Mitteilung vom 08.07.19
Presse-Infos | Kultur
Neues Angebot für gehörlose Menschen im LWL-Römermuseum in Haltern
Mit dem Video-Guide die Römerbaustelle Aliso entdecken
Haltern (lwl). Das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat einen neuen Video-Guide für Gehörlose entwickelt. Das Besondere: Der letzte bekannte Lagerkommandant Lucius Caedicius begrüßt die Museumsgäste auf der Römerbaustelle Aliso in Haltern, um ihnen "sein" Lager zu zeigen. Heute hat der LWL den Video-Guide der Öffentlichkeit präsentiert.
"Inklusion heißt für den LWL, Menschen mit Einschränkungen möglichst genau dieselben Informationen zugänglich zu machen, wie allen anderen Besuchern auch", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Unser neuer Video-Guide leistet aber noch mehr: Er macht den Besuch zu einem Erlebnis."
Der Gebärdendolmetscher Tom Temming übernimmt für den Video-Guide zur Römerbaustelle die Rolle des letzten Lagerkommandanten Lucius Caedicius, dessen Name schriftlich überliefert ist. Er trägt römische Legionärskleidung, also einen Helm und eine Tunika. Als Präfekt des Lagers kennt er sich auf der Römerbaustelle bestens aus. Wie ein Zeitzeuge erzählt er den Besucherinnen daher auch eigene Erlebnisse und spart auch nicht mit persönlichen Kommentaren. "Auf diese Weise können wir nicht nur die Inhalte inklusiv anbieten, sondern auch Emotionen auf diesem speziellen Rundgang vermitteln", erläutert Projektleiterin und LWL-Museumspädagogin Renate Wiechers. "Die Besucher müssen auch keine Nummern mehr anwählen", erklärt Wiechers. "Stattdessen zeigt der Legionär den Besuchern, wo es langgeht."
Der neue Video-Guide ergänzt das Angebot für Gehörlose, das bereits in der Dauerausstellung besteht. Schon seit 2011 hatte das LWL-Römermuseum als erstes Museum in Westfalen und eines der ersten Museen Deutschlands für seine Dauerausstellung einen speziellen Multimedia-Führer für gehörlose Menschen entwickelt. "Nun haben wir auch einen inklusiven Video-Guide für die Römerbaustelle Aliso", freut sich LWL-Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. "Dadurch ist unser Museum für Gehörgeschädigte nun noch besser zugänglich."
Der neue Führer ist aber keine Sonderlösung nur für Menschen ohne Gehör. An den tragbaren Bildschirm können Kopfhörer angeschlossen werden, so dass der gesprochene Text wie bei einem Audio-Guide zu hören ist. "So funktioniert Inklusion", bestätigt Rüschoff-Parzinger. "Alle benutzen denselben Guide."
Die Filmaufnahmen mit dem Gebärdensprachdolmetscher Temming übernahm wie schon 2011 das LWL-Medienzentrum für Westfalen. "Wir freuen uns, dass unsere Kollegen vom Medienzentrum uns bei diesem Projekt wieder unterstützt haben", so Mühlenbrock.
Der tragbare Video-Guide wird ab Dienstag (9.7.) gegen eine Leihgebühr von zwei Euro im LWL-Römermuseum erhältlich sein.
Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de
LWL-Römermuseum, Weseler Straße 100, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 93760, Fax: 02364 9376-30, E-Mail: lwl-roemermuseum@lwl.org
Geöffnet dienstags bis freitags 9 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nils Wolpert, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Römermuseum
Weseler Str. 100
45721 Haltern am See Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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