Mitteilung vom 11.10.18
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LWL-Direktor sieht "Engpässe für Inklusion"
Münster (lwl). Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, hat am Donnerstag (11.10.) in Münster vor der LWL-Landschaftsversammlung Arbeitsschwerpunkte des kommenden Jahres für den Kommunalverband skizziert. So werde sich der LWL weiter darum kümmern, dass auch Menschen mit schwersten Behinderungen in ihrer eigenen Wohnung leben könnten.
"Der hart umkämpfte Wohnungsmarkt ist ein echter Engpass für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen", warnte Löb. In Regionen mit niedrigen Mietpreisen funktioniere die Förderung von sozialem Wohnungsbau für Menschen mit Behinderungen überhaupt nicht. Insgesamt hätten die Förderbestimmungen "große Lücken". Löb: "Dieses Thema werden wir an die Landesregierung herantragen." Der LWL trete dem Problem auch mit 15 Modellprojekten zum selbstständigen Wohnen in ganz Westfalen-Lippe entgegen, die der Kommunalverband mit insgesamt zehn Millionen Euro unterstütze.
Der LWL-Direktor bemängelte, dass auch beim Thema Arbeit die Menschen mit Behinderungen nicht im Blickpunkt stünden: "Diese Klientel spielt bei der Diskussion um den sozialen Arbeitsmarkt auf der Bundesebene derzeit noch gar keine Rolle." Menschen mit Behinderungen seien oft ein ganzes Arbeitsleben lang auf besonders geförderte Arbeitsplätze angewiesen. Vorschläge aus Berlin zielten dagegen auf sogenannte Langzeit- Arbeitslose ab, die nach fünf Jahren Unterstützung wieder auf eigenen Beinen stünden. Der LWL habe gezeigt, dass Menschen mit Behinderung "erfolgreich und finanzierbar" in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden könnten, zum Beispiel in Inklusionsbetrieben.
Ehrenamt in der Kultur stärken
Der LWL wird nach Aussage von Löb gemeinsam mit Partnern das Ehrenamt in der Kultur weiter stärken. Um den Erhalt von Denkmälern kümmerten sich beispielsweise nur etwa 200 Profis in Westfalen-Lippe, aber zehntausende Menschen ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Mit einer "Ehrenamts-Strategie" wolle man die Denkrichtung bei den Expertinnen und Profis ändern. "Der engagierte Bürger wird von den Profis nicht belächelt oder abgespeist, sondern das Konzept wird auf das Ehrenamt ausgerichtet." Als gute Beispiele nannte er die Anstrengungen des LWL-Museums für Naturkunde in Münster, die landeskundlichen Kommissionen des LWL oder Internetauftritte, die sich noch stärker am Laien orientieren.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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