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Mitteilung vom 16.08.18

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Alarm für die Biene

Bienenzentrum ab September neu im LWL-Freilichtmuseum Detmold

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Detmold (lwl). Den Insekten geht es nicht gut. Doch wenn die Insekten und vor allem die Bienen sterben, ist auch das Leben der Menschen in Gefahr. Daher eröffnet das LWL-Freilichtmuseum Detmold am 1. September ein neues Bienenzentrum, das nicht nur die Bienen selbst in den Mittelpunkt rückt, sondern auch ihre Bedeutung als wichtigster Bestäuber für ein funktionierendes Ökosystem. Der neue Erlebnisraum am Lippischen Meierhof mit dem Titel "Alarm für die Biene" ist in Kooperation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Kreisimkerverband Lippe und den Freunden des LWL-Freilichtmuseums Detmold entstanden und wurde durch das NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz gefördert.

Eine aktuelle Studie, die im Oktober 2017 in dem renommierten Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlicht wurde, belegt, dass der Bestand an Fluginsekten in Deutschland zwischen 1989 und 2015 um mehr als 75 Prozent zurückgegangen ist. "Jetzt müssen schnell Gegenmaß-nahmen ergriffen werden, sowohl auf der großen politischen Bühne als auch im Kleinen. Wir alle müssen umdenken und etwas für die Insekten, für die Bienen tun", erklärte die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Donnerstag (16.8.). "Dazu gehört es beispielsweise, insektenfreundliche Gärten anzulegen mit nützlichen Blütenpflanzen und Nisthilfen."

Denn die Bienen werden nicht satt. "Über Imkernachwuchs können wir uns im Kreisimkerverein Lippe nicht beklagen. Das Problem ist, dass wir nicht genug Nahrung für die Bienenvölker haben", so Heino Rinne, stellvertretender Vorsitzender des Kreisimkereins Lippe. Das zweite große Problem ist der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden, die zu einem Bienensterben führen. "Auch wenn das Insektensterben aktuell in aller Munde ist, müssen wir mit gezielter Aufklärung und ganz praktischen Tipps die Menschen sensibilisieren und anleiten. Daher bin ich sehr froh, dass wir hier im LWL-Freilichtmuseum Detmold einen Ort gefunden haben, an dem wir viele Menschen für dieses Thema begeistern können", so Rinne weiter.

"Neben dem Insektensterben kann man in dem neuen Bienenerlebnisraum auch etwas über die Zeidlerei, also dem im Mittelalter verbreitetem Sammeln von Honig wilder oder halbwilder Bienenvölker sowie der Imkerei erfahren. Weitere Themen sind die Zusammensetzung und Sozialstruktur eines Bienenvolks, die Merkmale und Arten der Honig- und Wildbienen, die Bestäubung und die Qualitätsmerkmale des Echten Deutschen Honigs", erläuterte LWL-Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen. Darüber hinaus haben Kinder und Erwachsene an Aktionstagen die Möglichkeit, an vielfältigen Programmen rund um die Bienen teilzunehmen. An einem Pflanztisch können sie Töpfe mit insektenfreundlichen Stauden bestücken oder sie können Insektenhotels bauen. Außerdem bietet das LWL-Freilichtmuseum Führungen zu den Bienen im Museumsgelände an. Das Bienenzentrum wird auch der Ort sein, an dem zukünftig die örtlichen Imkervereine über ihre Aktivitäten informieren. Der Kreisimkerverein Lippe nutzt durch diese Kooperation das Zentrum im Museum als Fortbildungsraum.

Erstmals zugänglich ist das neue Bienenzentrum zum Freilichtgenuss am 1. und 2. September. Dann wird es zudem an den beiden Tagen Kurzführungen zu den Bienenhäusern im LWL-Freilichtmuseum Detmold geben, Kinder und Erwachsene können bei "Naturbegegnungen" die Vielfalt der Wildpflanzen entdecken und Bienen basteln, die richtig summen. Der Umgang mit der Sense wird gezeigt und eine Zeidlerin demonstriert, wie vor der Imkerei Bienen in hohlen Baumstämmen und Klotzbeuten gehalten wurden. Die Besucher können beim Aushöhlen einer Klotzbeute helfen.

Weitere Infos zum Freilichtgenuss gibt es im Internet unter http://www.freilichtgenuss.lwl.org, bei Instgram (@freilichtmuseumdetmold) oder Facebook (@LWLFreilichtmuseumDetmold).



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
presse@lwl.org



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