Weihnachtstraditionen um 1900

Museumsadvent im LWL-Freilichtmuseum Detmold vom 8. bis 10. Dezember

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Detmold (lwl). Wie haben die Menschen um 1900 Weihnachten gefeiert? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Museumsadvents im LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe), den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in diesem Jahr bereits zum 13. Mal veranstaltet. Vom 8. bis 10. Dezember haben die Besucher im festlich beleuchteten Paderborner Dorf die Gelegenheit, Weihnachten wie vor über 100 Jahren zu erleben.

Am zweiten Adventswochenende erwartet die Besucher ein Programm mit Posaunenklängen, Märchenerzählungen, Handwerksvorführungen, Marionetten- und Puppentheater. "Wir möchten daran erinnern, wie das Weihnachtsfest früher gefeiert wurde. Die Geschenke waren beispielsweise deutlich bescheidener. Zudem hat sich der Heilige Abend als Zeitpunkt der Geschenkübergabe erst um 1900 etabliert", erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Freitag (1.12.) in Detmold.

Nach historischen Vorbildern eingerichtete Weihnachtsstuben verdeutlichen diesen Wandel. Zudem widmet sich eine kleine Sonderausstellung dem Thema "Weihnachten für Kinder". "Damit knüpfen wir an unser Themenjahr 2017 an, in dem wir die Kindheit und ihre Veränderungen im 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt gerückt haben", sagt LWL-Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen. Die Besucher können in der Ausstellung beispielsweise sehen, welcher Schmuck um 1900 den Tannenbaum zierte, wie sich der Adventskalender entwickelt hat oder was früher im Gegensatz zu heute auf den Wunschzetteln stand. "Alle Themen haben einen kindlichen Bezug, schließlich hat Weihnachten vor allem für Kinder eine besondere Bedeutung, ihre Augen strahlen am meisten", so die Ausstellungskuratorin Lisa-Marie Niemann.

Da auch Traditionen wie das gemeinsame Basteln schon früher zur Vorbereitung auf Weihnachten gehörte, haben die kleinen und großen Museumsbesucher beim Museumsadvent erneut die Gelegenheit, Weihnachtliches aus Stroh, Filz, Papier, Stoff oder Ton zu basteln wie Tannenbaumschmuck, Windlichter oder Geschenkbeutel.

Für die Kinder hat der Märchenerzähler Lothar Schröer am Freitag (8.12.) weihnachtliche Geschichten im Gepäck. Zudem ist Ralph Homann am Freitag wieder mit seinem Marionettentheater vor Ort. Der Samstag (9.12.) steht im Zeichen der Spiele für die ganze Familie, denn dann verwandeln die "Paderborner Spielfreunde" und das "Henze-Haus der Spiele" das Haus Düsterdieck in ein Spielparadies für alle Altersgruppen. Das Puppentheater Pulcinella kommt am Samstag und Sonntag aus Bielefeld, um verschiedene weihnachtliche Stücke aufzuführen.

In Zeiten, als es noch keinen Strom gab, waren die Stimme und Instrumente die einzige Möglichkeit, Musik zu machen. Daher gibt es beim Museumsadvent keine Musik aus der Konserve. Stattdessen erklingen an allen drei Tagen Chormusik und Posaunen im Paderborner Dorf. Außerdem gibt es von Hand gefertigte Waren an den Adventsbuden rund um den Dorfteich und in den historischen Häusern zu sehen und zu kaufen. Und verschiedene Handwerker zeigen ihre zum Teil fast vergessenen Techniken wie das Schnitzen, Drechseln, Schmieden oder die Seilerei. In der Museumsbäckerei wird nicht nur gebacken, Brote, Kuchen, Stollen und Kekse können auch direkt gekauft und gekostet werden.

"Besonders stimmungsvoll ist unser Museumsadvent in der einbrechenden Dämmerung, wenn die beiden Wege, die historischen Häuser am Wegesrand und das Paderborner Dorf erleuchtet werden", so Carstensen. Vor allem das in farbiges Licht getauchte Paderborner Dorf sei ein beliebtes Fotomotiv.

Wer nicht so gut zu Fuß ist und lieber durch das Gelände fahren möchte, hat wieder die Gelegenheit, den kostenlosen Pendelbus zwischen dem Eingangsbereich und der Haltestelle am Paderborner Dorf zu nutzen. Und auch für die bequeme Anreise zum Museum ist gesorgt, denn die Besucher können an den drei Veranstaltungstagen in allen Bussen der Stadtverkehr Detmold GmbH (SVD) bereits Eintrittskarten für den Museumsadvent lösen, die gleichzeitig als Fahrschein gelten. Die Busfahrt zur Veranstaltung ist dann kostenlos. Während der Veranstaltungstage fährt die Linie 701 zum Museum häufiger. So kann man beispielsweise bereits an der Adlerwarte in Berlebeck parken und dort in den Bus steigen. Zudem ist zusätzlich ein Pendelbus eingerichtet, der vom Bahnhof und den großen Parkplätzen der Innenstadt mit der Aufschrift "Museumsadvent" direkt zum Haupteingang des LWL-Freilichtmuseums fährt.

Das Programm mit Öffnungszeiten, Preisen und allen Veranstaltungen findet sich auch im Internet unter: http://www.museumsadvent.lwl.org

Öffnungszeiten
Freitag, 8.12.2017, von 14 bis 21 Uhr
Samstag, 9.12.2017, von 14 bis 21 Uhr
Sonntag, 10.12.2017, von 11 bis 19 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene: 8 Euro
Kinder von 6 bis 17 Jahre: 2 Euro
Kinder unter 6 Jahren: frei

Vorverkauf/Tageskasse
Wer sich an den Veranstaltungstagen nicht an der Kasse anstellen möchte, kann auch im Vorverkauf Karten bekommen. Diese sind im LWL-Freilichtmuseum Detmold, bei der Stadtverkehr Detmold GmbH, Rosental 13, bei der Detmolder Filiale der VerbundVolksbank OWL eG in der Bismarckstraße 5 und im Hotel Lippischer Hof, Willy-Brandt-Platz 1 erhältlich. An allen drei Veranstaltungstagen sind die Museumskassen bis eine Stunde vor Museumsschließung geöffnet.