Mitteilung vom 20.10.17
Presse-Infos | Kultur
Der Kreis Unna: Hohe Lebensqualität und starker Wirtschaftsstandort
LWL präsentiert Buch über Städte und Gemeinden im Kreis Unna
Unna (lwl). Einen neuen Blick auf Entwicklungen und Informationen über den Kreis Unna bietet ein neues Buch des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In "Kreis Unna" präsentiert die Geographische Kommission für Westfalen des LWL das Kreisgebiet sowie die zehn zum Kreis gehörenden Städte und Gemeinden auf 440 Seiten mit 202 Fotos, 144 Abbildungen, 52 Infokästen, 22 Karten und 16 Tabellen.
Das Buch ist der 15. Band der Reihe "Städte und Gemeinden in Westfalen". LWL-Direktor Matthias Löb überreichte am Freitag (20. 10.) die ersten, noch druckfrischen Exemplare des Werkes im Kreishaus Unna gemeinsam mit Vertretern der Kommission an die Bürgermeister und Vertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die anwesenden Autoren. "Das Buch ist für interessierte Menschen erarbeitet worden, die wir neugierig auf Westfalen-Lippe machen wollen - insbesondere auf den Teil, der den Kreis Unna ausmacht. Einheimische finden hier ebenso Überraschendes wie Fremde, Bürger können sich genauso informieren wie Politiker", sagte Löb.
Zehn Autorinnen haben ehrenamtlich an diesem Band mitgewirkt und ihm die geographische Perspektive verliehen. Der Bedeutungswandel vom Gastarbeiter zum Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund in Bergkamen ist ebenso Thema wie das zweitgrößte Quellgebiet in NRW, das in Unna liegt. Ziel des Bandes ist es, eine Verknüpfung herzustellen zwischen landeskundlich-geographischen Informationen mit ihrem eher exakt beschreibenden Charakter und der Frage, wie die Menschen Veränderungen im Raum wahrnehmen und bewerten. "Die Menschen haben den Bereich des Kreises Unna mehrfach stark verändert: Wegen des guten Bodens und der geringen Höhenunterschiede, wurde der Raum früh und kontinuierlich landwirtschaftlich genutzt", so Prof. Dr. Karl-Heinz Otto, Vorsitzender der Geographischen Kommission. "Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hat der Kreis Unna wie das gesamte Ruhrgebiet weitreichende Veränderungen erfahren und einen Transformationsprozess durchlaufen. Das hatte wiederum Auswirkung auf die Landwirtschaft, denn durch die rasante Zunahme von Wohn-, Industrie- und Gewerbebauten sowie der Verkehrsinfrastruktur, wie Straßen und Schienen, wurde viel offene Landschaft bebaut."
Während man früher in kurzen Distanzen ländlichen Beschäftigungs- und Wohnmustern folgte, ergaben sich für Bewohner nun oft dramatische Veränderungen: genossenschaftlich organisierte Vermietung von Wohnraum, Pendelverkehr, Bevölkerungswachstum, Aufbrechen festgefügter sozialer Strukturen, neue Freizeitmuster sind nur einige Beispiele, die das Buch nennt, um diesen Umwälzungsprozess zu charakterisieren.
Mit der Strukturkrise des Ruhrgebiets in den 1950 bis 1980er Jahren erfolgte eine zweite Transformationswelle, in der Industrie- und Gewerbeflächen einen intensiven Nutzungswandel erfuhren. Eine neue Wertschätzung der Endlichkeit von Ressourcen führte zum Beispiel zur Kartierung und - wenn möglich - zur Beseitigung von Altlasten im Boden und einer Verbesserung der Gewässergüte.
Carola Bischoff, Rudolf Grothues und Karl-Heinz Otto (Hg.):
Kreis Unna
(= Städte und Gemeinden in Westfalen 15).
440 Seiten, 202 Fotos, 144 Abbildungen, 52 Infokästen, 22 Karten und 16 Tabellen.
Münster 2017. ISBN: 978-3-402-14941-6, Verlag Aschendorff Münster, Preis: 24,95 Euro
Hintergrund: die Reihe "Städte und Gemeinden in Westfalen"
Vorläufer der heutigen Reihe "Städte und Gemeinden in Westfalen" war der Sammelband "Berichte zur Deutschen Landeskunde", in dem bereits 1965 geographisch-landeskundliche Kurzbeschreibungen der damals 175 Stadtgemeinden in Westfalen veröffentlicht wurden. Nach der Verwaltungsgebietsreform der Jahre 1968 bis 1975 ergab sich für die Geographische Kommission für Westfalen die Herausforderung, die Stadtbeschreibungen der neuen Gebietsaufteilung anzupassen. Dabei wurden auch die nicht städtischen Gemeinden berücksichtigt, die mit der Gebietsreform an Fläche und Bedeutung gewonnen hatten. Die inzwischen 231 Städte und Gemeinden wurden schließlich nach Kreisen und kreisfreien Städten zusammengefasst. Mit der Reihe "Städte und Gemeinden in Westfalen" liefert die Geographische Kommission neben ihrem "Atlas von Westfalen" und der Online-Plattform http://www.westfalen-regional.de eine weitere flächendeckende geographisch-landeskundliche Dokumentation für Westfalen. Die Bände der Reihe beschreiben die Teilräume Westfalens in einer standardisierten Form, die eine gute Vergleichbarkeit ermöglicht.
Die zumeist aus der Region stammenden und ehrenamtlich arbeitenden Autoren haben nicht nur ausführliche Textbeiträge, sondern auch informative Kartenentwürfe erstellt. Ergänzt werden die Stadt- und Gemeindebearbeitungen durch eine ausführliche Einleitung, die über den Kreis selbst informiert. Um ein gewisses Maß an Vergleichbarkeit der einzelnen Darstellungen zu gewährleisten, war den Autoren für ihre Gemeindebeschreibung(en) ein dreiteiliges Gliederungsschema vorgegeben. Zunächst werden im Abschnitt "Lage und Entwicklung" die naturräumlichen Rahmenbedingungen und die Einbindung in das überörtliche Verkehrsnetz sowie die wirtschaftliche und bauliche Entwicklung der Gemeinde bis zur kommunalen Neuordnung vorgestellt. Im zweiten Abschnitt "Leitlinien, Strukturen und Impulse" folgt eine Beschreibung der heutigen Gegebenheiten mit den Schwerpunkten siedlungsräumliches Gefüge, Bevölkerungsstruktur, wirtschaftliche Situation, Ausstattung und Wohnwert der Gemeinde. Abgerundet wird die Beschreibung im dritten Abschnitt "Planung und Perspektiven" durch eine Darstellung der Ziele und Maßnahmen im Rahmen der gemeindlichen Zukunftssicherung.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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48149 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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