LWL-Newsroom
Mitteilung vom 11.04.18
Presse-Infos | Kultur
Münster: Presse-Einladung
"Aufstellung der Dessauer Friedensglocke"
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit der Friedens- und Freiheitsglocke Dessau kommt ein Ausstellungsstück vor das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das deutsche Geschichte geschrieben hat: Denn die Glocke wurde aus Hunderten von Waffen einer Kampfgruppe der DDR gegossen. Die Waffen lagerten in einer Fabrik in Dessau und wurden 1990 von einem Panzer überrollt und damit unbrauchbar gemacht. Als Zeichen des Friedens und der Freiheit hängt die Glocke seit 2002 auf dem Platz der Deutschen Einheit in der Innenstadt von Dessau.
Die vier Tonnen schwere Glocke verlässt erstmals den geschichtsträchtigen Ort in Dessau und wird während der Laufzeit der Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute" (28.4.-2.9.2018) vor dem Eingang des LWL-Museums stehen. Die Idee zu der ungewöhnlichen Ausleihe hatte das Bistum Münster, eines der fünf Ausstellungspartner, das im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) seine Ausstellung "Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?" zeigt.
Bei der Ankunft der Glocke können Sie dabei sein. Wir laden Sie herzlich ein zum
Pressefoto "Aufstellung der Dessauer Friedensglocke"
anlässlich der Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute"
am Donnerstag, 19. April, um 8.30 Uhr
am Eingang Domplatz des LWL-Museums für Kunst und Kultur,
Domplatz 10, 48143 Münster
Prof. Dr. Thomas Flammer, Projektleiter der Bistumsausstellung und stellvertretender Sprecher der Ausstellungskooperation, und Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums und Sprecher der Ausstellungskooperation, werden die Aufstellung der Glocke überwachen, die mithilfe eines Krans von einem Schwerlasttransporter auf den Vorplatz des Museums gehievt wird.
Fünf Ausstellungen - eine Kooperation
Frieden. Von der Antike bis heute (28.4. - 2.9.18)
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Wege zum Frieden
Die Ausstellung des LWL-Museums für Kunst und Kultur widmet sich den Wegen zum Frieden. Werke namhafter Künstler wie Rubens, Delacroix, Lehmbruck, Dix oder Kollwitz zeigen dabei höchst unterschiedlich das Ideal einer aggressionsfreien Welt. Symbole und Metaphern des Friedens und deren Wandel werden ebenso präsentiert wie Bilder einer handfesten Durchsetzung von Frieden. Bedeutsame Friedensschlüsse, darunter der Westfälische Friede (1648) oder der Versailler Vertrag (1919), dienen auch dazu, auf die jüngere Zeitgeschichte und aktuelle Herausforderungen wie Migration und ,Neue Kriege' zu blicken.
Das Bistum Münster zu Gast im LWL-Museum für Kunst und Kultur: Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?
Das Bistum Münster blickt auf die Ideen des Friedens im Christentum wie auch auf den Zwiespalt zwischen Ideal und Wirklichkeit. Mit rund 100 hochrangigen und internationalen Leihgaben werden der Wandel und die Wirkung christlicher Friedensvorstellungen von der Spätantike bis heute präsentiert. Zu sehen sind unter anderem Kunstwerke von Veit Stoss, Peter Paul Rubens, Karl Schmidt-Rottluff und Otto Pankok sowie Originaldokumente von Dietrich Bonhoeffer und der Weißen Rose. Für die kleinen Besucher der Ausstellung gibt es eine eigene Kinderebene. Ab Juni werden zudem Kunstwerke der "Klasse Löbbert" (Kunstakademie Münster) im und um den St.-Paulus-Dom zu sehen sein.
Archäologisches Museum: Eirene / Pax - Friede in der Antike
In der Ausstellung des Archäologischen Museums der Universität Münster wird der Frieden in der Antike im Mittelpunkt stehen, angefangen mit dem ältesten Friedensschluss der Welt zwischen dem Hethiter-Reich und Ägypten (1259 v. Chr.). In Griechenland sind die Götter die Garanten des Friedens. Im 4. Jh. v. Chr. wird der Friedensgöttin Eirene in Athen eine prächtige Kultstatue geweiht. Die römischen Kaiser nutzen die Friedenssymbolik, um ihre gute Regierung und die daraus resultierende Wohlfahrt des Reiches ins Bild zu setzen. Das 3. Jh. n. Chr. besticht durch einen markanten Widerspruch: Die Zeiten sind so kriegerisch wie nie zuvor, auf den Münzen aber werden die Friedensgöttin Pax sowie die friedensgebenden Götter in unzähligen Münzserien abgebildet - eine Inflation des Friedens.
Kunstmuseum Pablo Picasso Münster: Picasso - Von den Schrecken des Krieges zur Friedenstaube
In der Ausstellung "Picasso - Von den Schrecken des Krieges zur Friedenstaube" veranschaulicht das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die künstlerische Auseinandersetzung des Spaniers mit Krieg und Frieden. Die Schau zeigt mit rund 60 hochkarätigen Werken Picassos kreativen Einsatz für die Ziele der Friedensbewegung, seine Auseinandersetzung mit politischen Parteien sowie seinen Versuch, die Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs künstlerisch zu überwinden - in der Hoffnung auf die Errichtung eines friedlichen Europas. Im Mittelpunkt der Schau steht seine berühmte Friedenstaube, die er für den ersten Weltfriedenskongress entwarf.
Stadtmuseum Münster: Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden
Die Ausstellung "Ein Grund zum Feiern?" thematisiert das Verhältnis der Stadt Münster zum Westfälischen Frieden in der Zeit von 1648 bis heute. Im Mittelpunkt stehen die Jubiläen 1748, 1848, 1898 sowie 1948 und die unterschiedlichen Bewertungen des Friedens. Die Stadt Münster gedachte 1898 erstmals offiziell des Westfälischen Friedens. Die Nationalsozialisten versuchten in einer bereits 1940 fertig gestellten, aber nie eröffneten Propagandaausstellung, den als Tiefpunkt deutscher Geschichte angesehenen Friedensschluss politisch zu missbrauchen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gedenkwoche zum 300. Jubiläum im Jahr 1948 erfolgte eine Neubewertung des Westfälischen Friedens, der nun als europäischer Einigungsfrieden verstanden wurde.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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