LWL-Newsroom

Mitteilung vom 31.10.19

Presse-Infos | Kultur

Zwischen Kelle und Computer

Die Höhepunkte im LWL-Museum in der Kaiserpfalz im November

Bewertung:

Paderborn (lwl). Im November bietet das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Paderborn verschiedene Führungen für sehende und blinde Besucher an. Ein Höhepunkt ist der Vortrag "Zwischen Kelle und Computer" des Paderborner Archäologen Robert Gündchen am Mittwoch (20.11.). Er zeigt an einer Ausgrabung im Neubaugebiet Springbach Höfe, wie auch die Archäologie von den neuesten technischen Errungenschaften profitiert.

Los geht es mit dem November-Programm an Allerheiligen: Erwachsene und Kinder ab acht Jahren lockt das LWL-Museum in der Kaiserpfalz am Freitag (1.11.) um 15 Uhr mit der Führung "Eine Hand wäscht die andere" in die Dauerausstellung. Gesundheit hatte im Mittelalter einen hohen Stellenwert, denn Krankheiten breiteten sich gerade in den Städten rasch aus. Wie aber schützte man sich vor Schmutz und Ansteckung? Was bedeutete es, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten konnte? Der Rundgang zum Riechen und Ausprobieren vermittelt einen sinnlichen Eindruck vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt. Danach drehen die Teilnehmenden gemeinsam Pfefferminzpastillen und rühren wohltuende Salben an.

Am Sonntag (3.11.) ab 15 Uhr erfahren interessierte Besucher mehr über die Pfalz Karls des Großen. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um das Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten - die Pfalzen - diente dem Herrscher und seinem Gefolge als zeitweilige Unterkunft. Unter ihnen nahm Paderborn als die Burg Karls des Großen im neu eroberten sächsischen Gebiet eine besondere Stellung ein. Ein Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz lässt um 15 Uhr die frühmittelalterliche Geschichte dieses Ortes wieder lebendig werden.

Am ersten Mittwoch des Monats (6.11.) heißt es wieder "Archäologie am Abend". Ab 17 Uhr besuchen die Teilnehmenden Originalschauplätze der Paderborner Geschichte und erkunden diese auf teils unwegsamen Pfaden. Bereits seit 1994 erforschen Stadtarchäologen die Hinterlassenschaften der Menschen vergangener Zeiten und bringen dabei bis heute immer wieder neue Dinge ans Licht. Die archäologischen Stätten, welche bei diesem Rundgang auf dem Programm stehen, sind deshalb bei jedem Rundgang andere und orientieren sich auch an tagesaktuellen Grabungen. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Im Anschluss haben die Besucherinnen noch bis 20 Uhr die Gelegenheit, sich die Dauerausstellung und die Sonderausstellung "Lost Places - Vergessene Siedlungen im Paderborner Osten" anzuschauen.

Die Führung "Weg mit dem faden Brei" am Sonntag (10.11.) richtet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Teilnehmende bekommen hier nicht nur spannende Wissenshäppchen zu den kulturellen Hintergründen königlicher Empfänge und höfischen Tafelns, sondern können ebenfalls den Tast- und Geruchssinn vor neue Herausforderungen stellen. Wie war das mit den komplizierten Tischsitten und welche Gewürze schmeichelten schon vor Jahrhunderten Nase und Gaumen? Alle Antworten liefert die Führung ab 15 Uhr.

Dass Paderborn im Mittelalter ein bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern war, zeigt der Rundgang "Die Paderborner Königspfalzen" am Sonntag (17.11.) um 15 Uhr. Zwei königliche Palastanlagen - die Pfalzen - wurden hier bei Ausgrabungen entdeckt. Die ältere Pfalz stammt aus der Zeit Karls des Großen. Die jüngere wurde im 11. Jahrhundert für Heinrich II. gebaut und war nach ihrer Entdeckung noch so gut erhalten, dass sie unter Einbeziehung der Mauerreste wiedererrichtet wurde. Heute beherbergt sie das LWL-Museum. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren der Könige im Mittelalter deutlich.

Am Mittwoch (20.11.) um 19 Uhr steht im Rahmen der Ausstellung "Lost Places - Vergessene Siedlungen im Paderborner Osten" der Vortrag "Zwischen Kelle und Computer" des Paderborner Archäologen Robert Gündchen auf dem Programm. Hier geht es um den Einsatz technischer Innovationen bei der archäologischen Ausgrabung im Neubaugebiet Springbach Höfe.
Denn Archäologie heißt nicht nur, mit Kelle und Schaufel Überreste aus der Vergangenheit freizulegen. Bei der Erkundung, Dokumentation und Auswertung von Grabungen spielt heutzutage der Einsatz neuester technischer Hilfsmittel eine immer größere Rolle. Wo Drohnen, Laser oder 3D-Rekonstruktionen zum Einsatz kommen, erklärt Gündchen anhand aktueller Beispiele aus Paderborn. Er ist Archäologe bei einer Grabungsfirma und war unter anderem an den Ausgrabungen im Neubaugebiet Springbach Höfe beteiligt. Der Eintritt ist frei.

Das Programm "Mittelalter begreifbar" am Sonntag (24.11.) vermittelt blinden und sehenden Besucher ab 10 Jahren einen Eindruck von der Paderborner Königspfalz des 11. Jahrhunderts. Um das Leben am Hof der mittelalterlichen Könige in Paderborn zu verdeutlichen, stehen den Besuchern originale Objekte und aufwändig gearbeitete Nachbildungen mittelalterlicher Alltagskultur zum Ertasten zur Verfügung. Ein begreifbares Modell macht die außergewöhnliche Architektur der 1.000 Jahre alten Bartholomäuskapelle verständlich. Mit einem von Weihrauch begleiteten Besuch der Kapelle schließt der Rundgang durch das Museum ab. Das Programm wird jeweils auf das Alter der Teilnehmer abgestimmt und dauert etwa zwei Stunden.


Alle Termine im Überblick:

- Freitag, 1. November (Allerheiligen), 15 Uhr:
Eine Hand wäscht die andere - Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
- Sonntag, 3. November, 15 Uhr:
Die Pfalz Karls des Großen - Führung für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
- Mittwoch, 6. November, 17 Uhr:
Archäologie am Abend - Rundgang mit Besichtigung aktueller Grabungen
- Sonntag, 10. November, 15 Uhr
"Weg mit dem faden Brei" - Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
- Sonntag, 17. November, 15 Uhr:
Die Paderborner Königspfalzen - Führung für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
- Donnerstag, 21. November, 19 Uhr
Begleitvortrag zur Ausstellung "Lost Places": Zwischen Kelle und Computer - Der Einsatz technischer Innovationen bei der archäologischen Ausgrabung im Neubaugebiet Springbach Höfe
- Sonntag, 24. November, 15 Uhr
Mittelalter begreifbar - Führung für blinde und sehende Besucher ab 10 Jahren (Dauer: 2 Stunden)

Die Teilnahme an den Führungen (Dauer: circa 60 bis 90 Minuten) ist im Eintrittspreis enthalten. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Weitere Informationen unter:
http://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
https://de-de.facebook.com/museuminderkaiserpfalz/
https://www.instagram.com/lwl_kaiserpfalzmuseum/



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Museum in der Kaiserpfalz
Ikenberg 2
33098 Paderborn
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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