike Strototte. Der Geschäftsfeldleiterin Arbeit & Qualifizierung des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen passt die Zusammenarbeit bestens ins Konzept: "Wir sind schon lange unterwegs, den Begriff der Inklusion mit Leben zu füllen - in unseren inklusiven Kitas, in Wohnheimen und eben auch in den Recklinghäuser Werkstätten."

Auch für LWL-Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker hat der gemeinsame Weg nur Vorteile: "Wir verstehen unser Museum als ein Forum, das möglichst viele Gruppen der Gesellschaft einbezieht. Die enge Zusammenarbeit mit der Diakonie gibt uns wichtige Impulse für die eigene Arbeit. Der kontinuierliche Austausch hilft uns, zielgruppengerechte Angebote wie jetzt die Führung in leichter Sprache zu entwickeln und weiter voranzugehen Richtung Inklusion - ein Ziel, für das sich der LWL in vielen Bereichen engagiert."

Hinter den frisch ausgebildeten Gästebegleitern liegt eine längere Schulungsphase. Bei rund 24 ganztägigen Terminen wurden sie in 18 Monaten theoretisch und praktisch für ihre Aufgabe geschult. Zusätzlich haben sie an Führungen teilgenommen. Als Co-Referenten haben auch die schon 2017 ausgebildeten Gästebegleiter in der Schulung mitgearbeitet.

"Die Teilnehmenden haben viel erreicht", sagt Birgit Holtz, Leiterin des Begleitenden Dienstes der Recklinghäuser Werkstätten und Koordinatorin im Projekt. "Sie haben nicht nur gelernt, welche Geschichten hinter den Exponaten hier im Museum stehen, sondern Selbstbewusstsein dazu gewonnen und ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen deutlich erweitert."

Für Anette Plümpe, Museumspädagogin am LWL-Industriemuseum, ist das neue Angebot bestes Beispiel für den Erfolg der Bildungspartnerschaften, die das Museum inzwischen mit über 25 Schulen und weiteren Einrichtungen wie der Diakonie unterhält. "Diese Partnerschaften ermöglichen uns eine langfristige Zusammenarbeit und eine enge Anbindung an unsere Zielgruppen."

Das Projekt "Auf die leichte Tour" hat 2018 den bundesweit verliehenen Inklusionspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. gewonnen.
Gebucht werden können Führungen "Auf die leichte Tour" über das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg, Tel. 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org. Kosten: 40 Euro pro Gruppe plus Eintritt. Maximal zehn Teilnehmer, drei Betreuer frei.

Recklinghäuser Werkstätten
Die Recklinghäuser Werkstätten der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen bieten rund 1.900 Menschen mit Behinderungen an elf Standorten im Kreis Recklinghausen berufliche Qualifizierung und Arbeitsplätze. Die Werkstätten und der Dienst "Berufliche Integration" beraten und begleiten Menschen mit Behinderung auf ihrem beruflichen Weg. Ziel ist die individuelle Berufswegeplanung für jeden Menschen. Das kann ein Arbeitsplatz in einer Diakonie Werkstatt sein. Das kann ebenso ein Arbeitsplatz in einem Unternehmen der Wirtschaft oder des Handels sein. Dabei gibt es viele Möglichkeiten individueller Begleitung. Die Tätigkeit als Gästeführerin im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk gehört dazu. http://www.diakonie-kreis-re.de.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127, christiane.spaenhoff@lwl.org und Michael Wiese, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Tel. 02361 206-193, m.wiese@diakonie-kreis-re.de
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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