Mitteilung vom 02.08.18
Presse-Infos | Kultur
"Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden"
Höhepunkte der Ausstellung "Frieden von der Antike bis heute"
Münster. 400 Jahre nach Ausbruch des 30-jährigen Krieges (1618), 370 Jahre nach Abschluss des Westfälischen Friedens (1648) und 100 Jahre nach dem Friedensschluss von Versailles (1919), der den Ersten Weltkrieg beendete, beschäftigt sich die Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute" (bis 2.9.) mit der Frage, warum Menschen zu allen Zeiten den Frieden wünschen, seine Bewahrung auf Dauer aber nie gelang. Frieden ist mehr als der Verzicht auf Gewalt - mit ihm verbindet sich die Hoffnung auf Harmonie, Freundschaft, Liebe, Glück, Wohlstand und Gerechtigkeit.
In Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens, zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, das Archäologische Museum der
Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), das Bistum Münster und das Stadtmuseum Münster in einer einzigartigen Kooperation von fünf Institutionen diese Ausstellung, die in interdisziplinärer Kooperation mit dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" der WWU erarbeitet worden ist.
In einer Serie werden ausgewählte Werke aus den fünf Ausstellungen vorgestellt.
"Biete Frieden" - Ausstellungskooperation des Bistums Münster und der Klasse Löbbert der Kunstakademie Münster im Dom
"As-salÄmu Ê¿alaykum" - Mit diesen Worten werden Besucher des St. Paulus-Doms in Münster derzeit begrüßt. Der beleuchtete Schriftzug befindet sich draußen über dem Eingangsportal zum Paradies, der Vorhalle des Doms. Aber was hat es damit auf sich?
"Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden" heißt die Arbeit von Fridolin Mestwerdt. Er greift dabei auf das Ritual des Friedensgrußes zurück. Dieser findet sich in den drei monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam. Und so hat der Künstler auch die Gemeinden der drei Weltreligionen in Münster zum Austausch des Friedensgrußes eingeladen.
Neben dem muslimischen Gruß am St. Paulus-Dom findet sich der jüdische Wortlaut "Shalom aleichem" an der at-Tawba-Moschee (Lütkenbecker Weg) und der christliche Gruß "Friede sei mit euch" an der Synagoge (Klosterstraße; der Schriftzug ist von der Promenade aus sichtbar). Der Austausch ist ein Zeichen des interreligiösen Dialogs, dem alle Gemeinden gern nachgekommen sind. Zugleich lässt dieser Aufruf auch über die gemeinsamen Wurzeln der Religionen nachdenken.
Um den Dom als lebendigen Ort des christlichen Friedens sichtbar zu machen, entstand eine Kooperation mit der Klasse für Kunst im öffentlichen Raum der Kunstakademie Münster. Vierzehn junge Künstlerinnen und Künstler der Klasse Löbbert setzten sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit dem Dom und der Friedensthematik auseinander. Sie entwickelten dabei in ganz unterschiedlichen Herangehensweisen ortsspezifische Arbeiten am und im Dom. Die Arbeiten ermöglichen diverse, teils sehr persönliche und auch kritische Zugänge zum Thema Religion und Frieden. Sie werfen uns oftmals auf uns selbst zurück - was kann ich tun, um Frieden zu schaffen? Die Kunstwerke regen den Besucher an, sich mit dem eigenen Glauben und dem eigenen Friedensbegriff auseinanderzusetzen.
Allgemeine Informationen zur Ausstellung unter http://www.ausstellung-frieden.de
Die Ausstellung "Biete Frieden" kann während der Öffnungszeiten des Doms werktags von 6.30 Uhr - 19 Uhr sowie sonn- und feiertags von 6.30 Uhr - 19.30 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Kostenfreie Führungen gibt es jeden Mittwoch um 11 Uhr und jeden zweiten Freitag (3.8., 17.8., 31.8.) um 17.45 Uhr. Treffpunkt: Paradies am Dom.
Die Großausstellung "Frieden von der Antike bis heute" steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ist als Gemeinschaftsprojekt "Frieden.Europa" von Münster und Osnabrück ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Kunst³ für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Sparkasse Münsterland Ost, der Friede Springer Stiftung und weiteren Förderern.
Pressekontakt:
Claudia Miklis, presse@ausstellung-frieden.de, Telefon 0251 5907-168
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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