Mitteilung vom 29.10.18
Presse-Infos | Jugend und Schule
Nah dran!
LWL-Koordinationsstelle Sucht erarbeitet gemeinsam mit sechs Einrichtungen der stationären Jugendhilfe praxisnahen Wegweiser für Suchtprävention
Münster (lwl). Das Ziel ist, Jugendliche vor möglichen Suchtkarrieren zu bewahren. Dafür hat die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit sechs Einrichtungen der stationären Jugendhilfe - darunter das LWL-Jugendheim Tecklenburg - einen Wegweiser für Suchtprävention in stationären Einrichtungen veröffentlicht. Anlass dafür gab eine Studie der Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich (FOGS). Die Untersuchung zeigt deutlich, dass Jungen und Mädchen in Jugendheimen eher suchtgefährdet sind als die entsprechende Altersgruppe in der Bevölkerung. Für den Konsum von Alkohol oder Drogen im Jugendalter könne es laut der Studie viele Gründe geben: Dazu gehören zum Beispiel Gewalterfahrungen, ein problematischer Konsum von Alkohol und anderen Drogen im Elternhaus, Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung oder Schulversagen.
In dem mehrmonatigen Modellprojekt "Qualifizierte Suchtprävention in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe" (QuaSiE), das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde, erarbeiteten die Jugend- und die Suchthilfefachkräfte gemeinsam ein Konzept. Dort ging es darum, zunächst so genannte verhältnispräventive Maßnahmen in den Strukturen der Einrichtungen zu verankern. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die die äußeren Lebensumstände der Jugendlichen in Bezug auf Alkohol- oder Drogenkonsum beeinflussen sollen. Die Fachkräfte erarbeiteten Regelwerke oder passten sie an, ergänzten die Aufnahmeverfahren um Fragen nach dem Konsum von Alkohol und Drogen und erarbeiteten Handlungsleitfäden und Leitbilder für Träger von Jugendheimen. Im Projekt ging es außerdem darum, mehr Handlungssicherheit im Umgang mit konsumierenden oder gar suchtgefährdeten Jugendlichen zu erlangen. "Suchtprävention soll nicht länger das Engagement einzelner aktiver Fachkräfte bleiben, sondern systematisiert und regelhaft umgesetzt werden. Damit soll Suchtprävention nachhaltig verankert werden", betont Dr. Gaby Bruchmann, Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht. "Praxisrelevanz und Machbarkeit waren bei der Konzeption handlungsleitend", so Dr. Gaby Bruchmann. Außerdem nutzte man die Gelegenheit, sich mit den regionalen Einrichtungen für Suchthilfe zu vernetzen. Aus der engen Zusammenarbeit beider Bereiche entstand der Wegweiser "Nah dran!", der Fachkräften praxisnahe Anregungen bieten soll.
Ausblick:
Die LWL-Koordinationsstelle begibt sich gemeinsam mit Einrichtungen der stationären Jugendhilfe weiter auf den Weg, an den Rahmenbedingungen wie z. B. den Regelwerken in den Einrichtungen zu arbeiten und Kooperationen mit der regionalen Suchthilfe auszubauen. Zudem sollen fünf ausgewählte Programme, die direkt an dem jugendlichen Konsumverhalten ansetzen, eingeführt und für das Setting der stationären Jugendhilfe erprobt werden.
Den Wegweiser gibt es im PDF-Format auf der Homepage der LWL-Koordinationsstelle Sucht: https://www.lwl-ks.de/de/publikationen-der-lwl-koordinationsstelle-sucht/jugend-und-sucht/
Des Weiteren können gedruckte Exemplare bestellt werden unter dem Kontakt joerg.koerner@lwl.org
Pressekontakt:
Sarah Rütershoff, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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