Mitteilung vom 16.09.19
Presse-Infos | Kultur
LWL-Untersuchung: Immer mehr Menschen leben von eigener Arbeit
Bis zu 17,4 Prozent sind auf öffentliche Leistungen angewiesen
Westfalen (lwl). Die Zahl der Menschen in Westfalen-Lippe, die ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Arbeit bestreiten, ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 8,1 Prozent auf über 3,6 Millionen gestiegen. Gleichzeitig ist in manchen Städten Westfalen-Lippes aber auch der Anteil der Menschen gewachsen, die auf öffentliche Leistungen angewiesen sind. Regional sind die Zahlen für das Jahr 2018 sehr unterschiedlich: Während in Münster über 50 Prozent der Einwohner ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, sind es in Gelsenkirchen nur etwas mehr als 36 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Geographischen Kommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Die Ergebnisse hat der LWL jetzt unter https://www.westfalen-regional.de veröffentlicht.
Peter Wittkampf hat untersucht, welcher Anteil der Bevölkerung seinen Lebensunterhalt aus Lohn und Gehalt, Renten und Pensionen, Einkünften von Angehörigen oder öffentlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung bezieht. Wenn gleichzeitig die Erwerbstätigkeit steigt und die gezahlte Sozialhilfe sinkt, gilt das als positive Gesamtentwicklung. Hier schneiden Bottrop und Hagen sowie die Kreise Borken, Steinfurt, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, der Märkische Kreis und der Hochsauerlandkreis gut ab.
Vor allem die Frauen haben Anteil daran, dass mehr Menschen ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit verdienen: "Da immer mehr Frauen berufstätig geworden sind und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, stieg auch die Gesamtquote für Männer und Frauen deutlich an", so Wittkampf. Die höchsten Steigerungsraten bei den Frauen gab es in den Kreisen, in denen bisher weniger Frauen ihren Lebensunterhalt selbst verdienten wie im Kreis Olpe (+12,8 Prozentpunkte), Kreis Coesfeld (+11,7 und Höxter (+11,4). Aber auch in Münster ist die Steigerung mit 11 Prozentpunkten hoch. "Ein Grund hierfür ist sicher, dass es in Münster viele Arbeitsplätze in der Verwaltung und im Bereich Dienstleistungen gibt", sagt Wittkampf. "Hier ist der Frauenanteil der Beschäftigten wie auch die Quote der allein lebenden Frauen besonders hoch. Während das im NRW-Durchschnitt 16,4 Prozent der Frauen sind, liegt diese Quote in Münster bei 29,1 Prozent."
Im Kreis Steinfurt leben nur 3,5 Prozent der Einwohner von öffentlichen Leistungen, in Gelsenkirchen sind es mit 17,4 Prozent fast fünfmal so viele. Rund ein Fünftel der Menschen in Westfalen leben von Renten und Pensionen. Auch hier ist die Verteilung sehr unterschiedlich: In Münster leben 15,5 Prozent, in den Kreisen Coesfeld und Borken unter 18 Prozent der Einwohner von Renten und Pensionen, deutlich höhere Werte gibt es im Kreisen Höxter (24,9 Prozent) im Hochsauerlandkreis (24,1 Prozent), in Hagen (23,8 Prozent) und im Kreis Recklinghausen (23,4 Prozent). "Ursache dafür ist, dass in den vergangenen Jahren viele jüngere Menschen in für sie attraktivere Städte und wirtschaftlich prosperierende Kreise abgewandert sind", so Wittkampf.
Hintergrund
Das Internetportal "Westfalen Regional" präsentiert seit Jahren Themen für alle, die nach landeskundlichen Informationen über Westfalen und seine Teilregionen suchen. Unter https://www.westfalen-regional.de hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mittlerweile mehrere hundert Kurzbeiträge zusammengestellt, die den Landesteil aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
Geographische Kommission für Westfalen
Heisenbergstraße 2
48149 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos