LWL-Newsroom

Mitteilung vom 22.10.19

Presse-Infos | Psychiatrie

Selbstverletzung als Ausweg

Haard-Dialog informiert über Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen

Marl-Sinsen (lwl). Sich in die Haut ritzen oder Verbrennungen zufügen, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen oder scharfe Gegenstände verschlucken - die Möglichkeit, sich selbst absichtlich zu verletzen, sind vielfältig. "25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland probieren Selbstverletzungen aus", so Dr. Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der Marler Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Grund genug für einen Haard-Dialog zum Thema Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.

"Für Eltern ist es unheimlich schockierend, wenn sie entdecken, dass ihr Kind sich selbst verwundet", weiß Christine Lawaczeck-Matkares aus langjähriger Erfahrung, "da haben sie jahrelang mit Argusaugen darüber gewacht, dass dem eigenen Nachwuchs nichts passiert und jetzt legt der Sohn oder die Tochter selbst Hand an sich!" Das sei nur schwer auszuhalten. Trotzdem rät die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie dazu, das eigene Kind nicht sofort zu verurteilen. "Dieses Verhalten ist Ausdruck dafür, dass der Betroffene gerade nicht anders mit seinen Gefühlen umgehen kann. Da hilft kein Schimpfen oder Klagen, sondern nur der Ursache für dieses Verhalten auf den Grund zu gehen", so Lawaczeck-Matkares.

Welche Gründe es für Selbstverletzendes Verhalten gibt, welchen Unterschied es macht, ob nur oberflächlich geritzt oder tief geschnitten wird, wann eine Therapie notwendig ist und wie diese aussehen kann, darüber referieren Christine Lawaczeck-Matkares und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Daniel Erxmeier, nach einer kurzen Einführung durch Dr. Rüdiger Haas. Weiter geht es mit Judith Eschbach und Ulrich Tomalla aus dem Pflege- und Erziehungsdienst. Sie geben darüber Auskunft, wie junge Patienten lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, und wie Eltern mit ihrer Haltung zur Gesundung ihrer Kinder beitragen können.
Im Anschluss an die Veranstaltung stehen alle Referenten für Fragen und einen Dialog zur Verfügung.


Termin:
Haard-Dialog
Selbstverletzung als Ausweg - Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
Ursachen, Auslöser und Therapie
Dienstag, 5. November 2019, 18.30 Uhr - 20.00 Uhr, Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen,
Halterner Straße 525, 45770 Marl.
Der Eintritt ist frei.
Telefonische Anmeldung bitte unter 02365 802-0

Hintergrund
Mit der Veranstaltungsreihe "Haard-Dialog" bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, mehr über psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen zu erfahren, Therapiemöglichkeiten kennenzulernen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, ohne sich vorher in "Arztsprache" üben zu müssen.



Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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