LWL-Newsroom
Mitteilung vom 02.05.19
Presse-Infos | Jugend und Schule
Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der LWL-Irisschule Münster
Achtung Redaktionen: Sperrfrist bis Freitag, 3. Mai, 11 Uhr, Rede der stellv. LWL-Landschaftsversammlungsvorsitzenden Gertrud Welper im Wortlaut
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Irisschule in Münster, die Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt Sehen, wird 50 Jahre alt. Der Festakt aus Anlass dieses Jubiläums, zu dem wir Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, bereits vor einiger Zeit eingeladen haben, findet am Freitag, 3. Mai, um 10 Uhr, in der Aula auf dem LWL-Schulgelände, Bröderichweg 9, 48159 Müns-ter, statt.
Gertrud Welper, die stellv. Vorsitzende der LWL-Landschaftsversammlung, wird dabei das Gruß-wort halten. Die Rede wollen wir Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, im Entwurf hiermit zur Ver-fügung stellen:
- Es gilt das gesprochene Wort. -
Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gäste,
heute bringt uns ein schöner und bedeutender Anlass zusammen:
Die Irisschule, die LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen, feiert ihren 50. Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!
Gemeinsam mit unserer Schul- und Jugenddezernentin Frau Landesrätin Birgit Westers gratuliere ich, im Namen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, dem Schulträger der Irisschule, herzlich zum runden Schuljubiläum und begrüße Sie - verehrte Gäste - zu dieser Feierstunde hier in Münster. Es freut mich sehr, zusammen mit Euch und Ihnen diesen besonderen Tag verbringen zu können.
Unter den zahlreichen Gästen, befinden sich einige Personen, die ich besonders begrüßen möchte:
- als Vertreter für die Stadt Münster den Schul- und Jugenddezernenten, Herrn Stadtdirektor Thomas Paal.
- zahlreiche Mitglieder der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe die heute dabei sind, stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete begrüße ich den Vorsitzenden unseres LWL-Schulausschusses, Herrn Dr. Börger.
- für die Schulaufsicht der Bezirksregierung Münster richte ich meinen Willkommensgruß an Herrn Eisenberg.
- Mein besonderer Gruß gilt heute natürlich dem gesamten Kollegium der Schule, den Lehrerinnen und Lehrern, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LWL-Schulverwaltung hier vor Ort. Stellvertretend begrüße ich den Schulleiter Herrn Hild-mann und den Schulverwaltungsleiter Herrn Lutterbüse.
- Ebenso begrüße ich auch die engagierten Eltern, namentlich Frau Vogler als Vorsitzende der Schulpflegschaft.
Ihnen allen ein herzliches Willkommen.
50 Jahre Irisschule. Ein halbes Jahrhundert schulische Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Münster und den umliegenden Städten und Gemeinden: von Isselburg im Westen bis Warendorf im Osten, von Hopsten im Norden bis Selm im Süden. Ein riesiges Gebiet,
in dem die Lehrkräfte der Schule die sonderpädagogische Förderung sehbehinderter und blinder Kinder und Jugendlicher, vom Kleinkind und Kindergartenkind bis zum Abiturienten und Berufsschüler, wahrnehmen.
Das Aufgabenspektrum der Irisschule umfasst neben der Unterrichtung von aktuell 38 Schüle-rinnen und Schülern hier im Schulgebäude die Frühförderung von annähernd 120 sehbehinderten und blinden Kindern vor Ort im Elternhaus oder im Kindergarten sowie die Unterstützung von rund 130 Schülerinnen und Schülern in allgemeinen Schulen mit anerkannten Förderbedarf im Förderschwerpunkt Sehen.
Diese Aufgabe verlangt von den Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen der Schule neben einer hohen fachlichen Qualifikation sehr viel Einfühlungsvermögen, um sich immer wie-der auf die individuelle und persönliche Situation der Kinder sowie deren spezielle Förderbedarfe einzustellen. Dafür gebührt Ihnen unser besonderer Dank!
Ein rundes Jubiläum ist immer auch Anlass zurückzublicken. Zurückzublicken auf die Anfänge der Schule und die fünf folgenden bewegten Jahrzehnte, die die Schule, und auch den LWL als Schulträger, immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt haben.
Gegründet wurde die Irisschule am 3. März 1969 als Grundschule der Stadt Münster für zu-nächst 16 sehbehinderte Kinder in 2 Klassen.
Bereits im Herbst 1969 kamen die ersten Schülerinnen und Schüler aus umliegenden Kreisen hinzu.
Zum Zeitpunkt des Schulträgerwechsels - hin zum LWL - im Jahre 1971 war die Schule auf 52 Schülerinnen und Schüler angewachsen, die im Grundschulbereich und im Hauptschulbereich unterrichtet wurden.
Eine Änderung im Schulverwaltungsgesetzt hatte die Zuständigkeiten für "Sonderschulen für Sehbehinderte" - wie sie danach noch hießen - auf die beiden Landschaftsverbände übertragen.
Nahezu zeitgleich mit der Übernahme der Schulträgerschaft konnte die Schule, ein hier im LWL-Schulzentrum am Bröderichweg neu errichtetes Schulgebäude beziehen. Dieses Gebäude wurde 2001 durch einen Neubau hier auf dem Gelände ersetzt. Das Förderschulzentrum hier am Standort in Münster wird insgesamt für die Zukunft auch baulich gut aufgestellt bleiben bzw. werden.
Hier am Standort stehen zum Teil umfangreiche Sanierungs- und Ersatzneubaumaßnahmen an. Wenngleich die Irisschule mit ihrem Kerngebäude selbst nicht betroffen ist, ist die Gesamtentwicklung des Standortes sicher auch für die Irisschule von Bedeutung. Das gilt insbesondere für die Sanierung der Sporteinrichtungen und des Lehrschwimmbeckens. Allein für diese Maß-nahmen wird der LWL - unter Inanspruchnahme des Förderprogramms Gute Schule 2020 - ca. 6,1 Mio. Euro in die Hand nehmen.
In den Jahrzehnten nach Übernahme der Schulträgeraufgabe durch den LWL hat sich die Arbeit der Schule immer wieder an veränderte Rahmenbedingungen anpassen müssen und dieses erfolgreich getan.
Ich erinnere hier insbesondere an die Neuordnung der schulischen Förderung Blinder und Sehbehinderter in Westfalen-Lippe. Die damaligen Schulen für Blinde und die Schulen für Sehbehinderte wurden gemäß Beschluss des Landschaftsausschusses zusammengeführt, so dass seit 1999 blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler flächendeckend wohnort-näher gemeinsam "unter einem Dach" beschult werden können.
Wichtig waren auch die Regelungen und Maßnahmen, die die Irisschule als sogenanntes "Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung" in den Jahren 2011 bis 2013 erarbeitet und aufgestellt hat. Auftrag und Ziel des Kompetenzzentrums war, einen höheren Grad an wohnortnaher Beschulung sehbehinderter Kinder in allgemeinen Schulen zu erreichen. Dieses Ziel hat die Schule vorbildlich erreicht. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler im sogenannten Gemeinsamen Lernen konnte erheblich gesteigert werden. Über Kooperationsvereinbarungen mit den allgemeinen Schulen und deren Schulträgern wurden die erforderlichen qualitativen Rahmenbedingungen fixiert.
Diese wichtige Arbeit als Kompetenzzentrum war bzw. ist Grundstein für den heutigen Ausbau der Schule zu einem Expertise-Zentrum Sehen, das eine umfängliche und qualitative Förderung von sehbehinderten Kindern und Jugendlichen in der Region sicherstellt.
Dem LWL ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern ein Leben in weitestgehender Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, je nach den individuellen Fähigkeiten des Kindes, zu ermöglichen.
Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung unterstützt der Landschafts-verband Westfalen-Lippe gemeinsam mit seinen Schulen in vielfältiger Weise.
Verehrte Gäste,
lassen Sie mich an dieser Stelle auch auf unsere Beratungshäuser schulische Inklusion - das erste hier am Standort Münster - hinweisen. Für uns gilt: Förderschulen und Inklusion, das ist kein Gegensatz. Schulische Inklusion muss vom Kind aus gedacht werden.
Es kommt darauf an, genau hinzuschauen, was das einzelne Kind, was der bzw. die einzelne Jugendliche braucht - welche Rahmenbedingungen sind nötig, welche Lerngeschwindigkeit ist richtig?
Dabei ist das gemeinsame Lernen sicher für viele Kinder und Jugendliche der richtige Weg, aber eben nicht für alle und nicht in jeder Lebensphase.
Die Irisschule wird auch zukünftig in einer inklusiven Schullandschaft - davon bin ich über-zeugt - ihren festen Platz haben.
Liebe Schüler*innen, sehr geehrten Damen und Herren,
der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Schulträger kann die Rahmenbedingungen für eine gute schulische Förderung der Kinder und Jugendlichen hier in der Irisschule schaffen.
Für den Erfolg der Schule braucht es aber mehr.
Es braucht die Fachexpertise, das Engagement, das Einfühlungsvermögen, die Haltung und ein gutes Zusammenspiel aller Beschäftigten im Bereich Pädagogik und Verwaltung.
Für eine erfolgreiche Schule braucht es aber auch die vielen Eltern, Familien und Förderer, ohne deren persönliches Engagement und ohne deren Unterstützung viele Ideen und Projekte gar nicht verwirklicht werden können.
Wie gut das Zusammenspiel aller Beteiligten hier an der Irisschule funktioniert, sieht man da-ran, dass die Bewältigung all der Veränderungen über die Jahrzehnte der Schule mit großem Erfolg gelungen ist und ich habe keine Zweifel, dass dies auch in Zukunft so fortgesetzt wird!
Der Dank unseres Landschaftsverbandes gilt daher allen, die sich hier in der Irisschule, der LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen in Münster, dieser wichtigen und anspruchs-vollen Arbeit mit viel Einsatz und offensichtlich großem Erfolg gemeinsam gestellt haben und stellen.
Als kleines Dankeschön möchte ich der Irisschule, hier stellvertretend den beiden Schülersprechern (Mohamed Gübli und Arshat Baraty) , ein Geschenk des LWL überreichen. Das Geschenk hat den schönen Namen "Schatzinsel". Es handelt sich um eine Art Spielwiese, auf der mit Hilfe eines Lageplans der Weg zum Schatz ertastet werden muss bzw. kann.
Außerdem habe ich, damit Sie und Ihr Euch immer an diesen Tag erinnern könnt, eine große Urkunde des LWL mitgebracht, die ich gerne dem Schulleiter Herrn Hildmann übergebe.
Auch die Zukunft wird neue Aufgaben und Herausforderungen bringen. Bei deren Bewältigung wird sich der LWL mit vereinten Kräften von Politik und Verwaltung dafür einsetzen, die Lern- und Arbeitsbedingungen für die Schülerinnen und Schüler der Irisschule sowie der Lehrkräfte optimal zu gestalten.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich bedanke mich fürs Zuhören.
Ihnen allen, liebe Gäste, wünsche ich heute noch viele interessante Kontakte, einen regen Aus-tausch untereinander und jede Menge Spaß hier beim 50-jährigen Schuljubiläum der Irisschule und natürlich beim morgigen Schulfest!
Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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