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Mitteilung vom 08.11.19

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Ein geschichtsträchtiges Bildnis

Das Kunstwerk des Monats im LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt Clemens August von Bayern

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Münster (lwl). Im Herbst 2019 jährt sich der Amtsantritt des Bayernprinzen Clemens August als münsterischer Fürstbischof zum 300. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums stellt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ein Brustbildnis des jungen Bischofs aus dem Jahr 1719 als Kunstwerk des Monats November aus.

Das von einem unbekannten Künstler gefertigte Brustbildnis des damals etwa 18-jährigen Clemens Augst von Bayern (1700-1761) weist den Dargestellten im ovalen Rahmen "als Bischof von Regensburg" aus, obwohl das münsterische Wappen abgebildet ist. Die Abweichung von Wappen und Schriftzug weist auf die "Hektik rund um diese wichtige Personalentscheidung" hin, wie Dr. Gerd Dethlefs, Kurator für westfälische Landesgeschichte im Museum, erklärt. Denn Clemens August war in dieser wichtigen Wahl, die den Wittelsbacher Bayern den Einfluss in der Region sichern sollte, nicht die erste Wahl auf die Nach-folge des Fürstbischofs Franz-Arnold von Wolff-Metternich (1658-1718). Diese Wahl fiel auf Clemens Augusts Bruder Philipp Moritz, der jedoch in Rom kurz vor seiner Wahl an den Pocken gestorben war.

Nach dem Tod des Bruders wurde Clemens August zum Fürstbischof von Münster und Paderborn gewählt und musste auf Verlangen des Papstes das Fürstbistum Regensburg in die Hände seines Bruders Johann Theodor (1704-1763) legen. Das Brustbildnis, das aus dem Porträtarchiv Diepenbroick stammt, belegt die ereignisreiche Familienpolitik der Wittelsbacher in Westfalen.

Clemens August ist auch als Kurfürst von Köln (ab 1724), vor allem aber als Stifter des Clemens-Hospitals in Münster, als Auftraggeber des Architekten Johann Conrad Schlaun und als Bauherr bedeutender Schlösser wie Brühl und Clemenswerth im Emsland bekannt. Er setzte in Westfalen neue Maßstäbe fürstlicher Prachtentfaltung, hob das Niveau der schönen Künste, der Architektur und Malerei. Verschiedene Gemälde, Medaillen und Schaumünzen, die zu Ehren des adeligen Kirchenfunktionärs erstellt wurden, sind noch bis Jahresende unter dem Titel "300 Jahre Clemens August in Westfalen" in der Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur zu sehen.
Seit 1978 stellt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Ein Text zum Kunstwerk des Monats ist im Museumsshop für 1 Euro erhältlich.

Der Kurator für westfälische Landesgeschichte, Dr. Gerd Dethlefs, stellt am Freitag (22.11.) um 14 Uhr in einem halbstündigen Gespräch die Karriereporträts des Fürstbischofs Clemens August von 1719 vor.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und André Bednarz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-311, andre.bednarz@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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