Mitteilung vom 15.11.19
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Jenseits von schwarz
LWL-Museum für Kunst und Kultur erwirbt Gemälde von Pierre Soulages
Münster (lwl). Mit Unterstützung von Förderern hat das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster das Werk "Peinture, 324,4 x 181 cm, 12 Avril 2016" von Pierre Soulages angekauft und so seine Sammlung für Gegenwartskunst erweitert und akzentuiert. Ab dem 19. Dezember ist das großformatige Bild im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen
Pierre Soulages (geb. 24.12.1919) ist einer der bedeutendsten Gegenwartsmaler der Abstraktion. Sein Werk umfasst heute mehr als sieben Jahrzehnte. Der französische Künstler ist berühmt für seine "schwarze Malerei", in der sich das Licht reflektiert.
1200 Kilometer von Münster entfernt lebt der Künstler abgelegen im französischen Fischerort Sète. "Mich beeindruckt sehr, dass der Künstler auch mit 99 Jahren noch immer jeden Tag in seinem Atelier arbeitet", erklärt LWL-Direktor Matthias Löb. "Unser Kunstmuseum ist ein Juwel in der westfälischen Museumslandschaft. Dass wir jetzt eine zweite großartige Arbeit von Pierre Soulage, dem bedeutendsten lebenden französischen Maler, erwerben konnten, wird dieses Juwel noch stärker zum Funkeln bringen."
Die Verbindung der Farbe Schwarz mit Licht in ihrer reellen und abstrakten Form ist das zentrale Thema seiner Malerei. Soulages Bilder scheinen auf den ersten Blick einfarbig zu sein. Bei genauerer Betrachtung verändert sich jedoch die schwarze Farbe und schimmert in unterschiedlichen Nuancen. So wirken die Gemälde - abhängig vom Licht - mal gelblich, mal grünlich, rötlich oder silbern.
Der Ankauf des Gemäldes erzähle auch die Geschichte einer langjährigen Freundschaft, so Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Bereits in den frühen 90er Jahren habe sich die Beziehung von Pierre Soulages zu Münster und Westfalen entwickelt. Arnhold lernte Soulages damals im Rahmen einer Übersetzungstätigkeit für eine Glasmanufaktur in Rheine kennen. Dort produzierte Soulages das Glas für die Kirchenfenster einer französischen Klosterkirche. 1994 kuratierte Arnhold seine erste Ausstellung im LWL-Museum - auch mit Werken von Soulages. 2006 erwarb Arnhold als Museumsdirektor sein erstes Kunstwerk für die Sammlung: ein mittelformatiges Gemälde von Pierre Soulages.
Heute, 25 Jahre später, stehen der Museumsdirektor und der Künstler noch immer in engem Kontakt. Und so entwickelte sich über die Zeit der Wunsch nach einem weiteren Gemälde für die Sammlung. Gleichzeitig konnte Arnhold den LWL, die Sparkasse Münsterland Ost und die Freunde des Museums für Kunst und Kultur Münster für das Vorhaben gewinnen. Die Erwerbung war nur mit der Unterstützung dieser Förderer möglich.
"Als wir Pierre Soulages im Januar 2019 in seinem Atelier in Sète besuchten, war ich überwältigt. Der Künstler hat mich sehr beeindruckt und begeistert. Dieses Erlebnis wünsche ich allen Kunstfreunden, und so ist es mir ein wichtiges Anliegen, den Ankauf dieses Gemäldes von Pierre Soulages zu unterstützen. Es ist seit der Gründung die größte Erwerbung für die Freunde", so Matthias Lückertz, Vorsitzender der Freunde des Museums für Kunst und Kultur in Münster.
Auch Markus Schabel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost ist begeistert von der schwarzen Malerei: "Mit diesem Kunstwerk gewinnt die Region ein neues kulturelles Leuchtfeuer. Es bedeutet zusätzliche Anziehungskraft fuÌ¿r kunstinteressierte Besucher MuÌ¿nsters und des MuÌ¿nsterlandes. Dazu leisten wir gerne unseren Beitrag", sagt Schabel.
Das großformatige Gemälde ist in Münster angekommen und ausgepackt. Ab dem 19. Dezember, passend zum 100. Geburtstag von Soulages, ist es in der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in direkter Nachbarschaft zu anderen abstrakten Künstlern wie z.B. Yves Klein oder Simon Hantai zu sehen. Gleichzeitig widmen der Louvre und das Centre Pompidou in Paris Pierre Soulages ab dem 11. Dezember Einzelausstellungen, um den 100. Geburtstag des Künstlers zu würdigen.
Information für Journalisten:
Die offizielle Übergabe (geschlossene Veranstaltung) findet am Mittwoch (18.12.) um 18 Uhr statt (ohne den Künstler).
Achtung Redaktionen: Gelegenheit für Gespräch und Fotos um 17.30 Uhr.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nora Staege, Telefon 0251 5907-311, presse.museumkunstkultur@lwl.org
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Tel.: 0251 5907-210
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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