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Mitteilung vom 23.07.19

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LWL präsentiert Wort des Monats

Achten Sie auf die "Miegampel"!

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Westfalen (lwl). Miegampel? Was ist denn das? Was sich so anhört wie eine besondere Signalanlage zur Regelung des Straßenverkehrs, ist tatsächlich eine plattdeutsche Bezeichnung eines der erfolgreichsten Lebewesen des Planeten: die Ameise. Erfolgreich ist sie vor allem aufgrund ihrer kommunikativen Intelligenz und ihrer hoch entwickelten Brutpflege. Mit Wörtern wie diesem beschäftigen sich die Mundart- und Namenforscher beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Das Wort Miegampel (sprich Miech-Ampel) setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen. Der zweite Bestandteil des Wortes geht auf die ältere Form Amete zurück, was sich mit "Abschneiderin" (von Pflanzenteilen) übersetzten lässt. Die Form Amete lässt die Verwandtschaft mit dem hochdeutschen Wort Ameise und dem englischen Wort ant deutlich erkennen. In den platt-deutschen Mundarten ist Amete allerdings vielfältig und unter dem Einfluss verschiedener Wörter oft umgestaltet worden, so etwa zu Ämmeke, Ampelte, Hampel, Haimeken oder Jänneken. "Am weitesten verbreitet ist aber die Ampel, die im Münsterland, im Ruhrgebiet und im nördlichen Sauerland im Sprachgebrauch vorkommt", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL.

Der erste Bestandteil des zusammengesetzten Wortes Miegampel ist das plattdeutsche Tätigkeitswort "miegen", das urinieren bedeutet und sich hier darauf bezieht, dass einige Ameisen Gift absondern können, die Ameisensäure. Dies nutzen sie dazu, Rivalen im eigenen Nest zu töten, um so die eigene Anwärterschaft auf die Königin zu sichern. Doch auch um Informationen über Nahrung, Feinde oder Baumaterial weiterzugeben, hinterlassen Ameisen bestimmte Duftspuren.



Pressekontakt:
Sarah Rütershoff, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org
presse@lwl.org



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48143 Münster
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