Mitteilung vom 10.05.19
Presse-Infos | Kultur
Die dunklen Wurzeln der Ökologie - Text-Musik Performance "Ecotopia" auf Burg Hülshoff
Das Center for Literature widmet sich in diesem Jahr auf Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) bei Münster in einem großen Projekt den Themen Natur und Bau.
Im Rahmen des Projektes "Anbauen!" entwickeln nationale und internationale Künstler*innen, Expert*innen aus Architektur, Klimapolitik und Landschaftsökologie, sowie Studierende und Bürger*innen aus der Region verschiedene Veranstaltungsformate, darunter die Performance "Ecotopia".
Die ersten großen Aufführungen finden am 16., 17. und 18. Mai jeweils um 20 Uhr auf Burg Hülshoff statt. Für "Ecotopia" haben der Schriftsteller Senthuran Varatharajah und die Rock-Band RÁN (Yair Karelic und Laura Landergott) sich mit den historischen Wurzeln der Ökologie und ihrer Verbindung zum Kolonialismus auseinandergesetzt: Die britische Kolonialmacht nutzte die Botanik als Mittel zur Eroberung afrikanischer Staaten, indem Sümpfe trockengelegt, die Vorstellungen der Indigenen von Natur ignoriert, ihre Lebensweisen zerstört und ganze Stämme ermordet wurden.
Vor diesem Hintergrund ist ein Veranstaltungsformat entstanden, das Installation, Text-Performance und Rockâ¿¿nâ¿¿Roll-Konzert zugleich ist.
Senthuran Varatharajah, dessen mehrfach ausgezeichneter Debüt-Roman "Vor der Zunahme der Zeichen" ein großes Medienecho hervorgerufen hat, verfasste eigens für "Ecotopia" einen Text, in dem er thematisiert, wie Rassismus und das Sprechen über Natur zusammenhängen.
Im Dialog mit ihm haben Laura Landergott und Yair Karelic von RÁN den Soundtrack für "Ecotopia" komponiert. Das Duo steht für 60's-Rock'n'Roll mit Psych-Elementen und wird auf Burg Hülshoff durch Heike Rädeker (Bass), Can Winter (Synthesizers) und Sarah Neidorf (Schlagzeug) unterstützt. Visuell wird die Vorburg von Burg Hülshoff durch den Architekten und Szenografen Alper Kazokoglu verändert.
Die Vorburg, der ehemalige Viehstall von Burg Hülshoff, wird also zur Kulisse für ein kollaboratives Kunstprojekt, in dem das Center for Literature und die unterschiedlichen Künstler*innen den Kolonialismus ausstellen und somit lautstark erkennbar machen. Die große Fragen, die über allem schweben, lauten: Sind koloniale Strukturen heute immer noch wirk-mächtig, wenn beispielsweise der Klimawandel nur im Norden des Globus bekämpft wird, und ist eine gerechte Zukunft für diesen Planeten möglich?
Anbauen! ist ein Projekt von Burg Hülshoff - Center for Literature und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW. Das Projekt ist Teil des Jubiläumsprogramms 100 jahre bauhaus im westen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, des LWL und des LVR.
16. / 17. / 18. Mai 2019 - jeweils um 20 Uhr
ORT: Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck
Eintritt: 20€ regulär, 15€ ermäßigt
Infos unter: https://www.burg-huelshoff.de
Tickets unter: https://burg-huelshoff.reservix.de/events
Ein kostenfreier Shuttlebus fährt um je 19 Uhr von Münster (Von-Vincke-Str. 4) zur Burg Hülshoff und im Anschluss wieder zurück.
Warme und wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
Im Sommer 2018 eröffnete auf Burg Hülshoff das Center for Literature. Unter der Leitung von Jörg Albrecht, Schriftsteller und Theatermacher, werden die Burg und das Haus Rüschhaus zu einem interdisziplinären Ort, an dem Literatur sich an gesellschaftli-chen Themen reibt. Film, Performance, Tanz, Musik, Medien- und Netzkunst, Architektur - sie alle sind hier willkommen, um die Literatur herauszufordern.
Pressekontakt:
Fiona Dummann, presse@burg-huelshoff.de, Tel. 0251 591 6351
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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