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Mitteilung vom 26.09.19

Presse-Infos | Soziales

Tag der Gehörlosen

Avatar übersetzt in Gebärdensprache

Westfalen-Lippe (lwl). Menschen mit hochgradiger Hörbehinderung fällt das Lesen von Texten häufig schwer. "Denn wer nie hören konnte, muss die deutsche Schriftsprache wie eine Fremdsprache lernen", erklärt Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), anlässlich des Tags der Gehörlosen am Sonntag (29.9.). Als Muttersprache gelte die deutsche Gebärdensprache (DGS), die sich in Satzbau und Grammatik stark von der Schriftsprache unterscheide. Durch die Internetseiten des LWL führt deshalb eine computeranimierte Figur, ein sogenannter Gebärdensprach-Avatar.

"Unser Ziel ist es, dass behinderte und nichtbehinderte Menschen unser Internet gleichberechtigt nutzen können", sagt Löb. Dazu gehörten viele Videos in Gebärdensprache für gehörlose Besucher. In der Regel übersetzt in solchen Filmen ein Gebärden-Dolmetscher die Schriftsprache durch eine Kombination aus Gebärden, Mimik, Mundbild und Körperhaltung.

Im Vergleich zu herkömmlichen Gebärdenvideos bringe ein sogenannter Gebärdensprach-Avatar laut Löb mehrere Vorteile mit sich. So können die Videos geändert werden, ohne dass sie komplett neu produziert werden müssen. "Neben einer neutralen Präsentation kann der Avatar außerdem auch Stimmungen transportieren, was je nach Filminhalt sehr wichtig ist." Und da bei der Produktion durch die Wiederverwertung von Versatzstücken Kosten gespart würden, könnten wiederum mehr Inhalte in Gebärdensprache angeboten werden.

Der Gebärdensprach-Avatar des LWL ist Teil des neuen Inklusiven LWL-Internets. Alle Menschen sollen die Internetauftritte des Kommunalverbandes nutzen und verstehen - egal ob sie durch körperliche oder geistige Einschränkungen, aus Altersgründen, wegen ihrer Sprachkenntnisse oder aus anderen Gründen auf einen leichten Zugang zu den Inhalten angewiesen sind.



Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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